98 % Wertverlust: Tumblr wird an Wordpress verkauft, Porno-Sperre bleibt
Die unrentable Blogging-Plattform Tumblr hat seit Monaten einen Käufer gesucht. Mit dem Wordpress-Eigentümer Automattic soll dieser nun gefunden worden sein. Verizon beziehungsweise Oath, eine Tochtergesellschaft, soll dem Verkauf zugestimmt haben.
Axios will aus informierten Quellen erfahren haben, dass der Kaufpreis für Tumblr bei weit unter 20 Millionen US-Dollar liegen soll. Eine andere Quelle spreche sogar von weniger als 10 Millionen US-Dollar. Yahoo hatte das im Jahr 2007 gegründete Tumblr im Jahr 2013 für rund 1,1 Milliarden US-Dollar aufgekauft. Als Verizon wiederum Yahoo im Jahr 2017 übernommen hat, ging auch Tumblr an Verizon über. Der Plan, zusammen mit dem Mediengeschäft von AOL/Oath ein profitables Umfeld aufzubauen, gelang Verizon nicht. Tumblr hat innerhalb von sechs Jahren somit mehr als 98 Prozent des Unternehmenswertes eingebüßt.
Pornhub zeigte sich zuvor interessiert
Tumblr kann weiterhin auf rund 450 Millionen Blogs auf der eigenen Plattform verweisen, musste zuletzt aber einen deutlichen Rückgang der Zugriffszahlen um rund ein Drittel hinnehmen, nachdem die Plattform – wie im Dezember 2018 angekündigt – damit begonnen hatte, sämtliche pornografischen Inhalte von den Blogs zu löschen. Seit dem Start im Jahr 2007 hatte Tumblr derartige Inhalte toleriert, was viele Blogs mit pornografischen Inhalten entstehen ließ. Aus diesem Grund zeigte sich bis zum Mai dieses Jahres auch nur die Pornografie-Website Pornhub an einem Kauf interessiert, die das Verbot rückgängig machen wollte.
Automattic will an Pornografie-Sperre festhalten
Die Wordpress-Mutter Automattic möchte nun hingegen an dem Pornografie-Verbot festhalten, so das Wall Street Journal unter Berufung auf Matt Mullenweg, den CEO von Automattic. Ob auch alle 200 verbliebenen Mitarbeiter von Tumblr in den nächsten Monaten ihren Arbeitsplatz behalten werden, ist bislang nicht bekannt geworden. Welche Pläne Automattic mit Tumblr verfolgt, um dieses aus der Verlustzone zu führen, ist allerdings noch nicht bekannt.