Huawei: Smartphones mit eigenem Betriebssystem ab Oktober
Mehreren Berichten aus China zufolge plant Huawei derzeit, Smartphones und Tablets ab Oktober mit dem eigenen mobilen Betriebssystem „HongMeng OS“ auf den Markt zu bringen. Wie bereits Ende Mai bekannt geworden war, soll im Oktober jedoch nur in China der Startschuss für das eigene Betriebssystem fallen.
Andere Märkte folgen voraussichtlich erst Anfang 2020 und dort wird das Betriebssystem nach aktuellen Erkenntnissen nicht als HongMeng OS, sondern Ark OS von Huawei betitelt werden. Auch in China, so die aktuellen Berichte, soll HongMeng OS zunächst aber nur auf Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones eingesetzt werden. Das Huawei Mate 30 Pro soll beispielsweise nicht auf das eigene HongMeng OS setzen. Da Huawei nach aktuellem Stand aber keine neuen Produkt mit aktuellem Android inklusive Google Services auf den Markt bringen kann, ist unklar, mit welchem Betriebssystem das neue Flaggschiff alternativ laufen könnte. Huawei könnte nur auf das ältere, zuletzt veröffentlichte Android-Build im Android Open Source Project zurückgreifen, allerdings ohne Services und Support.
In Peru hat Huawei am 27. Mai eine Markenanmeldung für HongMeng beim National Institute for the Defense of Free Competition and the Protection of Intellectual Property (Indecopi) vorgenommen.
Teilweise schneller als Android
Nach Informationen der chinesischen Global Times sollen neben Tencent, Entwickler der in China meist verbreiteten Chat-App WeChat und des inzwischen in China eingestellten PUBG Mobile, auch Oppo und Vivo an der Entwicklung und den Tests des eigenen Betriebssystems von Huawei beteiligt gewesen sein, das in gewissen Situationen bis zu 60 Prozent schneller sei als Googles Android. In welchen Bereichen dieser Leistungsvorsprung gemessen wurde, ist allerdings gänzlich unbekannt.
Absatz soll 2019 trotzdem zulegen
Die Analysten gehen zudem davon aus, dass Huawei trotz der US-Sanktionen die Auslieferungsmenge von 200 Millionen Smartphones im Jahr 2018 in diesem Jahr übertreffen können wird. Sie rechnen derzeit mit insgesamt rund 215 Millionen bis 225 Millionen verkauften Huawei-Smartphones im Jahr 2019.
Huawei schickt Brief an die FCC
Zudem hat CNBC einen Brief veröffentlicht, den Huawei an die Federal Communications Commission (FCC), die Zulassungsbehörde für Kommunikationsgeräte in den USA, geschickt hat. In diesem Brief (PDF) geht Huawei darauf ein, dass ein Ausschluss vom US-Markt die Sicherheit der USA und ihrer Bürger zunehmend gefährde und genau den gegenteiligen Effekt hätte, den die US-Regierung mit dem Ausruf des Nationalen Notstands in der Telekommunikation erreichen wolle. Gleichzeitig verletze die US-Regierung ihre internationalen Handelsverpflichtungen.