Neuer AMD-Chipsatztreiber: Mehr Leistung für Ryzen 3000 unter Windows 10 1903
AMD stellt mit Ryzen 3000 auch einen neuen Chipsatz-Treiber zur Verfügung, der im Test von Ryzen 9 3900X, 7 3700X & 5 3600 in der Tat etwas mehr Leistung mit Zen 2 möglich macht, wenn auf dem Rechner Windows 10 1903 Mai 2019 Update zum Einsatz kommt. Ältere Zen-Architekturen profitieren hingegen nicht davon.
Hinweis: Die Analyse war bereits Teil des am Sonntag veröffentlichten Ryzen-3000-Tests, die Leistungszuwächse sind in dessen Benchmarks also schon enthalten. Die interessanten Erkenntnisse sollen an dieser Stelle aber noch einmal separat aufgegriffen werden.
Schnellere Taktwechsel für mehr Leistung
Der neue Chipsatztreiber Version 1.7.7.725 und aufwärts aktiviert mit Collaborative Power and Performance Control (CPPC2) eine schnellere Methode zur Auswahl des aktuellen CPU-Taktes im UEFI. Gegenüber der klassischen Festlegung über sogenannte pStates soll der Zen 2 mit CPPC2 innerhalb von 2 ms bis 3 ms statt 30 ms den Takt anpassen können, was insbesondere in schnell wechselnden Lasten von Vorteil sei, so AMD. Etwa fünf Prozent Vorteil werden in Aussicht gestellt.
ComputerBase hat die Wirkung des Treibers auf Ryzen 9 3900X, Ryzen 5 3600 und Ryzen 7 2700X überprüft. Cinebench R15, Cinebench R20 und POV-ray wurden zu diesem Zweck auf allen drei CPUs jeweils dreimal im Multi- und Single-Core-Durchlauf getestet. Die Ergebnisse wurden gemittelt.
Der Ryzen 9 3900X mit 12 Kernen, 24 Threads und 105 Watt TDP zeigt konsistent bessere Ergebnisse in den Single-Core-Benchmarks im Testfeld: Cinebench R15, R20 und POV-ray legen um vier bis fünf Prozent zu. In den jeweiligen Multi-Core-Szenarien zeigt sich hingegen kein Zugewinn, gemittelt über jeweils drei Durchgänge geht die Leistung in POV-ray sogar leicht zurück.
Benchmark | Ryzen 9 3900X | ||
---|---|---|---|
Mit Treiber | Ohne Treiber | Delta | |
Cinebench R15 SC | 213 | 204 | +4 % |
Cinebench R15 MC | 3095 | 3104 | – |
Cinebench R20 SC | 524 | 501 | +5 % |
Cinebench R20 MC | 7044 | 7071 | – |
POV-ray SC | 488 | 470 | +4 % |
POV-ray MC | 6154 | 6191 | -1 % |
Der Ryzen 5 3600 mit sechs Kernen bei 65 Watt TDP zeigt lediglich ein Prozent bis zwei Prozent mehr Leistung in den Single-Core-Benchmarks, profitiert dafür tendenziell auch in den Multi-Core-Szenarien.
Benchmark | Ryzen 5 3600 | ||
---|---|---|---|
Mit Treiber | Ohne Treiber | Delta | |
Cinebench R15 SC | 197 | 194 | +2 % |
Cinebench R15 MC | 1590 | 1578 | +1 % |
Cinebench R20 SC | 487 | 480 | +1 % |
Cinebench R20 MC | 3620 | 3614 | – |
POV-ray SC | 459 | 454 | +1 % |
POV-ray MC | 3225 | 3224 | – |
Unbeeindruckt zeigt sich hingegen Ryzen 7 2700X vom Treiber, nichts anderes hat AMD in Aussicht gestellt. Wenn überhaupt, dann lässt sich in diesem Fall ein leichter Leistungsverlust in Multi-Core-Apps attestieren. Er liegt mit maximal einem Prozent gemittelt über jeweils drei Messungen aber noch im Rahmen.
Benchmark | Ryzen 7 2700X | ||
---|---|---|---|
Mit Treiber | Ohne Treiber | Delta | |
Cinebench R15 SC | 177 | 177 | – |
Cinebench R15 MC | 1817 | 1802 | +1 % |
Cinebench R20 SC | 437 | 437 | – |
Cinebench R20 MC | 4096 | 4088 | – |
POV-ray SC | 412 | 412 | – |
POV-ray MC | 3689 | 3719 | -1 % |
Alle Benchmarks mit Ryzen 9 3900X, Ryzen 7 3700X und Ryzen 5 3600 wurden im großen ComputerBase-Tests mit dem neuen Chipsatztreiber durchgeführt.
In Zukunft direkt ein Teil von Windows 10
Es ist davon auszugehen, dass die derzeit nicht im Treiber verankerte Funktionalität mit einem nächsten Windows-Update direkt in das Betriebssystem integriert wird, so wie es Ende 2017 mit Windows 1709 Creators Update der Fall war. Das übernahm den zuvor per Chipsatz-Treiber von AMD bereitgestellten neuen Energiesparplan, der Zen nicht mehr benachteiligte.
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AMD Chipsatztreiber Download
4,6 SterneDie aktuellen Chipsatztreiber für den Betrieb eines AMD-Mainboards.
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