Radeon RX 5700 (XT) Pulse im Test: WQHD-Benchmarks, Lautstärke, sonstige Messungen und Fazit

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Update 2 Wolfgang Andermahr
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Benchmarks in 2.560 × 1.440

Beide Sapphire-Grafikkarten arbeiten quasi so schnell wie AMDs-Referenzdesign – „mehr“ Performance gibt es dann voraussichtlich mit den später erscheinenden Nitro+-Modellen. Die Radeon RX 5700 XT Pulse geht am Ende 1 Prozent schneller als die Referenzkarte zu Werke. Mit dem alternativen BIOS reduziert sich die Leistung um 2 Prozent, die Pulse ist dann also „langsamer“ als die Referenz.

2.560 × 1.440
Performancerating – 2.560 × 1.440
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      90,5
    • Nvidia RTX 2080 Super FE
      76,2
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      73,1
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti
      68,5
    • Gigabyte RTX 2070 S Gaming OC
      67,5
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      66,9
    • Asus RX 5700 XT Strix OC @ P-BIOS
      62,9
    • AMD Radeon VII
      62,2
    • Asus RX 5700 XT Strix OC @ Q-BIOS
      62,1
    • Sapphire 5700 XT Pulse @ S-Bios
      60,4
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      60,0
    • Sapphire 5700 XT Pulse @ A-Bios
      59,3
    • Palit RTX 2060 S JS
      58,2
    • Gigabyte RTX 2060 S Gaming OC
      57,3
    • Nvidia GeForce RTX 2070
      56,2
    • Nvidia RTX 2060 Super FE
      55,3
    • Sapphire 5700 Pulse @ S-Bios
      54,2
    • Sapphire 5700 Pulse @ A-Bios
      54,1
    • AMD Radeon RX 5700
      53,8
    • Nvidia GeForce GTX 1080
      52,7
    • AMD Radeon RX Vega 64
      50,4
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      47,7
    • AMD Radeon RX Vega 56
      44,8
    • Nvidia GeForce GTX 1070
      42,4
    • Nvidia GeForce GTX 1660 Ti
      40,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

Bei der Sapphire Radeon RX 5700 Pulse sieht es sehr ähnlich aus. Die Grafikkarte ist ab Werk mit dem primären BIOS 1 Prozent schneller als das Referenzdesign. Mit dem alternativen BIOS reduziert sich die Performance hier ebenfalls, die Grafikkarte arbeitet dann noch genau so schnell wie AMDs Standardmodell.

Lautstärke & Kühlung

Die Sapphire Radeon RX 5700 Pulse ist angenehm leise – beim Spielen mit den gemessenen 38 Dezibel zwar nicht flüsterleise, aber genauso wenig zu irgendeiner Zeit störend. Die Lüfter erzeugen bei den rund 1.500 Umdrehungen in der Minute ein angenehmes Arbeitsgeräusch. Mit dem alternativen BIOS sinkt die Drehzahl leicht, die Lautstärke reduziert sich aber nur auf gemessene 37 Dezibel.

Auf der schnelleren und mehr elektrische Leistung aufnehmenden Radeon RX 5700 XT Pulse arbeiten die verbauten Lüfter schneller. Mit 1.710 Umdrehungen pro Minute kommt die Grafikkarte auf 40,5 Dezibel. Das ist nicht mehr leise und problemlos aus einem geschlossenen Gehäuse zu hören, stört aber nicht. Der Geräuschpegel ist deutlich angenehmer als beim Referenzdesign.

Die verbauten Lüfter haben die Eigenheit gezeigt, bei knapp unter 2.000 Umdrehungen nervige Resonanzen zu erzeugen, die unangenehm auffallen. Das passiert auch bei anderen Drehzahlen, in dem Bereich ist das Verhalten aber am auffälligsten. Im Test bleiben die Lüfter außerhalb der „Gefahrenzone“.

