Schneller Schreibpuffer: Phisons SSD-Controller unterstützen bald MRAM
Der MRAM-Hersteller Everspin hat eine Kooperation mit dem Controller-Hersteller Phison angekündigt. Phisons kommende Controller für Enterprise-SSDs sollen Everspins STT-MRAM unterstützen. Der schnelle, nicht flüchtige Speicher kann als Schreibpuffer gegen Datenverlust bei Stromausfall eingesetzt werden.
Welche Phison-Controller der „nächsten Generation“ nativen Support für Everspins neuen 1 Gbit STT-MRAM erhalten, bleibt abzuwarten. Bisher ist lediglich von Steuerprozessoren für Enterprise-SSDs die Rede, die vornehmlich in Servern eingesetzt werden.
Die MRAM-Chips besitzen eine Speicherkapazität von nur 1 Gigabit respektive 128 MB und eignen sich daher kaum als Massenspeicher und Alternative für NAND-Flash mit inzwischen 1 Terabit und mehr. Stattdessen ist der MRAM bisher als ergänzender Schreibpuffer für den flüchtigen DRAM-Cache einer SSD vorgesehen, wie es schon IBM bei SSDs der FlashCore-Familie vorgemacht hat. Während Daten im DRAM-Cache einer SSD bei einem Stromausfall ohne Gegenmaßnahmen verloren gehen, bleiben sie im MRAM erhalten. Somit können Bauteile wie Stützkondensatoren oder Akkus als Stromausfallschutz eingespart werden.
Doch nicht nur als reiner DRAM-Backup, sondern auch zur Beschleunigung soll der MRAM dienen: „Phison-Controller mit dem 1 Gb STT-MRAM von Everspin bieten Entwicklern von Speichersystemen eine effektivere Verwaltung von I/O-Streams, wodurch ein höheres Maß an Latenzdeterminismus erreicht wird“, heißt es in der Pressemitteilung.
Bei den FlashCore-SSDs von IBM wurden vier der älteren 256-Mbit-MRAM-Chips von Everspin eingesetzt, die zusammen einen 128 MB fassenden Cache bilden. Mit der neuen 1-Gbit-Variante mit vierfacher Speicherkapazität genügt dafür ein einziger Chip; alternativ liefern vier Chips 512 MB.