AMD Radeon RX 5700 XT: Custom Designs bei 185 Watt GPU Power im Vergleich
tl;dr: Was passiert, wenn Custom Designs der Radeon RX 5700 XT bei der GPU Power auf 185 Watt limitiert werden? ComputerBase testet die Auswirkungen auf Lautstärke und Temperaturentwicklung und zeigt damit, wie gut welcher Kühler unter gleichen Voraussetzungen funktioniert.
Der Artikel wurde um 185-Watt-Testergebnisse der MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X, der Sapphire Radeon RX 5700 XT Nitro+ sowie der XFX Radeon RX 5700 XT RAW2 ergänzt. Damit sind erneut alle von ComputerBase bisher getesteten Custom Design der Radeon RX 5700 XT in diesem Überblick enthalten.
Strix, THICC2, RAW2, Pulse, Red Devil, Gaming X & Nitro+ bei 185 Watt
Sieben verschiedene Custom Designs von AMDs neuer Radeon RX 5700 XT hatte ComputerBase bisher im Test. Vier davon bieten unter anderem durch alternative BIOS-ROMs die Möglichkeit, die maximale GPU Power auf 185 Watt zu limitieren. Das entspricht der GPU Power der AMD-Referenz.
Die Asus Radeon RX 5700 XT Strix OC, die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X und die Sapphire Radeon RX 5700 XT Nitro+ arbeiten hingegen auch auf dem alternativen BIOS mit einer höheren GPU Power als 185 Watt. Damit fehlte bisher ein direkter Vergleich der entsprechenden Kühlsysteme mit den Entwicklungen der anderen Hersteller bei identischer GPU-Leistungsaufnahme. ComputerBase-Leser haben sich diesen Vergleich gewünscht.
Das holt ComputerBase an dieser Stelle nach. Dazu werden die betroffenen Grafikkarten mittels manuell verstellten Powerlimits auf eine GPU Power von 185 Watt gedrosselt. Weitere Änderungen wurden nicht vorgenommen. Performance und Leistungsaufnahme spielen in diesem Fall keine Rolle, denn bei eingestellten 185 Watt GPU Power liegen alle Modelle entweder sehr dicht (Energie) oder im Bereich der Messungenauigkeit (FPS) beieinander.
Lautstärke bei identischer GPU Power
Wenn alle Custom Designs und das Referenzdesign mit einer maximalen GPU Power von 185 Watt arbeiten, lässt sich auch ohne direkten Temperaturvergleich schnell erkennen, dass die Kühlsysteme der Asus Radeon RX 5700 XT, der MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X, der PowerColor Radeon RX 5700 XT Red Devil und der Sapphire Radeon RX 5700 XT Nitro+ in einer anderen Liga als die der Sapphire Pulse, der XFX THICC2, der XFX RAW2 respektive des Referenzdesigns spielen. Bei einer verringerten GPU Power arbeiten die Asus und die PowerColor mit einer identischen Lautstärke von leisen 34 Dezibel, die große Sapphire folgt mit 34,5 Dezibel direkt dahinter und die wuchtige MSI ist mit 35,5 Dezibel auch nicht weit entfernt.
Eine Klasse darunter entscheidet die Sapphire Radeon RX 5700 XT Pulse das Duell gegen die XFX Radeon RX 5700 XT THICC2 und die XFX Radeon RX 5700 XT RAW2 für sich und arbeitet bei 185 Watt 1,5 Dezibel leiser als die zwei anderen Produkte. Das ist chancenlos gegenüber den vier Premium-Modellen, aber ein gutes Stück besser als AMDs Referenzdesign, das mit 46,5 Dezibel sehr laut wird.
Temperaturen bei identischer GPU Power
Wird auch die Temperaturentwicklung hinzugezogen, zeigt sich, dass Sapphire mit der Nitro+ den besten Kühler anbietet. Bei der konfigurierten GPU-Power ist dieser zwar 0,5 Dezibel lauter als das Pendant auf der PowerColor, allerdings bleibt die GPU vier Grad und der Hotspot gleich zwölf Grad kühler. Dass viel Material natürlich für eine gute Kühlung hilft, aber nicht zwangsweise das beste Ergebnis bedeutet, verdeutlicht sich wiederum bei der MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X. Die Grafikkarte ist 1 Dezibel lauter als die Radeon RX 5700 XT Nitro+ und die GPU bleibt auch ein Grad kühler, der Hotspot auf dem Rechenkern ist dagegen elf Grad wärmer. Die Asus Radeon RX 5700 XT Strix OC bleibt dagegen zurück, denn sie ist zwar ebenfalls leise, kühlt aber nicht so gut wie die direkten Konkurrenten.
Der Vergleich zwischen Sapphire Radeon RX 5700 XT Pulse und der XFX Radeon RX 5700 THICC2 verrät, dass das Pulse-Modell den etwas besseren kühler hat. Denn trotz des leiseren Betriebs bleibt die GPU zwei Grad kühler als auf dem XFX-Gegenspieler. Die Radeon RX 5700 XT RAW2 liegt hinter dem großen Bruder und wird weitere drei (GPU) und ein Grad (Hotspot) wärmer. AMDs Referenzdesign bleibt dann trotz der hohen Lautstärke hinter dem Sapphire- und dem XFX-Ableger zurück.
Zusammenfassung
Von den bisher getesteten Flaggschiff-Modellen zeigt sich die Sapphire Radeon RX 5700 XT Nitro+ bei einer fest eingestellten GPU-Power von 185 Watt als die Navi-Custom-Karte mit dem besten Kühler. Dahinter folgen die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X und die PowerColor Radeon RX 5700 XT Red Devil. Das Kühlsystem auf der Asus Radeon RX 5700 XT Strix OC kann mit den drei anderen Topmodellen hingegen nicht ganz mithalten.
Die Kühler der Sapphire Radeon RX 5700 XT Pulse, der XFX Radeon RX 5700 XT THICC2 und der XFX Radeon RX 5700 XT RAW2 arbeiten eine Klasse darunter. Der Sapphire-Kühler liegt dabei leicht in Front, dicht gefolgt von dem System auf der THICC2. Die RAW2 stellt das Schlusslicht dar. Die Unterschiede sind kleiner als bei den großen Kühlern.
Unabhängig davon, um welchen Kühler es sich handelt, arbeiten alle Navi-Custom-Vertreter deutlich besser als AMDs Referenzdesign. Dieses hat zwar den Vorteil, die erhitzte Luft direkt wieder aus dem Gehäuse hinauszubefördern, bezüglich Lautstärke und Temperaturentwicklung hat der Kühler aber klar das Nachsehen.
Alle Custom-Design-Tests der Radeon RX 5700 (XT)
- Asus Radeon RX 5700 XT Strix OC
- MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X
- PowerColor Radeon RX 5700 XT Red Devil
- PowerColor Radeon RX 5700 Red Devil
- Sapphire Radeon RX 5700 XT Nitro+
- Sapphire Radeon RX 5700 Pulse und Radeon RX 5700 XT Pulse
- XFX Radeon RX 5700 XT THICC2
- XFX Radeon RX 5700 XT RAW2
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