LTE-Ausbau: Telekom startet Funkloch-Jagd mit Gemeinden
Funklöcher sind und bleiben ein Problem – insbesondere im ländlichen Raum. Die Deutsche Telekom startet nun eine weitere Aktion, um den LTE-Ausbau zu beschleunigen. Konkret handelt es sich um einen Wettbewerb, an dem sich Gemeinden beteiligen können.
Das Vorhaben läuft unter dem Titel „Wir jagen Funklöcher“. Gemeinden können sich bei der Telekom bewerben, um insgesamt 50 Funklöcher zu schließen. Die Telekom erklärt, dass der Konzern normalerweise selbst entscheide, wo neue Standorte errichtet werden. Ausschlaggebend seien dabei aber „marktwirtschaftliche und funktechnische Erwägungen“. Manche Gemeinden würden angesichts dieser Kriterien regelmäßig durch das Raster fallen.
Da will die Telekom nun mit der Aktion ansetzen, hier zähle „der Beitrag und der Wille der Gemeinden“, erklärt Walter Goldenits, Geschäftsführer Technik der Telekom Deutschland. „Die Kommune tritt damit an die Seite der Telekom, um gemeinsam mit uns einen weißen Fleck mit Mobilfunk zu schließen.“
Wer ein Funkloch hat, darf teilnehmen
Jede Gemeinde mit LTE-Funkloch kann sich an der Aktion beteiligen. Die Bewerbungsfrist ist der 30. November 2019, der Ausbau des jeweiligen Standorts soll bis Ende 2020 abgeschlossen sein. Nötig für die Bewerbung ist aber ein Beschluss des Gemeinderats. Außerdem muss auch ein Standort für eine Antenne auf einem Dach oder eine freie Fläche für einen Mast bereitgestellt werden. Dafür baut und betreibt die Telekom den Funkmast dann aber in Eigenregie.
Die Vorteile für die Telekom liegen bei der Aktion dennoch auf der Hand. Komplexe Verwaltungsaufgaben sind Sache der Gemeinden. Sie müssen die bisweilen hakelige Suche nach Standorten übernehmen. Das erleichtert den Ausbauprozess, weil es oft die Standortsuche für Mobilfunkmasten ist, die den Ausbau erschwert. Der Gemeinderatsbeschluss sichert zudem politische Unterstützung.
Fraglich ist nun, inwieweit diese Aktion ausreicht. Erst kürzlich ergab eine Studie von Speedcheck (PDF), dass Deutschland beim LTE-Ausbau global betrachtet nur hinteres Mittelmaß ist. Und die Telekom selbst schreibt, dass jährlich ohnehin 2.000 neue Standorte ausgebaut werden – die aktuelle Aktion ergänzt den normalen Ausbau.