AM4-Mainboards: MSI bringt Neuauflagen mit 32-MB-BIOS für Ryzen 3000
Auch ältere Mainboards unterstützen mit aktuellem BIOS die neuen Ryzen 3000. Doch im 16 MB fassenden BIOS-ROM wurde es durch den neuen Code zu eng. Daher hat MSI das BIOS als Lite-Version abgespeckt und musste Funktionen einschränken. Ohne Kompromisse dank 32 MB großem BIOS-Speicher sind aber Neuauflagen einiger Boards geplant.
Mit Bezug auf einen Blog-Post von MSI hatte TechPowerUp über die nötigen Einschnitte beim BIOS durch den hinzugefügten Support für Ryzen 3000 (Test) berichtet. Das neue Click BIOS Lite streicht unter anderem den Support für Prozessoren der Familie Bristol Ridge und verzichtet auf Grafiken bei der Bedienoberfläche. Doch laut dem Bericht soll auch der Support für SATA-RAID der Kürzung zum Opfer fallen.
Im Gegensatz zu den neuen X570-Boards mit 32 MB großem BIOS-Speicher setzen die älteren Modelle mit Chipsätzen der 400- und 300-Serie auf einen 16 MB fassenden BIOS-Chip. Dass durch den neuen Code für Matisse-Support der Speicherplatz ohne Einschränkungen an anderer Stelle nicht mehr ausreicht, hat MSI auf einer Presseveranstaltung eingeräumt. Das Lite-BIOS ist eine Notlösung, die nur dann aufgespielt werden sollte, wenn der Support für die neuen Ryzen 3000 wirklich benötigt wird.
Um Einschnitte der Funktionen zu vermeiden, muss ein größerer BIOS-Speicher her. Diesen will MSI mit Neuauflagen einiger Mainboards nachliefern. Insgesamt zehn Mainboards mit X470, B450 und A320 werden laut MSI als „Max“-Version mit 32 MB BIOS-Speicher neu aufgelegt. Wann diese erhältlich sein werden, ist aber noch nicht bekannt.
- A-320M-A Pro Max
- B450M-A Pro Max
- B450M Pro-M2 Max
- B450M Pro-VDH Max
- B450-A Pro Max
- B450M Mortar Max
- B450 Tomahawk Max
- B450 Gaming Plus Max
- X470 Gaming Plus Max
- X470 Gaming Pro Max
Auch andere Hersteller sind von der Problematik betroffen. Anfragen der Redaktion, ob auch diese ein ähnliches Vorgehen wie MSI planen, blieben bisher ohne verwertbare Antworten.
Ein Leser wies darauf hin, dass MSI in einem kommenden BIOS-Update die mit dem „Lite-BIOS“ gestrichene RAID-Funktion zurückbringen will. Dies besagt zumindest ein Hinweis auf den Support-Seiten des Herstellers.
Auf Anfragen der Redaktion bei anderen Mainboard-Herstellern, ob auch diese ein ähnliches Vorgehen wie MSI planen, gab es bisher nur verhaltenes Feedback. ASRock und Asus verwiesen in diesem Kontext lediglich auf die bereits veröffentlichten BIOS-Updates für den Support für Ryzen 3000 auf älteren Platinen. Beide erklärten, dass kein beschnittenes Lite-BIOS nötig oder geplant sei, da der Code auch so in die bisherigen BIOS-Bausteine hineinpasse. Von Gigabyte steht eine Rückmeldung noch aus.
Bei MSI sind hingegen die ersten Neuauflagen mit 32-MB-BIOS und dem Kürzel „Max“ im Produktkatalog aufgetaucht. Wann diese den Markt erreichen, ist aber weiterhin unklar.
Wie versprochen bringt MSI die fehlende RAID-Funktionalität mit einer neuen Version des Lite-BIOS zurück. Bei einigen B450-Mainboards wie B450-A Pro, B450 Tomahawk und B450M Mortar Titanium finden sich entsprechende Updates. Für andere B450- und alle X470-Modelle gilt dies zur Stunde noch nicht, dürfte aber bald nachgeholt werden.
Zwischenzeitlich trat ein Leser an die Redaktion mit Antworten vom MSI-Support heran. Laut dem Mitarbeiter sollen die Max-Mainboards mit 32 MB BIOS frühestens im September erhältlich sein.
Der Mitarbeiter hat zudem bestätigt, dass das Lite-BIOS auch Komfortfunktionen wie das Speichern/Laden von Profilen missen lässt. Nach Rückkehr der RAID-Funktion würde dies also trotzdem einen Einschnitt bei den Funktionen neben der vereinfachten Optik bedeuten.
Die vom deutschen Support zur Verfügbarkeit der Max-Modelle getroffene Aussage „frühestens im September“ war offensichtlich nicht korrekt: Ab sofort sind mit dem MSI B450 Tomahawk Max sowie dem MSI B450 Gaming Plus Max die ersten beiden Platinen der neuen Serie im deutschen Online-Handel verfügbar. Beim Tomahawk nehmen sich beide Varianten im Preis nichts, beim Gaming Plus kostet die neue Max-Version aktuell noch 20 Euro mehr.