Siri: Auch Apple stoppt Auswertung von Sprachaufnahmen
Apple kündigte an, die Auswertung von Anfragen an Siri durch eigene Mitarbeiter oder Mitarbeiter von Subunternehmen zunächst zu unterlassen. Allerdings hat dieser Schritt von Apple nichts mit etwaigen Verfahren gegen das Unternehmen zu tun, sondern geschieht als Reaktion auf die Medienberichte der letzten Tage.
In diesen kam zunächst erneut auf, dass Apple einzelne Mitschnitte von Mitarbeitern von Subunternehmen auswerten lässt, die auch ungewollte Aufzeichnungen von intimen Momenten oder sehr persönlichen Informationen enthalten können. Diese ungewollten Aufzeichnungen lassen aufgrund der Trennung der Aufnahmen von der Apple ID und anderen persönlichen Daten zwar keinen direkten Rückschluss auf den Nutzer zu, stießen aber dennoch auf viel Kritik, da sich viele Nutzer dieser Praxis zur Verbesserung der Sprachassistenten nicht bewusst waren.
Konfigurationsprofil für iOS stoppt Analyse
Ein Entwickler hatte daraufhin ein Konfigurationsprofil veröffentlicht, das die Speicherung der Sprachaufzeichnungen auf den Servern von Apple unterbindet und dazu aufgefordert, Apple per Feedback-Formular mitzuteilen, dass die Kunden eine Option in den Einstellungen zum Deaktivieren der Speicherung wünschen.
Apple will künftig um Erlaubnis bitten
Apple setzt die manuelle, menschliche Transkription einiger Sprachaufzeichnung nun zunächst weltweit aus und möchte das Verfahren zunächst selbst noch einmal prüfen. Darüber hinaus kündigte Apple an, dass man Nutzer zukünftig explizit um eine Erlaubnis bitten werde, dass Mitarbeiter die Sprachaufzeichnung zur Verbesserung des Dienstes anhören und auswerten dürfen – etwa um herauszufinden, welches Wort bei einer ungewollten Aufzeichnung Siri ausgelöst hat. Hiermit würde Apple nicht nur der DSGVO entsprechen, sondern wäre der erste Anbieter, der diese Einwilligung gesondert abfragt und nicht – wenig ersichtlich für den Nutzer – in den Nutzungsbedingungen unterbringt. Bis dies allerdings in einer zukünftigen Version von iOS umgesetzt sei, werde die Analyse der Sprachaufzeichnungen zunächst für alle Nutzer ausgesetzt.
Auch Google setzt Auswertung zunächst aus
Erst gestern erklärte Google, der Verordnung der Hamburger Datenschutzbehörde im Rahmen der Eröffnung eines Verwaltungsverfahrens gegen das Unternehmen zu folgen und die Auswertung von Sprachaufzeichnungen durch eigene oder betriebsfremde Mitarbeiter zunächst für drei Monate auszusetzen.