Next-Gen-GPU: Nvidia nutzt in Zukunft auch 7 nm von Samsung

Update Jan-Frederik Timm
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Next-Gen-GPU: Nvidia nutzt in Zukunft auch 7 nm von Samsung

Nvidias nächste GPU-Generation soll nicht mehr (nur) bei TSMC, sondern (auch) bei Samsung gefertigt werden – in 7 nm. Das hat der Hersteller offiziell bestätigt. Wie zuletzt spekuliert, dürfte Ampere der erste Chip sein, der aus der Partnerschaft hervorgeht.

Samsung war schon einmal die Ausnahme

GPUs von Nvidia werden seit Jahrzehnten von TSMC in Taiwan gefertigt, über eine eigene Chipfertigung verfügte der Hersteller noch nie. Eine Ausnahme von dieser Regel stellte Pascal in Form des GP107 auf GeForce GTX 1050 und GeForce GTX 1050 Ti im Jahr 2016 dar. Der wurde schon einmal von Samsung gefertigt, damals noch in 14 nm FinFET. Aktuelle Turing-GPUs werden im 12-nm-Verfahren bei TSMC gefertigt.

Wie weitreichend der Wechsel von TSMC zu Samsung ist, dazu hat sich Nvidia noch nicht im Detail geäußert. Yoo Eung-joon, CEO von Nvidia in Südkorea, gab gegenüber dem Korea Herald allerdings zu Protokoll, der Auftrag sei „substantiell“.

Wettstreit bei der EUV-Lithografie

Ein Grund für die parallele Nutzung von Samsung könnte die neue EUV-Lithografie sein. TSMC sei hier noch nicht so weit wie erhofft, während Samsung dort besser aufgestellt sein soll und Nvidia dies favorisieren würde. Beide Foundries liefern sich nahezu ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Nutzung von EUV-Lithografie in der Serienproduktion. Von TSMC wird erwartet, dass SoCs für Smartphones zu den ersten Abnehmern gehören werden. Fragezeichen gibt es aber bei beiden hinsichtlich der Yield-Rate (Ausbeute), letztlich spiele auch der Kostenfaktor eine Rolle, Samsung soll TSMC dort laut Analysen unterbieten.

Update

Weil die TU106-410-GPU auf der von TechPowerUP getesteten GeForce RTX 2060 Super (Test) den Herkunftsnachweis Korea statt Taiwan trug, spekulierte das Magazin bereits am Dienstag, schon diese GPUs könnten von Samsung und nicht von TSMC kommen. Das hatte Nvidia allerdings weder angekündigt, noch gab es weitere Hinweise abseits der Aufschrift darauf.

Wenig überraschend hat Nvidia dieser Vermutung mittlerweile (und nachdem sie vielerorts aufgegriffen wurde) auch widersprochen und darauf hingewiesen, dass es sich hierbei nicht um das Herstellungsland des Chips, sondern das Land, in dem das Packaging des Dies erfolgt, handelt. Es sei zudem nicht das erste Mal, dass dieser Fertigungsschritt bei Turing in Korea erfolgt ist. Und in der Tat findet sich auch direkt bei TechPowerUp ein anderes aktuelles Beispiel: Den großen Turing-Chip TU102 gibt es in den Varianten 300-K2-A1 und 875-A1 auch mit Packaging aus Korea.