ICinsights: Top15 der Halbleiterhersteller mit 18 % Umsatzrückgang
Im ersten Halbjahr 2019 haben die 15 größten Halbleiterhersteller gegenüber dem Vorjahr 18 Prozent an Umsatz eingebüßt. Das sieht nach einer handfesten Krise aus. Doch vor allem die Preisspirale bei allen Arten von Speichern schlägt sich in der Statistik nieder. Das Gesamtbild wird dadurch ziemlich verzerrt.
Fünf Unternehmen verlieren massiv
Der Blicks ins Detail verdeutlicht nämlich, woher die im Durchschnitt 18 Prozent weniger Umsatz, aufgeteilt über alle 15 Unternehmen, wirklich kommen. Allen voran sind es die drei großen Speicherhersteller Samsung, SK Hynix und Micron, die jeweils über 33 Prozent Umsatz eingebüßt haben. Ironischerweise ist das fast der Umsatzanteil, den die drei Unternehmen im ersten Halbjahr 2018 gegenüber 2017 zulegen konnten, seinerzeit waren es im Schnitt sogar 36 Prozent Plus. Hier findet letztlich also primär nur eine Bereinigung statt und es steht beim Blick über zwei Jahre immer noch ein leichtes Umsatzplus.
Auf der Liste der Verlierer im ersten Halbjahr 2019 folgt Toshiba mit ebenfalls einem großen Fußabdruck in der DRAM- und NAND-Branche und letztlich Nvidia, die im ersten Halbjahr den Umsatz einbüßen mussten, den sie in den Jahren zuvor mit dem zuvor stets kleingeredeten Mining erwirtschaftet hatten. Ohne die GPU-Verkäufe in dem Bereich hatten sich Nvidias Zahlen zuletzt massiv nach unten orientiert.
Bei den zehn weiteren Unternehmen, bei denen Speicher oder Mining nahezu keine Rolle spielt, halten sich die Umsatzschwankungen wiederum in Grenzen. Minus neun bis plus dreizehn Prozent geben hier im im Vergleich zum Vorjahr kein eindeutiges Bild ab.
Intel wieder Spitzenreiter
Eine Auswirkung der Entwicklung: Intel steht nun wieder ganz oben an der Liste, nachdem Samsung Intel nach 24 Jahren kurzzeitig vom Thron gestoßen hatte. Dies dürfte sich in den kommenden Quartalen auch erst einmal nicht ändern, denn im Speichergeschäft ist nur langsam Erholung in Sicht, abhängig auch davon, wie es im Handelsstreit zwischen Japan und Südkorea weitergeht. Dieser hatte kurzfristig – auch im deutschen Handel – wieder für steigende Speicherpreise gesorgt, zeigt nun aber wieder nach unten. Denn Japan genehmigte kürzlich einige wichtige Ausfuhren an Chemikalien unter anderem für Samsungs Produktionsstätten und sendet weitere Signale, die Situation entspannen zu wollen.