Linux Gaming: Valve setzt künftig auf mehrere Distributionen
Valve wird künftig mehrere Linux-Distributionen unterstützen und sich damit breiter aufstellen. Bislang empfahl das Unternehmen ausschließlich den Einsatz von Ubuntu, das seine Zukunft als Spiele-Distribution mit unbedachten Ankündigungen in Frage gestellt hat.
Auf die Ankündigung der Ubuntu-Entwickler, 32-Bit-Unterstützung aus dem Betriebssystem zu entfernen, sowie die Rolle zurück hat Valve noch einmal mit einer ausführlichen Stellungnahme geantwortet. Man habe Verständnis dafür, dass Canonical im besten Interesse des Projekts entscheide, heißt es darin, glaube aber nicht, dass es sich um einen „besonders positiven Zug für Steam und Gaming“ handele.
Dass die „überwiegende Mehrheit der gegenwärtigen Steam-Bibliothek“ ohne Kompatibilitäts-Kniffe nicht mehr genutzt werden kann, ist für Valve nicht akzeptabel; Spieler sollen auf alle Titel in ihrem Besitz auch zugreifen können. Eine andere Haltung kann das Unternehmen auch gar nicht einnehmen, da die Vergrößerung der Linux-Bibliothek mit Proton auf der Agenda steht – die Strategie von Canonical läuft diesen Bemühungen aber effektiv zuwider.
Keine schnelle Abhilfe, keine Empfehlung
Abhilfe ist kurzfristig nicht in Sicht. Valve bündelt zwar bereits 32-Bit-Bibliotheken im Client, setzt aber dennoch eine Auswahl im Betriebssystem voraus, darunter diejenigen des Nvidia-Grafiktreibers oder den ELF loader. Eine vollständige Anpassung von Steam an die angekündigten Gegebenheiten, etwa durch Container, sei nicht zeitnah in zufriedenstellender Qualität möglich, schreibt Valve, obwohl man bereits seit einiger Zeit in dieser Richtung arbeite.
Die Empfehlung von Ubuntu sei jedoch nicht nur aufgrund von Steam zustande gekommen, sondern habe sich auf das Gesamtpaket bezogen. Dieses leide unter der Änderung, weil Programme und Spiele außerhalb von Steam ihre Funktion verlieren würden. Nach dem Kurswechsel durch Canonical sei es jedoch „wahrscheinlich“, dass Valve Steam auf Ubuntu weiterhin offiziell unterstützen könne.
Valve stellt sich breiter auf
Ungeachtet dieser Entwicklung will das Unternehmen seinen Ansatz bezüglich der Unterstützung von Linux-Distributionen überdenken. Künftig will Valve mit den Anbietern mehrerer Distributionen kooperieren. Das ergibt insofern Sinn, als dass sich das Unternehmen so aus der Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter löst; an Linux als Plattform wird indes ausdrücklich festgehalten. Explizit als positive Beispiele gelungener Distributionen werden Arch Linux, Manjaro, Pop!_OS und Fedora genannt. Nähere Informationen zum weiteren Vorgehen will Valve in den kommenden Monaten veröffentlichen.
Die Redaktion dankt ComputerBase-Lesern „Decorus“ und „DeusoftheWired“ für den Hinweis zu dieser Meldung!