ROG-Monitor: Asus setzt auf DSC-Technik für UHD mit 120 Hz ohne Abstriche
Am Rande der Vorstellung der neuen Radeon RX 5700 (XT) hat AMD auf eine Neuerung im Monitorbereich aufmerksam gemacht. Von Asus soll ein Monitor kommen, der erstmals die Display Stream Compression (DSC) von DisplayPort 1.4 nutzt. Dank der Datenkompression ist 4K UHD mit 144 Hz und HDR ohne Farbunterabtastung möglich.
Ohne DSC schafft DP 1.4 nicht alle Daten
Bisher nutzen Monitore wie der Asus PG27UQ (Test) für 3.840 × 2.160 mit 144 Hz eine Farbunterabtastung (Chroma-Subsampling), da die Datenrate sonst das Limit von DisplayPort 1.4 übersteigt. Mit Hilfe der DSC-Technik, die schon lange definiert ist, aber bisher augenscheinlich nicht eingesetzt wurde, genügt ein einzelner DP-1.4-Anschluss für 4K UHD mit 144 Hz und vollständigen Farbinformationen. Dies gelingt dadurch, dass die über die Schnittstelle zu übertragenen Daten per DSC komprimiert werden. Aus Sicht der VESA geschieht dies ohne sichtbaren Qualitätsverlust, was es von neutraler Seite zu prüfen gilt.
Die sonst zur Reduzierung der Datenmenge eingesetzte Farbunterabtastung bedeutet nicht immer, aber zum Teil merkliche Einbußen bei der Bildqualität. Die Notwendigkeit, zwei DP-1.4-Anschlüsse zur Bewältigung der Datenmenge zu verwenden, soll mit DP 1.4 + DSC letztlich entfallen.
FreeSync 2 HDR und DSC mit Radeon RX 5700 (Navi)
Dass AMD die Werbetrommel für den noch namenlosen Asus-Monitor mit 43 Zoll Bilddiagonale rührt, liegt nicht nur daran, dass mit den kommenden Radeon-Grafikkarten der Navi-Generation erstmals wie bei Nvidia Turing DSC unterstützt wird. Denn der Monitor unterstützt außerdem FreeSync 2 HDR. Die Bedingungen für die Zertifizierung umfassen neben der variablen Synchronisation der Bildwiederholrate mit der Grafikkarte auch Mindestanforderungen für die Bilddynamik (HDR) sowie eine Reduzierung des Input-Lags.
DisplayHDR 1000 und Local Dimming
In puncto HDR-Tauglichkeit soll der Asus-Monitor dank LED-Backlight mit Local Dimming gut aufgestellt sein. Asus untermauert dies mit der Aussage, dass der „ROG-Monitor“ die Spezifikationen für den VESA-Standard DisplayHDR 1000 erfülle, was derzeit die höchste HDR-Klassifizierung für LCD-Monitore darstellt.
Dies bedeutet, dass der Monitor dauerhaft über die gesamte Bildfläche eine Leuchtkraft von mindestens 600 cd/m² sowie kurzzeitig sogar 1.000 cd/m² erreichen muss. Weitere Bedingungen sind an den Schwarzwert sowie das Farbspektrum geknüpft; der DCI-P3-Farbraum muss mindestens zu 90 Prozent abgedeckt werden.
Keine Infos zum Marktstart des ROG-Monitors
Zum Asus-Monitor fehlen neben dem Namen noch weitere Details zur Ausstattung sowie zu Preisen und Marktstart. Als Modell der ROG-Serie erscheint das Design mit Logo-Projektion im Standfuß vertraut und wirkt wie ein Zwilling des ROG Strix XG438Q, der laut der Ankündigung auf der CES im Januar 4K UHD und FreeSync 2 allerdings mit 120 Hz und DisplayHDR 600 kombinieren soll.
Asus hat inzwischen bestätigt, dass es sich bei dem ersten Monitor mit Support für DSC über DisplayPort 1.4 um den ROG Strix XG438Q handelt. Auch wenn sich, wie oben erwähnt, einige Angaben unterscheiden.
Worry not, as the XG438Q is one of the first monitors in the world to support DisplayPort 1.4’s Display Stream Compression 1.2a feature (DSC).
Angaben zum Marktstart liegen aber noch immer nicht vor. Der Hersteller spricht von 120 statt 144 Hz und von DisplayHDR 600 statt DisplayHDR 1000. Der Titel der Meldung wurde entsprechend angepasst.
Zur Gamescom hat sich die Ursache für die Diskrepanzen bei den Spezifikationen herausgestellt. Denn Asus wird neben dem XG438Q mit 120 Hz und DisplayHDR 600 noch den XG43UQ mit den von AMD angekündigten 144 Hz und DisplayHDR 1000 auf den Markt bringen.