Ikea Eneby im Test: Lautsprecher für ganz spezielle Nischen
tl;dr: Das Einrichtungshaus Ikea erweitert die eigene Lautsprecher-Serie Eneby um eine portable und eine integrierbare Variante. Diese wirkt zunächst unscheinbar und wenig leistungsstark, überzeugt jedoch durch ihr exakt umrissenes Einsatzszenario. Ein Test über Nischenlautsprecher, die auch nichts anderes sein wollen.
Design und Verarbeitung
Äußerlich reihen sich beide Lautsprecher sichtbar in das bestehende Portfolio von Ikea ein, was vor allem keine Gestaltungsexperimente bedeutet. Diese können zu einem Verkaufspreis von 20 Euro für den kleinen portablen Klanggeber sowie bei 25 Euro für den Einbaulautsprecher auch nicht erwartet werden. Selbiges gilt für die verwendeten Materialien, die vornehmlich aus Kunststoff bestehen.
Sehr mobile Nutzung
Trotz des geringen Preises kann die Verarbeitung als solide bezeichnet werden. Beide Vertreter sind stabil, die Spaltmaße gering und gleichmäßig. Ebenso fallen keine scharfen Ecken und Kanten auf. Der tragbare Eneby-Lautsprecher erweist sich mit einer Größe von 150 × 75 × 25 mm und einem Gewicht von gerade mal 165 g in seinem Nutzungsspektrum als recht vielfältig. So kann dieser wahlweise normal senkrecht oder mittels des mitgelieferten Ständers aus Kork schräg aufgestellt werden, was den Klang noch mal ein wenig optimiert. Damit aber noch nicht genug: Über den Einschub für den Korkständer kann der Lautsprecher auch an einen Haken an der Wand gehängt oder über eine Schlaufe an anderen Gegenständen (zum Beispiel einem Rucksack oder Fahrradkorb) befestigt werden. So eignet sich der Eneby auch für die Nutzung unterwegs.
Ins Interieur integrierbar
Der integrierte Lautsprecher der Eneby-Serie ist mit seiner Größe von 88 mm und seinem Durchmesser von 86 mm für den Einbau in Ikea-Einrichtungsmöbel vorgesehen, darunter unter anderem Schreib- und Nachttische, die entsprechende Aussparungen bereits mitbringen. Hier muss der Lautsprecher lediglich eingesetzt werden. Sollte das eigene Möbelstück über keines der Löcher verfügen, bietet Ikea entsprechendes Bohrzubehör für die eigene Umsetzung an.
Mit normalen Akkubatterien betreibbar
Die Ausstattung fällt bei beiden Testkandidaten gleich aus: Beide unterstützen Verbindungen via Bluetooth sowie 3,5-mm-Klinke. Die Stromversorgung erfolgt wahlweise über einen USB-Anschluss im Micro-Format oder AAA-Batterien. Werden Akkus verwendet, können diese über den USB-Anschluss auch geladen werden.
Beim portablen Lautsprecher befinden sich alle nötigen Anschlüsse, Schalter und Batterie-Einschübe auf der rechten Seite. Das Batteriefach ist über einen Drehverschluss gesichert, der sich unter Zuhilfenahme eines Schraubendrehers oder eines kleinen Geldstücks öffnen lässt.
Beim Einbau-Eneby verhält es sich ein wenig anders: Der Einschaltknopf befindet sich bei diesem oben, Gleiches gilt für den Klinkenstecker, der unter einer Schutzlasche verborgen wird. Das Batteriefach sowie der USB-Anschluss befinden sich dagegen auf der Unterseite des Lautsprechers, wobei ersteres noch durch zwei Schrauben verkeilt wird. Der Platz für das USB-Kabel scheint in der Höhe auf den ersten Blick knapp bemessen zu sein, reicht jedoch auch für Ausführungen mit dickerem Stecker aus.
Wenig Zubehör
Das Zubehör fällt bei beiden Lautsprechern eher spartanisch aus, lediglich ein USB-Kabel mit Micro-Anschluss legt Ikea beiden Verpackungen neben der Bedienungsanleitung bei.
Nutzung und Klang
Eine Bluetooth-Verbindung zum Quellgerät ist bei beiden Varianten schnell hergestellt, im Test traten mit diversen Android- und iOS-Geräten keine Probleme auf.
Wenig Einflussnahme am Gerät
Die Steuerung fällt recht rudimentär aus, lediglich ein Pausieren der Wiedergabe ist über den Power-Knopf möglich. Eine Regelung der Lautstärke am Lautsprecher fehlt gänzlich. Somit muss der Großteil der Bedienung über das Quellgerät vorgenommen werden. Mit dem eingebauten Mikrofon können eingehende Anrufe angenommen werden, womit beide Lautsprecher auch als Freisprechanlage genutzt werden können. Die Qualität reicht dabei zwar aus, um gelegentlich Telefonate zu führen, hält sich ansonsten, wie von anderen Bluetooth-Lautsprechern gewohnt, jedoch in Grenzen.
Solider Nischenklang
Klanglich weisen beide Lautsprecher keine Unterschiede auf, was den Schluss zulässt, dass Ikea bei beiden Exemplaren die gleichen Treiber verwendet. Diese sollen dem Hersteller zufolge eine Leistung von drei Watt liefern, die restlichen Spezifikationen nennt Ikea nicht. Der Bauart und Größe geschuldet verfügen beide Lautsprecher eher über eine von Mitten und Höhen geprägte Wiedergabe, ein Bassfundament ist nur in Ansätzen zu erkennen. Werden aber der Preis und die Einsatzszenarien zugrunde gelegt, leisten beide Lautsprecher solide Arbeit. Darüber hinaus sind sie zu einer hohen Lautstärke fähig und verzerren dabei nur bei recht basslastiger Musik.
Es darf zudem nicht vergessen werden, dass die Eneby-Neulinge von Ikea eher als ergänzende denn als Hauptlautsprecher gesehen werden sollten. So kann die portable Variante schnell mit in den Garten oder auf den Balkon genommen werden, auch für die klangliche Untermalung bei Ausflügen eignet sie sich.
Etwas anders sieht es bei der Built-in-Variante des Eneby aus: Diese lässt sich einfach in die Löcher diverser Möbelstücke versenken, die Ikea bisher eher für das Abführen von Kabeln vorgesehen hat. Im passenden Nachttisch verbaut, kann ohne großen Platzverlust abendlich noch ein wenig leise Musik oder ein Hörbuch gehört werden – und genau hier setzen sowohl die Einbau- wie auch die portable Variante an, denn für den von Ikea eng umrissenen Einsatzbereich reicht bei beiden die klangliche Leistung mehr als aus.