ARM-Prozessoren: Huawei investiert 3 Mrd. Yuan für ARM-Server-Ökosystem
Huawei setzt voll auf ARM, denn das Verschreiben auf diese Technologie im Server war noch nie so deutlich. Insgesamt drei Milliarden Yuan/chinesische Renminbi wird das Unternehmen dafür in den kommenden Jahren aufwenden, um das Ökosystem zu stärken und auszubauen.
ARM im Server ist nach wie vor rar gesät, vor allem nach diversen Rückschlägen selbst von Hochkarätern in der Branche, allen voran Qualcomm. Doch Huawei setzt bereits seit Jahren auf die Technik und zeigte zu Beginn des Jahres eine erste 7-nm-CPU aus der Familie Kunpeng 920, die jedoch erst einmal nur in eigenen Produkten eingesetzt werde, vornehmlich den bereits zur Vorstellung gezeigten Servern sowie anderer Ausrüstung von Huawei. Seinerzeit erklärte Huawei, dass der Chip in Zukunft weiter entwickelt werde und immer mehr Leistung bieten soll, da Huawei neben dem wachsenden x86-Servermarkt auch großes Absatzpotential für ARM-Lösungen sieht. In Asien werden Huawei-Server mit den neuen 64-Kern-CPUs ab 20.000 Yuan (rund 2.600 Euro) angeboten.
Ohne Ökosystem nutzt jedoch die beste Hardware nichts, diese Erkenntnis ist nun auch bei Huawei gereift. Wie der Hersteller im Rahmen des ersten Kunpeng Computing Industry Summit erklärte, sollen umgerechnet rund 435 Millionen US-Dollar vor allem in den speziellen Markt fließen, um die Server-CPUs besser für ihren Einsatzzweck auslasten zu können. Parallel dazu hat Huawei eine Kunpeng-Online-Community ins Leben gerufen, um Bibliotheken, Compiler sowie weiteres Handwerkszeug der Branche schneller entwickeln und bereitstellen zu können.
ARM ist bei Software nach wie vor im Rückstand
Zuletzt hatten die Schwierigkeiten von Software für ARM-Server unter anderem dafür gesorgt, dass sich Linux-Chef Torvalds bei ARM-Chefarchitekt Masters im Rahmen dessen Neuvorstellung von ARM-Technologien für die Zukunft beschwerte, dass es keine Entwicklerplattformen und Unterstützung gibt und man so gar nichts für neue Produkte vorbereiten könne. Daraufhin versprach Masters Verbesserungen für die Zukunft.
Denn ARM braucht diese Erfolge im Server-Segment ebenfalls, da man sonst fast ausschließlich im mobilen Bereich zugegen ist. Zuletzt hatte Marvell für seine ThunderX-Prozessoren auf Basis der ARM-Architektur die Nähe zum Entwickler gesucht und gefunden, der seinerseits mit zusätzlichem Engagement auch die aufstrebende RISC-V-Serie auf Abstand halten will – mitunter auch mit fragwürdigen Methoden.