Soziale Netzwerke: Facebook will WhatsApp und Instagram umbenennen
Facebook will WhatsApp und Instagram in „WhatsApp from Facebook“ und „Instagram from Facebook“ umbenennen. So soll deutlicher werden, zu welchen Unternehmen die Dienste überhaupt gehören. Entsprechende Medienberichte bestätigte ein Facebook-Sprecher gegenüber Business Insider.
Angezeigt wird der neue Name in den App-Stores sowie innerhalb der Apps, auf dem Homescreen soll er aber nicht auftauchen. Die prominentere Präsentation von Facebook begründet der Konzern nur recht vage. „Wir wollen mehr Klarheit bei den Produkten und Diensten, die Teil von Facebook sind“, sagte der Sprecher Bertie Thomson auf Anfrage des Business Insider.
Besseres Image und Sorge vor Kartellverfahren
Naheliegend ist, dass Facebook vom positiveren Image der Tochter-Firmen profitieren will. Während WhatsApp und Instagram die letzten Jahre praktisch krisenfrei erlebten, stolperte der Mutterkonzern von einem Datenskandal zum nächsten. Allein der Cambridge-Analytica-Vorfall führte erst kürzlich zu einer Strafe in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar sowie verschärften Auflagen durch die Regulierungsbehörde FTC.
Ausschlaggebend könnten aber auch die kartellrechtlichen Untersuchungen sein, die die US-Administration derzeit startet. Namen nannte man zwar nicht, sondern sprach nur allgemein von „marktführenden Online-Plattformen“, dass Facebook ein Teil der Untersuchungen wird, gilt aber als äußerst wahrscheinlich. Seit den Datenskandalen wird der Konzern ohnehin mit Argusaugen beobachtet.
In der Kritik steht die Marktmacht des Konzerns, die den Wettbewerb einschränke. Einer der Gründe dafür ist die Übernahme der beiden Messenger-Dienste, die Facebook eine monopolartige Stellung bei den sozialen Netzwerken verschafft hat, wie etwa auch das deutsche Bundeskartellamt feststellte. Die engere Integration könne nun ein Versuch sein, um mögliche kartellrechtliche Entscheidungen bereits im Vorfeld abzuwehren, heißt es im Bericht von Business Insider.
Engere Bindung an das Mutterschiff
Offen bleibt allerdings, wie die Nutzer sowie die Mitarbeiter von WhatsApp und Instagram die engere Bindung an den Mutterkonzern aufnehmen. Bei den Übernahmen wurde den jeweiligen Gründern noch weitestgehend Autonomie zugesichert. Den Kurs revidierte Facebook-Chef Mark Zuckerberg bereits in den letzten Jahren. Das führte zu internen Streitereien. Sowohl die Führungsspitzen von WhatsApp als auch Instagram haben den Konzern mittlerweile verlassen – und das laut Medienberichten nicht im Frieden.
Konkrete Pläne zur engeren Anbindung präsentierte Zuckerberg bereits im vergangenen Jahr. Das Ziel ist demnach, eine gemeinsame Plattform zu schaffen, über die alle die Dienste laufen.