Call of Duty: Modern Warfare: Mehrspieler-Teil wird wieder sanft modifiziert
Jedes neue Call of Duty ändert die altbewährte Formel in Details. Modern Warfare (2019) bildet keine Ausnahme: Es gibt neue Spielmodi, einige geänderte Mechaniken, mit denen sich das Spiel wieder stärker an älteren Titeln orientiert, und Veränderungen an Geschäftsmodell sowie Matchmaking.
Größte Neuerung ist die Unterstützung von Cross Play auf allen Plattformen, die im Rahmen einer offenen Beta-Phase zwischem dem 21. September und 23. September getestet wird. Um den Nachteil einer Steuerung über Gamepads auszugleichen, soll auf PlayStation 4 und Xbox One eine Zielhilfe zum Einsatz kommen.
Season Pass entfällt
Außerdem passt Activision das Geschäftsmodell an. Modern Warfare wird deutlicher als Black Ops 4 ein Dienstleistungs-Spiel und verzichtet auf einen Season Pass. Neue Karten und weitere Ergänzungen werden kostenlos veröffentlicht. Der Schritt kann als Reaktion auf die Verkaufsstrategie beim Vorgänger betrachtet werden: In Black Ops 4 hat Activision nicht nur jede denkbare Monetarisierungsoption mit Ausnahme von Pay-to-Win-Käufen eingebaut und darüber hinaus keine einzelnen DLCs, sondern nur den Season Pass als Einheit angeboten, was offenkundig nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt hat. Die Grundlagen für ein Live-Service-Modell besitzt die Serie durch eine hohe Anzahl möglicher und offensiv beworbener Zusatzkäufe bereits.
Spielerisch setzt Modern Warfare neue Akzente. Dieses Jahr entfällt das Pick-10-System, stattdessen werden Waffen mit Aufsätzen ausgestattet, die Vor- und Nachteile mit sich bringen sollen. Die Ausrüstung zu verändern wird erstmals im Rahmen einer laufenden Partie möglich sein. Lebenspunkte werden nach Ende eines Gefechts wieder automatisch regeneriert, ein Super-Sprint mit Cooldown, bei dem sich die Waffe nicht nutzen lässt, wird schnellere Positionswechsel oder die Flucht ermöglichen. Eine Rückkehr feiern außerdem Killstreak-Belohnungen, die unter anderem einen fahrbaren Schützenpanzer für zwei Spieler beinhalten.
Gut, aber mit Fragezeichen
Auf Basis eines Anspiel-Events stellt Eurogamer dem Spiel ein vorsichtig positives Zeugnis aus. Die bislang gezeigten Karten seien lediglich braun und voller Schutt, der Shooter spielerisch aber gewohnt gut, wenngleich ein wenig zu bekannt, die Seite spricht von „gewohntem Spaß“. Die Langzeitmotivation kann deshalb schwer abgeschätzt werden.
Dies ändere sich erst bei Gefechten im Dunkeln. Gespielt wurde in diesem Szenario in einem Höhlensystem, das die Verwendung eines Nachtsichtgeräts und damit den Verzicht auf das HUD erzwingt – und die Nutzung anderer Sinne voraussetzt. Außerdem soll es einen neuen Spielmodus für bis zu 64 Spieler geben, der sich nicht im Battle-Royale-Genre bewegt.
Ein Fragezeichen schwebt für die Seite außerdem über der Monetarisierung. Auf Nachfrage sagten die Entwickler von Infinity Ward lediglich, sie seien eine Stimme unter vielen: „Aber wir tun, was wir können“. Wie Activision sich das Spiel vorstellt und welche fiskalischen Ziele erreicht werden sollen, wird allerdings die letztliche Umsetzung bestimmen.