Antstream: Tencent finanziert Retro-Cloud-Gaming-Service
Tencent finanziert die britische Firma Antstream Arcade, die es sich zur Aufgabe gemacht hat Retro-Titel wieder spielbar zu machen – in der Cloud. CEO Steve Cottam sieht sein Modell als global erfolgreiches Konzept, finanziell bestärkt durch die jüngste Finanzierungsrunde. Tencent gilt als größte Spielefirma der Welt.
Antstream streamt Retro-Games aus der Cloud
Antstream erlaubt es Abonnenten über 2.000 Videospiele der Ära Commodore 64 und Amiga zu spielen. Mit dem Service wolle der Anbieter die Spiele dieser Zeit wieder unkompliziert anbieten, ohne dass ein Emulator oder das Erwerben der alten Konsolen notwendig ist. Somit wird das Spiel in der Cloud optimal emuliert und der Spieler kann über das Internet darauf zugreifen. So reiht sich der Dienst zwischen Stadia, Shadow (Test) und GeForce Now (Test) ein, nur mit dem Unterschied, dass Antstream keine neuen AAA-Titel anbietet.
Tencent als großer Investor
Auch wenn es keine Informationen über die Höhe der Investitionen aus der jüngsten Finanzierungsrunde gibt, soll es sich um eine „wesentliche“ Summe handeln. Neben Tencent konnte man sich auch die Unterstützung von Hambro Perks zusichern, einer Venture-Firma, welche regelmäßig in Projekte finanziert.
Das Unternehmen konnte mit Tencent einen großen Investor auf sich aufmerksam machen und Antstream-CEO Cottam sei „froh, dass Tencent das Potential erkannt habe“ und schon zu Beginn „der Reise“ investiere. Das Projekt wurde ursprünglich von Fans über Kickstarter finanziert. Der Service startete seine App vor kurzem in Europa und plant als nächstes, in die USA zu expandieren.
Asien als nächster Schritt
Durch die Investition von Tencent erscheine nun auch eine Ausweitung nach Asien möglich, wie Cottam in einem Interview mit CNBC erklärte. Für Antstream wäre das ein großer und bei Erfolg auch ein lukrativer Schritt. Denn Asien bietet einen sehr großen Markt für Videospiele und mit Tencent habe man bereits auch den richtigen Partner an der Seite. Ein Datum für die Expansion ist aber noch nicht bekannt.
Neben China wolle man vor allem auch Japan ansteuern, wo Menschen immer noch in Arcade-Hallen gehen, um diese Klassiker zu spielen. Ob der Service mit seinem Line-Up erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Die finanziellen Mittel stehen aber bereit, um einen stabilen Service anzubieten und eine bestimmte Nische zu bedienen. Ob diese Nische auch so groß ist, wie sich das der CEO vorstellt, wird sich zeigen. Für ein Abo verlangt das Unternehmen in Großbritannien 9,99 Pfund pro Monat, wann der Dienst offiziell nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt.