MediaTek: Helio G90 und G90T richten sich an Smartphone-Spieler
MediaTek hat mit der Helio-G90-Serie zwei neue System-on-a-Chips speziell für Spieler vorgestellt. Helio G90 und G90T setzen sich aus ARMs Cortex-A76 und Cortex-A55 für die CPU und Mali-G76 als GPU zusammen und werden in 12 nm FinFET gefertigt.
Der Helio G90T ist der schnellere der beiden Chips, wobei MediaTek bisher nicht auf die Veränderungen gegenüber dem normalen Helio G90 eingegangen ist. ComputerBase steht hierzu sowie zu anderen offenen Fragen in Kontakt mit MediaTek und wird den Artikel bei entsprechender Verfügbarkeit der Informationen aktualisieren.
MediaTeks Helio-G90-Serie besteht im Bereich der CPU aus einem Octa-Core-Verbund aus ARMs Cortex-A76 und Cortex-A55, wobei nicht bekannt ist, wie viele Kerne MediaTek je Typ verbaut. Auch einzelne Taktangaben stehen derzeit noch aus, bekannt ist nur, dass die maximale Taktfrequenz eines Kerns – vermutlich eines Cortex-A76 – bei 2,05 GHz liegt. MediaTek nennt einen „großen“ L3-Cache, ohne jedoch Details dazu preiszugeben. Das System-on-a-Chip kann mit Arbeitsspeicher der Versionen LPDDR3 und LPDDR4x mit bis zu 2.133 MHz umgehen und unterstützt von letzterer Version bis zu 10 GB. Als Storage-Typen werden eMMC 5.1 und UFS 2.1 unterstützt.
Unbekannte Mali-G76-GPU von ARM
In Sachen GPU vertraut MediaTek ebenfalls auf ARM und nutzt die Mali-G76 mit der kryptischen Bezeichnung „3EEMC4“, die in dieser Form nicht in ARMs Portfolio existiert. Üblicherweise wird bei ARM die Anzahl der Recheneinheiten durch die Bezeichnung MPx angegeben, zum Beispiel Mali-G76 MP10 oder Mali-G76 MP12. Den Maximaltakt der GPU gibt MediaTek für den Helio G90T mit 800 MHz an. Displays können mit einer Auflösung von bis zu 2.520 × 1.080 Pixeln angesprochen werden, im Bereich der Videoverarbeitung werden H.264 und H.265/HEVC für das Encoding sowie H.264, H.265/HEVC und VP9 für das Decoding unterstützt. Auflösungen und Bildwiederholraten liegen in beiden Fällen bei 4K mit 30 FPS, Full HD mit 120 FPS sowie HD mit 240 FPS.
HyperEngine soll unterbrechungsfreies Spielen sicherstellen
Abseits der Rohleistung von CPU und GPU wirbt MediaTek mit leistungsstarken APU (AI Processing Unit) und der für Spieler ausgerichteten HyperEngine, die verschiedene Optimierungen für mobiles Spielen zur Verfügung stellen soll. Wird von dem Chip zum Beispiel ein schlechter werdendes WLAN-Signal festgestellt, kann automatisch LTE hinzugeschaltet werden. Im WLAN gibt es die Möglichkeit, parallel mit 2,4 GHz und 5 GHz mit einem Router verbunden zu sein. Das SoC soll außerdem Touch-Eingaben besonders schnell verarbeiten können. Beim Spielen lässt sich ein eingehender Anruf automatisch abweisen und die Priorität der Mobilfunkverbindung auf das Spiel legen. Über die Picture Quality Engine unterstützt MediaTek zudem Spiele mit HDR10.
Kameras und Konnektivität
Beide Helio G90 sind mit drei Image Signal Processors (ISP) ausgerüstet, die die Rohdaten von insgesamt bis zu vier Kameras verarbeiten können. MediaTek nennt als maximale Auflösungen 24 Megapixel und 16 Megapixel für eine Dual-Kamera sowie zusätzlich 48 Megapixel und 64 Megapixel für zwei weitere Sensoren. So ließe sich zum Beispiel ein Setup aus Weitwinkelkamera mit Bokeh-Effekt, Ultraweitwinkel- und Telekamera verbauen, wie sie derzeit bei vielen Smartphones zum Einsatz kommen.
Den Bereich Konnektivität deckt MediaTek mit LTE Cat. 12 für bis zu 600 Mbit/s im Downlink sowie LTE Cat. 13 für bis zu 150 Mbit/s im Uplink, Wi-Fi 5 nach a/b/g/n/ac, Bluetooth 5.0, einem UKW-Radio sowie den globalen Navigationssatellitensystemen BeiDou, Galileo, GLONASS und GPS ab.