Diagramme
Lautstärke – beim Spielen
  • Metro Exodus, 3.840 × 2.160:
    • Asus GTX 1660 Ti Strix OC
      29,5
    • Palit RTX 2060 S JS
      35,5
    • Asus RX 5700 XT Strix OC @ Q-BIOS
      36,0
    • Gigabyte RTX 2070 S Gaming OC
      36,5
    • Sapphire 5700 Pulse @ A-Bios
      37,0
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      37,0
    • Sapphire 5700 Pulse @ S-Bios
      38,0
    • Nvidia RTX 2060 Super FE
      38,0
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      38,0
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      39,0
    • Sapphire 5700 XT Pulse @ A-Bios
      39,5
    • Sapphire 5700 XT Pulse @ S-Bios
      40,5
    • Nvidia RTX 2080 Super FE
      41,0
    • Nvidia GeForce GTX 1070
      41,5
    • Gigabyte RTX 2060 S Gaming OC
      41,5
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo
      42,0
    • Asus RX 5700 XT Strix OC @ P-BIOS
      42,5
    • Nvidia GeForce GTX 1080
      43,0
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti
      43,5
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      44,0
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      46,5
    • AMD Radeon RX Vega 56
      47,0
    • AMD Radeon RX 5700
      47,0
    • AMD Radeon VII
      51,5
    • AMD Radeon RX Vega 64
      54,0
Einheit: dB(A)

Auf der RX 5700 XT Pulse ist das alternative BIOS eine Möglichkeit

Etwas leiser arbeitet die größere Sapphire-Grafikkarte mit dem alternativen BIOS. Die Lüfter arbeiten dann 100 Umdrehungen langsamer, die gemessene Lautstärke sinkt um ein Dezibel. Das ist nicht viel, aber durchaus zu bemerken.

Auf dem Windows-Desktop schalten beide Grafikkarten die Lüfter ab und arbeiten vollkommen lautlos.

Messung zur Temperatur

Beide Sapphire-Grafikkarten operieren tief im grünen Bereich, was die Temperaturen betrifft. Die Radeon RX 5700 Pulse arbeitet beim Spielen mit einer GPU-Temperatur von 72 °C, die Junction-Temperatur beträgt 81 °C. Abgesehen vom Speicher bleibt die Grafikkarte damit ein wenig Kühler als das Referenzdesign.

Die Radeon RX 5700 XT Pulse wird aufgrund der höheren GPU-Power etwas wärmer, bleibt mit 73 °C auf der GPU und 91 °C bei der Junction-Temperatur aber immer noch auf der sicheren Seite. Es gibt ausreichend Reserven für warme Sommertage.

Diagramme
Temperatur
  • Windows-Desktop:
    • AMD Radeon RX Vega 64
      29
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      30
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      30
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo
      30
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      30
    • AMD Radeon RX Vega 56
      31
    • Nvidia RTX 2060 Super FE
      31
    • AMD Radeon VII
      32
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      32
    • Nvidia RTX 2080 Super FE
      32
    • Nvidia GeForce GTX 1080
      33
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti
      33
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      33
    • Nvidia GeForce GTX 1070
      34
    • Palit RTX 2060 S JS
      34
    • AMD Radeon RX 5700
      35
    • Gigabyte RTX 2070 S Gaming OC
      36
    • Gigabyte RTX 2060 S Gaming OC
      38
    • Asus GTX 1660 Ti Strix OC
      39
    • Asus RX 5700 XT Strix OC @ P-BIOS
      40
    • Sapphire 5700 XT Pulse @ S-Bios
      42
    • Sapphire 5700 Pulse @ S-Bios
      42
  • Last (Metro Exodus, 3.840 × 2.160):
    • Asus GTX 1660 Ti Strix OC
      63
    • Gigabyte RTX 2070 S Gaming OC
      64
    • Sapphire 5700 XT Pulse @ A-Bios
      72
    • Sapphire 5700 Pulse @ S-Bios
      72
    • Sapphire 5700 Pulse @ A-Bios
      72
    • Palit RTX 2060 S JS
      72
    • Sapphire 5700 XT Pulse @ S-Bios
      73
    • Gigabyte RTX 2060 S Gaming OC
      73
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo
      74
    • AMD Radeon RX Vega 56
      75
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      75
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      75
    • AMD Radeon RX Vega 64
      76
    • AMD Radeon RX 5700
      76
    • Nvidia RTX 2060 Super FE
      76
    • AMD Radeon VII
      78
    • Asus RX 5700 XT Strix OC @ P-BIOS
      78
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      78
    • Nvidia RTX 2080 Super FE
      80
    • Nvidia GeForce GTX 1070
      83
    • Nvidia GeForce GTX 1080
      84
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti
      84
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      85
    • Asus RX 5700 XT Strix OC @ Q-BIOS
      85
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      86
Einheit: °C

