Sony PlayStation 5: Abwärtskompatibilität begründet und erklärt
Sony gibt preis, warum die PlayStation 5 abwärtskompatibel zum Vorgängermodell wird. Ein Patent gibt derweil Einblick in die Funktionsweise der Technik, die dafür sorgt, dass Spiele der PlayStation 4 wiedergegeben werden können.
In dem Patent, das in sperrigem Technik-Jargon als „Real-time adjustment of application-specific operating parameters for backwards compatibility“ betitelt wird, beschreibt das Unternehmen, wie für Abwärtskompatibilität gesorgt wird, ohne den Programmcode eines Spiels anpassen zu müssen.
Alte Konsole wird simuliert
Dazu wird auf der PlayStation 5 die Leistung einer PlayStation 4 in Software emuliert. Dies erlaubt eine Wiedergabe des alten Spiels und verhindert Fehler, die durch unerwartet höhere Leistung entstehen. Dass dies ein Problem sein kann, demonstrieren Spiele für die PlayStation 4, die über keinen „Pro-Modus“ verfügen, aber per Option mit den höheren Taktraten der PlayStation 4 Pro ausgeführt werden.
Im Rahmen dieses Prozesses wird ein Spiel zunächst auf der alten Konsole ausgeführt, wobei Leistungsparameter bestimmt werden. Anschließend werden Testläufe auf der neuen Konsole durchgeführt, um die korrekten Leistungswerte einzustellen. Dabei werden zunächst wichtige Schlüsselmetriken wie die Bildwiederholrate oder IPC eingestellt. Anschließend können Operationsparameter wie Taktfrequenzen modifiziert werden. Läuft ein Programm stabil, besteht allerdings die Option, die simulierte Leistung durch Anpassen einzelner Parameter zu erhöhen, um die Ausführung des Spiels zu verbessern – und zwar solange, bis es zu Problemen kommt.
Höhere Verkaufszahlen durch Abwärtskompatbilität
Warum Sony nun Abwärtskompatibilität einführt, erklärte der CEO von Sony Interactive Entertainment Jim Ryan. Laut einem Bericht von Games Industry sei der Schlüssel zum Erfolg einer Plattform das „anfängliche Momentum“. Für Sony bedeutet dies, dass der „kritische Erfolgsfaktor die Fähigkeit ist, unsere Community schneller als zuvor von der PlayStation 4 zur Next Gen zu bringen“. Spieler, die also ihre Spielesammlung nicht aufgeben müssen, kaufen eher auch das neue Modell, um mehr Spiele spielen zu können.
Solche Äußerungen markieren einen Kurswechsel, denn noch zur Einführung eines ähnlichen Features auf der Xbox One hatte Sony verkündet, dass alte Spiele kaum gespielt würden und sich die Emulation deshalb nicht lohne.