Gears 5: Charaktere schießen bald als Nichtraucher
Wenn Gears 5 am 10. September erscheint, wird ein Spiel veröffentlicht, das eine ganze Reihe schwerlich jugendfreier Inhalte enthält. Ein „Vergehen“ wird aber nicht mehr darunter sein: Entwickler The Coalition hat den Protagonisten das Rauchen untersagt.
Die Entscheidung wurde von der Truth Initiative angestoßen, berichtet Variety. Die gemeinnützige Organisation hat sich der Bekämpfung des Tabakkonsums insbesondere bei jüngeren Menschen in den USA verschrieben und diesbezüglich an Turner Broadcasting gewandt, die Übertragungsrechte an eSport-Veranstaltungen für Gears of War halten und damit eine tendenziell junge Zielgruppe ansprechen. Turner wiederum trat mit Erfolg an die Entwickler heran.
Begründet wurde die Entscheidung von Studiogründer Rod Fergusson mit den „verheerenden Folgen von Rauchen“, die Fergusson aus erster Hand beobachtet habe. „Es war schon immer wichtig für mich, Rauchen nicht als erzählerisches Mittel zu nutzen“, sagte er. Deshalb sei die Entscheidung gefallen, auf das Hervorheben oder Glorifizieren des Rauchens zu verzichten. Dies gilt für Gears 5, aber auch für weitere Spiele im Universum. Anders als in vorherigen Spielen wird deshalb kein Tabak oder Tabakkonsum mehr in der Serie zu sehen sein, was auf den Charakter der Spiele aber keine Auswirkungen haben soll. Laut Variety betonte ein Vertreter von Microsoft, dass The Colation diese Wahl gänzlich alleine getroffen habe.
Tabak- gegen Gewaltdarstellung
Wenn Spiele einerseits Tabakkonsum verbannen und sich verantwortungsbewusst geben, andererseits aber Gewalt und Totschlag ausgiebig zelebrieren, stellt sich die Frage, ob mit zweierlei Maß gemessen wird. Eine kausale Verbindung zwischen dem Ausüben von Gewalt und dem Konsum von Videospielen mit expliziter Gewaltdarstellung konnte bislang aber noch nicht stichhaltig nachgewiesen werden. Unstrittig erscheint nur, dass es einen schwachen Effekt oder eine Korrelation gibt.
Ein solcher Zusammenhang sei im Falle des Rauchens nachgewiesen: Gegenüber Variety bezog sich Seth Ladetsky, Vizepräsident von Turner, auf Forschungsergebnisse, die eine Korrelation zwischen Bildern von Tabak in Unterhaltungsmedien und einem stärkeren Auftreten von jungen Rauchern belegen.