Messung der Leistungsaufnahme

Die Radeon RX 5700 Pulse arbeitet mit dem Werks-BIOS so schnell wie das Referenzdesign. Da wundert es nicht, dass die Leistungsaufnahme beim Spielen fast identisch ist. Die AMD-Karte benötigt im Durchschnitt 176 Watt, der Sapphire-Ableger mit 175 Watt quasi gleich viel. Mit dem in Messungen kaum langsameren alternativen BIOS sind es noch 172 Watt.

Deutlich größere Unterschiede gibt es bei der Radeon RX 5700 XT Pulse. Sapphire versucht mit einem höheren Power Limit etwas mehr Leistung zu erzielen, was aber eben auch die Leistungsaufnahme ansteigen lässt. 233 Watt gegenüber 210 Watt bei der Referenz sind ein Plus von 23 Watt im Vergleich zur Referenz. Die Asus Radeon RX 5700 XT Strix OC benötigt auch mit dem Quiet-BIOS zusätzliche 21 Watt, ist dafür jedoch schneller.

Diagramme
Leistungsaufnahme der Grafikkarte – Spiele-Durchschnitt
  • 3.840 × 2.160:
    • Nvidia GeForce GTX 1660 Ti
      113
    • Nvidia GeForce GTX 1070
      140
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      160
    • Nvidia GeForce RTX 2070
      166
    • Sapphire 5700 Pulse @ A-Bios
      172
    • Nvidia RTX 2060 Super FE
      174
    • Sapphire 5700 Pulse @ S-Bios
      175
    • AMD Radeon RX 5700
      176
    • Nvidia GeForce GTX 1080
      178
    • Gigabyte RTX 2060 S Gaming OC
      201
    • Sapphire 5700 XT Pulse @ A-Bios
      207
    • Gigabyte RTX 2070 S Gaming OC
      207
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      210
    • Palit RTX 2060 S JS
      212
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      222
    • AMD Radeon RX Vega 56
      228
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      228
    • Sapphire 5700 XT Pulse @ S-Bios
      233
    • Nvidia RTX 2080 Super FE
      242
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti
      250
    • Asus RX 5700 XT Strix OC @ Q-BIOS
      254
    • Asus RX 5700 XT Strix OC @ P-BIOS
      267
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      271
    • AMD Radeon VII
      272
    • AMD Radeon RX Vega 64
      299
Einheit: Watt (W)

Mit dem alternativen BIOS arbeitet die XT-Pulse 26 Watt sparsamer als im Werkszustand. Mit 207 Watt benötigt die Grafikkarte dann 3 Watt weniger als die Referenz, arbeitet dafür allerdings 2 Prozent langsamer. Die Referenzkarte werkelt bei gleicher Performance also effizienter als die Custom-Karte von Sapphire.

Auf dem Windows-Desktop benötigt die Radeon RX 5700 Pulse mit 12 Watt 3 Watt mehr als die Referenzkarte. Die Radeon RX 5700 XT Pulse kommt mit 9 Watt dagegen auf genau denselben Messwert wie das AMD-Design. Offenbar genehmigt sich die GPU der Radeon RX 5700 Pulse schlicht etwas mehr Energie.

Übertaktungspotenzial gibt es kaum

Das Testexemplar der Sapphire Radeon RX 5700 Pulse erlaubt es problemlos, sämtliche Regler fürs Übertakten auf das Maximum zu setzen. Doch das liegt schlicht daran, dass AMD früh die Zügel anlegt. Mehr als ein Plus von 100 MHz für die GPU, 440 MHz für den Speicher und 20 Prozent für die GPU-Power ist nicht möglich. Dies macht die Grafikkarte auch problemlos mit und die Performance erhöht sich dadurch um etwa 5 Prozent. Die GPU arbeitet in Spielen dann mit ungefähr 1,8 GHz.

