Scythe Fuma 2 im Test: Ein Doppelturm, der passt und alles richtig macht

Thomas Böhm
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Scythe Fuma 2 im Test: Ein Doppelturm, der passt und alles richtig macht

tl;dr: Scythe legt die Messlatte mit dem Fuma 2 sehr hoch. Der kleine Doppelturm-Prozessorkühler überzeugt nicht nur mit guter Kühlleistung und leisen Lüftern, sondern ist zugleich sehr nutzerfreundlich und wird zu einem fairen Preis angeboten.

Ein kleiner Exot unter großen Kühlern

Der Fuma 2 von Scythe ist ein Doppelturm-Prozessorkühler. In dieser Produktkategorie gibt es von den verschiedenen Herstellern meistens ein Ungetüm aus Aluminium, das zwar hervorragend kühlt, aber durch seine großen Abmessungen für Probleme sorgen kann. Scythe interpretiert den Doppelturm daher anders: Der Fuma 2 baut nicht mal 16 cm hoch, sodass er problemlos in Standardgehäuse passt. Durch seinen asymmetrischen Aufbau will er zudem keinerlei Einschränkungen für Arbeitsspeicher erzeugen. Das ist ein übliches Problem für Doppelturm-Luftkühler, zumindest wenn sie mit zwei Lüftern bestückt werden: Einer davon ragt über die Speicherbänke.

Scythe Fuma 2
Scythe Fuma 2

Dazu vertraut Scythe auf einen Slim-Lüfter vor dem vorderen Kühlturm. Zusammen mit dem versetzten Kühlturm und dem Einsatz von „kleinen“ 120-mm-Axiallüftern soll so eine Kompromisslösung entstehen, die die Vorteile von Doppelturm- mit denen von kleineren Tower-Kühlern verbinden soll: hervorragende Kühlung bei wenigen bis keinen Platzproblemen. So bietet sich der Vergleich mit dem Noctua NH-U12A (Test) an: Der Kühler aus Österreich hat diesen Spagat geschafft, allerdings zum stolzen Kaufpreis von 100 Euro. Die Konkurrenz aus Japan geht mit 50 Euro und damit halbierten Kosten ins Rennen.

Scythe Fuma 2
Bauform: Tower
Größe (L × B × H): 116 × 130 × 155 mm (ohne Lüfter)
131 × 137 × 155 mm (mit Lüfter)
Gewicht: 1.000 g (mit Lüfter)
Heatpipes: Kupfer (vernickelt), 6 × 6 mm (Ø)
Kupferbasis (vernickelt)
Lamellen: Aluminium, 25 Stück
Abstand: ?
Kühler-Montage: Zweistufige Halterung mit Rückplatte
Lüfter (Modell 1): 1 × 120 × 120 × 25,0 mm
Hydraulisches Lager
300 – 1.200 U/min
36,9 – 113,7 m³/h
0,8 – 1,1 mm H₂O
4,0 – 24,9 dBA
4-Pin-PWM
Lüfter (Modell 2): 1 × 120 × 120 × 15 mm
Hydraulisches Lager
300 – 1.200 U/min
18,4 – 75,2 m³/h
0,2 – 0,9 H₂O
2,7 – 23,9 dBA
4-Pin-PWM
Lüfter-Montage: Befestigung: Drahtbügel
Entkopplung: Lüfterrahmen
weitere Halterung beigelegt
Kompatibilität: AMD: Sockel FM2(+)/FM1/AM3(+)/AM2(+)/AM4/AM5?
Intel: LGA 2066/2011/1366/LGA 1200?/115x/775
Preis:

Scythe Fuma 2 im Detail

Scythe vertraut auf ein klassisches Konzept: Der Fuma 2 liegt dem Prozessor über eine vernickelte Bodenplatte auf, die mit sechs Heatpipes mit je 6 mm Durchmesser verlötet ist. Um das asymmetrische Design des Kühlturms zu ermöglichen, sind die Heatpipes stark gebogen, sodass der vordere Kühlturm fast zentral über der Bodenplatte steht. Die oberste Aluminiumlamelle der beiden Kühltürme ist aus optischen Gründen schwarz beschichtet und trägt das Herstellerlogo. Auf Zierkappen über den Enden der Heatpipes verzichtet Scythe hingegen.

