RTX 2060 Super & 2070 Super im Test: Kühlsystem, Verbrauch und Overclocking
3/4Lautstärke & Kühlung
Nvidia hat am Verhalten der Lüfter der Founders-Edition-Modelle auf dem Windows-Desktop mit Super keinerlei Änderungen vorgenommen. Das hat zur Folge, dass beide Modelle weiterhin gut hörbar rauschen. Die GeForce RTX 2060 Super FE kommt bei der Messreihe mit 1.500 Umdrehungen auf 31,0 Dezibel, die GeForce RTX 2070 Super FE erreicht mit derselben Drehzahl aufgrund der größeren Lüfter 31,5 Dezibel.
Weil die Lüfter vor der Initialisierung des Grafikkartentreibers mit einer deutlich geringeren Drehzahl arbeiten, sollte technisch auch weniger drin sein. Warum Nvidia hier nicht eingreift, hat der Konzern bisher nicht erklärt. Wer auf dem Windows-Desktop einen absolut leisen Rechner haben möchte, muss sich so weiterhin bei anderen Modellen umsehen.
Schwach im Idle, für Referenzkarten aber gut im Spiele-Betrieb: So schneiden die Founders-Edition-Kühler ab. Die GeForce RTX 2060 Super FE agiert unter Last mit rund 2.000 Umdrehungen in der Minute, was eine gemessene Lautstärke von 38 Dezibel bedeutet. Das ist ein Dezibel lauter als die GeForce RTX 2060 FE, aber immer noch angenehm leise. Das Ergebnis entspricht bei 15 Watt höherer TDP und identischem Kühler den Erwartungen.
Die GeForce RTX 2070 Super FE kommt mit 1.950 Umdrehungen wie bisher auf 38 Dezibel und bleibt damit ein Dezibel leiser als die GeForce RTX 2080 FE mit identischem Kühlsystem.
Die Founders-Edition-Kühler scheitern damit erneut nur aufgrund des Lüfterverhaltens auf dem Desktop für eine Empfehlung in einem leisen Rechner, nicht aufgrund des Founders-Edition-Kühlers selbst.
Wie heiß werden die Grafikkarten
Die Founders-Edition-Modelle bleiben durchweg kühl. Auf dem Windows-Desktop lassen sich 30 Grad Celsius beziehungsweise 31 Grad Celsius messen. Beim Spielen wird die TU106-GPU der GeForce RTX 2060 Super FE dann 76 Grad warm, die Kartenrückseite erhitzt sich auf 54 Grad Celsius. Der Rechenkern der GeForce RTX 2070 Super FE kommt im 3D-Modus auf 75 Grad, die Kartenrückseite wird maximal 65 Grad Celsius warm. Beide sind damit weit von den kritischen 83 °C entfernt.
Messung der Leistungsaufnahme
Nvidia hat an der Leistungsaufnahme auf dem Windows-Desktop offenbar kleinere Verbesserungen vorgenommen. Turing schnitt in dieser Disziplin bis jetzt eher unterdurchschnittlich ab. Die GeForce RTX 2060 Super FE kommt jetzt hingegen auf neun Watt, die GeForce RTX 2070 Super FE gar nur auf sieben Watt. Das sind zwei respektive fünf Watt weniger als die Vorgänger, sodass Turing nun auch bei dieser Messreihe vorne mitspielt.
Am Treiber liegt das nicht, wie die Redaktion überprüft hat: Die alten Modelle bleiben mit dem ersten Treiber für GeForce RTX Super auf dem bekannten Niveau.
Der Stromhunger auf YouTube
Und auch bei der UHD-Videowiedergabe auf YouTube sind die Messwerte deutlich besser. Die GeForce RTX 2060 Super FE benötigt dafür 20 Watt, bei der GeForce RTX 2060 waren es noch 26 Watt. Die GeForce RTX 2070 Super FE kommt ebenso auf 20 Watt, was sieben Watt weniger als beim Vorgänger bedeutet. Damit ist in etwa das Pascal-Niveau erreicht.
Der Stromhunger im Spielen
In Spielen benötigt die GeForce RTX 2060 Super FE im Durchschnitt 174 Watt. Das sind bei offiziell 15 Watt höherer TDP gemessene 14 Watt mehr als die GeForce RTX 2060 und acht Watt mehr als die GeForce RTX 2070. Die GeForce RTX 2070 Super FE kommt derweil auf 222 Watt. Damit steigt die Leistungsaufnahme gegenüber der GeForce RTX 2070 um 55 Watt an. Das passt nicht ganz zu den von Nvidia angegebenen 40 Watt mehr Verbrauch. Die GeForce RTX 2070 Super FE braucht damit nur sechs Watt weniger Energie als die GeForce RTX 2080 FE.
Die Energieeffizienz als Performance pro Watt
Die GeForce RTX 2060 Super FE hat eine um vier Prozent bis fünf Prozent bessere Energieeffizienz als die GeForce RTX 2060 FE. Die GeForce RTX 2070, die mit derselben TU106-GPU ausgestattet ist, arbeitet aber noch ein wenig effizienter und liefert pro Watt sechs Prozent bis sieben Prozent zusätzliche FPS.
Die GeForce RTX 2070 Super FE benötigt hingegen ein gutes Stück mehr elektrische Leistung als der Vorgänger, sodass die GeForce RTX 2070 als eine der effizientesten Grafikkarten überhaupt deutlich effizienter arbeitet.
Die GeForce RTX 2070 Super FE ist damit vorerst die ineffizienteste Turing-Grafikkarte im gesamten Portfolio, liegt damit aber immer noch minimal über dem Pascal-Niveau.
Die Grafikkarte übertaktet
Die TU106-GPU der GeForce RTX 2060 Super FE lässt sich um 147 MHz anheben, bevor es zu ersten Abstürzen kommt. In Verbindung mit dem maximierten Power Limit arbeitet die Grafikkarte in Spielen dann mit knapp 2.000 MHz. Der 8 GB große GDDR6-Speicher lässt sich um 753 MHz übertakten. Der Basis-Takt beträgt dann 1.617 MHz, der Speichertakt 7.753 MHz.
Bei dem TU104 der GeForce RTX 2070 Super FE ist ein Plus von 155 MHz, was in einem Basis-Takt von 1.760 MHz resultiert. In Spielen arbeitet die Grafikkarte dann mit minimal mehr als 2.000 MHz. Der GDDR6-Speicher lässt sich um 807 MHz auf 6.807 MHz übertakten, bevor es zu Grafikfehlern kommt.