Quartalszahlen: Samsungs Speichersparte halbiert den Gesamtgewinn
Im zweiten Finanzquartal 2019 sorgt Samsungs Speichersparte für einen deutlichen Rückgang des Gewinns auf weniger als die Hälfte des Vorjahres. Abgesehen von diesem einen Rückschlag ist das Quartal gut für Samsung verlaufen, vor allem die Display-Sparte legte zu. Bei den Smartphones war die Galaxy-A-Mittelklasse stark.
Die Speichersparte ist bei Samsung üblicherweise das Zugpferd des Unternehmens. Gesunkene Preise und eine geringe Nachfrage großer Kunden haben den Umsatz der Speichersparte von 18,5 Billionen Won (rund 14 Milliarden Euro) auf 12,3 Billionen Won (rund 9,3 Milliarden Euro) gedrückt. Das entspricht einem Rückgang von 34 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Das gesamte Semiconductor-Geschäft von Samsung, zu dem die Speichersparte zählt, ist mit einem Minus von 27 Prozent auf 16,09 Billionen Won Umsatz weniger stark rückläufig. Das für Bildsensoren, 5G-Modems und SoCs verantwortliche System LSI Business ist laut Samsung solide aufgestellt, auch die Foundry-Sparte vermeldet eine hohe Nachfrage nach 8-nm-, 10-nm- und 14-nm-Produkten. Als nächster Schritt soll die 6-nm-EUV-Fertigung in die Massenproduktion übergehen, darüber hinaus ist der Tape-Out von 5 nm EUV geplant. Daraufhin soll die Entwicklung des 4-nm-Prozesses abgeschlossen werden.
Display-Sparte legt um 35 Prozent zu
Zur Sparte Device Solutions zählt neben dem Semiconductor-Geschäft die Sparte Display Panel, die mit einem Umsatz von 7,62 Billionen Won (rund 5,7 Milliarden Euro) ein Plus von 35 Prozent verzeichnet. Samsung begründet dies mit einer hohen Nachfrage nach OLED-Displays mit neuen Technologien wie einen integrierten Fingerabdrucksensor oder einer Aussparung für die Frontkamera. Wichtigster Abnehmer dürfte dabei Samsung Mobile mit der Galaxy-S10- und Galaxy-A-Serie sein. Auch Apple kauft OLED-Displays für das iPhone X, Xs und Xs Max exklusiv bei Samsung ein und dürfte einen großen Anteil am Umsatz haben. Dass Apple allerdings nicht so viele Displays wie ursprünglich vereinbart gekauft hat, bestätigt eine im Quartalsbericht von Samsung genannte Strafzahlung, die laut früheren Berichten bei 600 Millionen US-Dollar liegen soll. Für das zweite Halbjahr 2019 geht Samsungs Display-Sparte erneut von hohen Verkaufszahlen aus, da mit dem Galaxy Note 10 und Apples neuen Smartphones eine hohe Nachfrage erwartet wird.
Galaxy S10 weniger gefragt, Galaxy A stärker
Samsungs Smartphone-Geschäft ist mit einem Umsatz von 24,27 Billionen Won (rund 18,4 Milliarden Euro) 7 Prozent im Plus, was der Konzern mit hohen Verkaufszahlen in der Mittelklasse rund um die Galaxy-A-Serie begründet. Ím High-End-Segment sei das Galaxy S10 (Test) hingegen am Straucheln, was durch das Galaxy Note 10 im August wieder abgefangen werden soll. Auch neue Galaxy-A-Smartphones sollen in der zweiten Jahreshälfte vorgestellt werden. Zudem wird für September der Marktstart des Galaxy Fold in neuer Revision erwartet. Die gesamte IM-Sparte, zu der neben Smartphones der Bereich IT zählt, kommt auf einen Umsatz von 25,86 Billionen Won – ein Plus von 8 Prozent.
Premium-Fernseher verkaufen sich gut
Bei den Consumer Electronic, zu denen die TV-Sparte zählt, lief es ebenfalls gut für Samsung. Die Sparte kommt mit einem Plus von 6 Prozent auf einen Umsatz von 11,07 Billionen Won. Samsung habe mehr Fernseher vor allem im Premiumsegment der neuen QLED-Modelle verkaufen können, erklärt der Hersteller. Im gehoben Segment will Samsung im weiteren Verlauf des Jahres stark sein, etwa im Bereich der 8K- sowie bei den Lifestyle-TVs, zu denen The Frame und der Serif TV zählen. Zu den Consumer Electronics zählt Samsung außerdem Weiße Ware wie Waschmaschinen, Kühlschränke und Klimaanlagen. Letztere seien saisonal bedingt stark nachgefragt gewesen.
Gewinn bricht um 53 Prozent ein
Insgesamt beläuft sich Samsungs Umsatz im zweiten Quartal 2019 auf 56,13 Billionen Won, was 42,61 Milliarden Euro sowie einem Rückgang um 4,02 Prozent entspricht. Aufgrund des schlechten Abschneidens der Device-Solutions-Sparte samt Speichergeschäft liegt der Nettogewinn bei 5,18 Billionen Won (3,93 Milliarden Euro), nachdem es im letzten Jahr noch 11,04 Billionen Won (8,38 Milliarden Euro) waren.