Um eine optimale Kompatibilität zu möglichst vielen Kombinationen aus Mainboard, Gehäuse und Arbeitsspeicher zu bieten, versetzt Scythe nicht nur die Kühltürme, sondern bringt zusätzlich am hinteren Kühlturm einen Ausschnitt an. Diese Stufe verhindert, dass aufragende Kühlelemente des Mainboards oder Arbeitsspeicher auf Quad-Channel-Systemen mit dem Kühler kollidieren.

Die Verarbeitung des Kühlers ist hervorragend: Die vernickelte Bodenplatte spiegelt makellos und es sind keine verbogenen oder unsauber entgrateten Lamellen zu entdecken.

Serienlüfter und Lieferumfang

Bei Doppelturm-Kühlern gehen die Hersteller verschiedene Wege, um eine möglichst große Kompatibilität zum Arbeitsspeicher zu erhalten. Von nur einem Lüfter für zwei Kühltürme über einen großen zentralen und einen kleineren vorderen Ventilator bis hin zum frei nach oben verschiebbaren Frontlüfter sind diverse Varianten vertreten. Scythe geht noch einen weiteren Weg: Der vordere Axiallüfter hat ebenso wie der zentrale Lüfter eine Rahmenbreite von 120 mm, ist aber nur 15 anstelle der üblichen 25 mm tief.

Beide Lüfter arbeiten mit einem Drehzahlintervall von 300 bis 1.200 U/min: Scythe legt den Fuma 2 als eher leisen Kühler auf. Eine gute Entscheidung, denn der Kampf um den obersten Rang der Bestenliste eines Kühlertests wird in den meisten Fällen nur durch einen nicht mehr alltagstauglichen Lärmpegel gewonnen. Die Serienlüfter des Fuma 2 sind im niedrigen Drehzahlbereich erfreulich leise, sodass auch Silent-Enthusiasten keine Veranlassung haben, diese zu ersetzen.

Der Lieferumfang des Scythe Fuma 2 ist überschaubar, was allerdings positiv zu werten ist: Je weniger Einzelteile das Montagesystem beinhaltet, desto einfacher ist es üblicherweise in der Handhabung. An sinnvolle Beigaben wie einen Y-Adapter fürs gemeinsame Steuern der beiden Lüfter und einen langen Schraubendreher wurde gedacht. Wer möchte, kann sogar einen dritten Ventilator am Fuma 2 installieren – oder den Frontlüfter durch ein übliches Modell mit 25 mm Tiefe ersetzen, denn ein zusätzlicher Satz Halteklammern für die Lüftermontage liegt dem Kühler bei. Als einzigen Wermutstropfen gibt es die Einschränkung, dass der Kühler auf AMD-Sockeln nicht in 90°-Schritten gedreht werden kann.

Montage im Testsystem

Scythe nutzt ein sehr anwenderfreundliches Montagesystem. Auf der AMD-Plattform des Testrechners wird die dem Mainboard beiliegende Backplate über Abstandshalter mit Metallbügeln verschraubt. Nachdem Wärmeleitpaste aufgetragen worden ist, kann der Kühler aufgesetzt und mit den Metallbügeln verschraubt werden – fertig. Sogar die Lüfter können schon vor der Montage des Kühlers im PC befestigt werden, sodass der Einbau des Fuma 2 nicht nur leichter als bei anderen Doppelturm-Luftkühlern, sondern sogar als bei Singletower-Luftkühlern abläuft. Noch einfacher geht es aktuell nicht.

Im Testsystem spielt der Fuma 2 seine kleine Größe aus, denn der Doppelturm-Kühler hält Abstand von Erweiterungsslots und Arbeitsspeicher, sodass es hier zu keinerlei Einschränkungen kommt. Die geringe Höhe von nur 15,5 cm sorgt zudem dafür, dass der Kühler in fast allen gängigen ATX-Towern Platz findet.