Auch die Radeon RX 5700 XT Pulse hat die üblichen Limits beim Übertakten. Das Power Limit erlaubt ein Plus von 50 Prozent und der GDDR6-Speicher lässt sich auf das Maximum übertakten, was mit 7.600 MHz zusätzliche 600 MHz bedeutet. Die Navi-10-GPU lässt theoretisch 100 MHz mehr zu, stabil liefen auf der Radeon RX 5700 XT Pulse aber nur weitere 25 MHz. In Spielen liegen dann etwa 2,0 GHz an und die FPS steigen um 6 bis 7 Prozent an.

Der Kühler der 5700 XT Pulse reicht fürs Übertakten nicht aus

Bei der Radeon RX 5700 XT Pulse gibt es beim Übertakten jedoch noch das Problem, dass der Kühler auch mit den Standardeinstellungen bereits am Limit arbeitet und bei erhöhtem Power Limit schlicht überfordert ist. Bezüglich der Temperaturen gibt es zwar keine Probleme, doch wird das Modell beim Übertakten sehr laut. Auf der Radeon RX 5700 Pulse ist das Overclocking wegen des Kühlsystems dagegen einwandfrei möglich und lässt die Lautstärke nicht allzu sehr ansteigen.

Fazit

Hersteller schicken für Tests gewöhnlich die Topmodelle ins Rennen, bei Sapphire ist die Nitro+-Varianten aber noch nicht fertig, deshalb geht vorerst Pulse an den Start. Die schneidet im Test zwar solide ab, kann aber keine neuen Bestmarken setzen.

Bezüglich der Performance orientieren sich sowohl die Radeon RX 5700 Pulse als auch die Radeon RX 5700 XT Pulse an AMDs Referenzdesign. Unterschiede gibt es fast nur im Bereich der Messungenauigkeit und wenn, dann mit überproportionalem Mehrverbrauch. Dafür sind beide Modelle leiser als die Referenz.

Die Radeon RX 5700 Pulse zeigt keine Schwächen

Die Radeon RX 5700 Pulse arbeitet zu jeder Zeit angenehm leise. Auf dem Windows-Desktop hält die Grafikkarte die Lüfter an und beim Spielen ist der 3D-Beschleuniger zwar hörbar, fällt aber zu keiner Zeit negativ auf. Das Referenzdesign ist im Vergleich viel lauter. Die Radeon RX 5700 XT Pulse geht lauter ans Werk. Die Grafikkarte bleibt noch im grünen Bereich, leise ist das Betriebsgeräusch aber nicht mehr. Die Temperaturen sind bei beiden Produkten deutlich besser als beim AMD-Design.

Die Pulse-Serie von Sapphire ist bei der Radeon RX 5700 und der Radeon RX 5700 XT den Referenzkarten vorzuziehen. Es handelt sich um zwei bodenständige Grafikkarten, die darauf verzichten, mit Geschwindigkeit, Aussehen, Features oder einem maximal leisen Betrieb um die Kundschaft zu buhlen, sondern eine bessere Alternative zur Referenz darstellen. Viel mehr als diese kosten sollten sie so aber auch nicht.

Sapphire Radeon RX 5700 (XT) Pulse im Test
Sapphire Radeon RX 5700 (XT) Pulse im Test

Sapphire nennt für die Radeon RX 5700 Pulse 389 Euro (+50 Euro zur Referenz) und für die Radeon RX 5700 XT Pulse 449 Euro (+55 Euro zur Referenz). Das scheint jeweils noch etwas hoch gegriffen, doch liegen die Preisangaben des Herstellers oft über den Preisen, die der Markt schlussendlich verlangt. Darüber hinaus ist bis jetzt wenig über Budgetvarianten anderer Hersteller bekannt, sodass noch offen bleibt, ob diese an die Sapphire-Ableger heranreichen können. Die Redaktion wird versuchen, neben den Topmodellen in naher Zukunft auch die günstigeren Ableger anderer Hersteller zu testen.

ComputerBase hat die Radeon RX 5700 Pulse und die Radeon RX 5700 XT Pulse von Sapphire zum Testen erhalten. Die Grafikkarten wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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