Microsoft: Surface mit Chips von AMD und Qualcomm in Entwicklung
Im Oktober soll Microsoft im Rahmen eines auf Hardware fokussierten Events neue Surface-Geräte vorstellen, die nicht mehr nur mit Prozessoren von Intel erwartet werden. Diesmal sollen auch AMD mit einer APU und Qualcomm mit einem ARM-SoC zum Zug kommen. Intel sei als starker Markenname aber weiterhin ein wichtiger Partner.
Dass AMD in zukünftigen Surface-Geräten potenziell eine Rolle spielen wird, kursiert nicht das erste Mal durch die Gerüchteküche. Bereits Ende des letzten Jahres hatte der auf Microsoft und Surface spezialisierte Journalist Brad Sams darüber berichtet, dass Microsoft an einer Version des Surface Laptop mit einem Chip von AMD arbeite. Genauer gesagt soll das Notebook mit einer APU aus der in 12 nm gefertigten Picasso-Serie auf den Markt kommen. Der Raven-Ridge-Nachfolger kommt mit Zen+-CPU und Vega-Grafikeinheit. Je nach Variante liegt die TDP bei 15 Watt oder 35 Watt.
Partnerschaft zwischen Microsoft und Intel wackelt
In einem aktuellen Bericht legt Sams nach und behauptet, die über Jahrzehnte gebildete Partnerschaft zwischen Microsoft und Intel stehe nicht mehr auf einem derart soliden Fundament wie es noch vor einigen Jahren der Fall gewesen sei. Schuld daran sollen vor allem Intels Skylake-Prozessoren haben, die nicht besonders gut mit Windows 10 gearbeitet und in fehleranfälliger Surface-Hardware sowie einem Imageschaden bei Microsofts eigentlich für Qualität bekannter Surface-Serie resultiert hätten.
Erneut heißt es in dem Bericht, Microsoft werde beim nächsten Surface Laptop, das im Rahmen eines von Microsoft veranstalteten Hardware-Events im Oktober vorgestellt werden soll, auch auf eine in 12 nm gefertigte Picasso-APU von AMD setzen. Eine solche Variante des Notebooks befinde sich derzeit am Microsoft-Campus in Redmond in Entwicklung.
Qualcomm soll Custom-SoC entwickeln
Gleiches soll für ein neues Surface Pro mit ARM-Prozessor von Qualcomm gelten. Angeblich arbeite Microsoft mit Qualcomm für ein Custom-SoC auf Basis des Snapdragon 8cx zusammen, der zum Herbst in der 15-Watt-Klasse mit Intel konkurrieren soll. Das ist insofern bemerkenswert, als dass Qualcomm prinzipiell keine Custom-SoCs anbietet, wie der Chipriese in früheren Gesprächen auch schon gegenüber ComputerBase bestätigt hat. Für Microsoft könnte Qualcomm erstmals eine Ausnahme machen, sofern der Bericht von Sams korrekt ist. Das Gerät oder das darin verbaute SoC soll unter dem Codenamen Excalibur entwickelt werden. Hier gehen der Bericht Sams und die Angabe einer anderen Quelle auseinander. Microsoft arbeite eng mit Qualcomm bei der Entwicklung des Chips zusammen, um einen reibungslosen Betrieb mit Windows 10 sicherzustellen. Microsoft soll Surface-typisch Vorreiter für andere Hersteller sein.
Intel wird weiterhin benötigt
Intel wird dennoch auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei den Surface-Geräten spielen. Vom Surface Laptop und Surface Pro sind im Oktober auch wieder Varianten mit Intel-Prozessoren zu erwarten. Der starke Markenname Intels soll dafür sorgen, dass die neuen Surface-Geräte in großen Stückzahlen vom Handel abgesetzt werden können.