Ungewollte Aufnahmen: Speicherung von Siri-Anfragen bei Apple abschalten
Dass Apple, Amazon und Google die Anfragen an die digitalen Sprachassistenten speichern und einen kleinen Teil von Menschen auswerten lassen, um die Dienste zu verbessern, ist kein Geheimnis. Ein von einem Experten erstelltes Konfigurationsprofil für iOS ermöglicht es nun, die Speicherung auf Apples Servern zu verhindern.
Die Thematik der Speicherung von Anfragen an Siri war in der letzten Woche noch einmal aufgekommen, als The Guardian Informationen eines Mitarbeiters eines Subunternehmens veröffentlichte, wonach die von Mitarbeitern manuell geprüften Aufzeichnungen immer wieder ungewollte Mitschnitte enthalten, die Menschen beim Streit, beim Geschlechtsverkehr oder beim Verkauf von Drogen aufgenommen hätten. Apple hatte daraufhin erklärt, dass nur rund 1 Prozent aller Aufzeichnungen von Menschen analysiert werden, um die Spracherkennung von Siri zu verbessern, wobei die zugehörigen Apple IDs der Nutzer jedoch nicht mit den Aufnahmen verknüpft werden, so dass eine eindeutige Zuordnung nicht möglich sei.
iOS-Profil aktiviert verborgene Option gegen Speicherung
Der Digitalforensik-Experte Jan Kaiser hat nun auf GitHub ein iOS-Konfigurationsprofil veröffentlicht, mit dem sich die serverseitige Speicherung der Siri-Anfragen sowohl auf einem iPhone als auch iPad deaktivieren lassen soll. Siri selbst kann trotzdem weiterhin genutzt werden. Das „Prevent server-side logging of Siri commands.mobileconfig“ genannte Profil muss unter iOS heruntergeladen und über die Einstellungen installiert werden. Es deaktiviert die Funktion „Allow server-side logging of Siri commands“, die theoretisch auch von jedem selbst mit einem entsprechenden Profil deaktiviert werden kann, wenn dieses über den Configurator von Apple unter macOS erstellt wird.
Apple soll Einstellung für alle zugänglich machen
Durch die Veröffentlichung des Quellcodes auf GitHub ist bei dem bereitgestellten Profil sichergestellt, dass keine anderen Optionen verändert werden. Gleichzeitig fordert Jan Kaiser Apple auf, die Option allen Nutzern über die Einstellungen des Betriebssystems zugänglich zu machen. Wer diese Meinung teilt, den fordert er auf, dies Apple über das Feedback-Formular mitzuteilen.