Trotz Free to Play: Apex Legends kommt in Händlerregale
Free-to-Play-Spiele haben einen Nachteil: Sie lassen sich als kostenlos zugängliche Angebote schlecht in Form von DVD-Boxen in Händlerregale stellen. Für Apex Legends hat EA allerdings einen Weg gefunden und ein Inhaltspaket in einer Box zusammengestellt.
Beim Free-to-Play-Geschäftsmodell wird, ausgenommen Early-Access-Projekte, kein Preis für den Zugang zum Spiel erhoben. Stattdessen verlangen Anbieter für zusätzliche Dienstleistungen (viel) Geld, die durch das Spieldesign gezielt beworben und angepriesen werden. Entsprechend schwierig gestaltet es sich, Anwender ganz entgegen der Strategie des Geschäftsmodells vorab und während des Spielens zu Zahlungen aufzufordern.
Skins als Lockmittel
EA versucht deshalb, mit besonderen Zusatzinhalten zu ködern: Spieler sollen nicht den Zugang zum Spiel, sondern DLCs kaufen. Angeboten wird das Spiel deshalb als Lifeline Edition und als Bloodhound Edition, die mit dem Motiv von Himmel und Hölle spielen. In jedem Paket sind ein exklusiver Skin der „legendären“ Seltenheitsstufe für die gleichnamigen Spielfiguren Bloodhound oder Lifeline, ein Waffenskin für die Flatline oder Prowler, ein Banner, eine Plakette sowie 1.000 Apex-Münzen enthalten. Die Premium-Währung wird normalerweise für rund acht Euro verkauft.
Im Handel sollen beide Zusammenstellungen ab dem 18. Oktober für Xbox One, PlayStation 4 und Windows-PCs zu einer Preisempfehlung von rund 20 Euro erhältlich sein. Ganz neu ist die Idee nicht: Epic Games' Battle-Royale-Vorbild Fortnite hat es mit solchen Sondereditionen ebenfalls in den Handel geschafft.
Free to Play wird das neue Normal
Eine Retail-Packung eines eigentlich ohne Kaufpreis zugänglichen Spiels ist ein weiteres Indiz für die zunehmende Vermengung der Verkaufsmodelle für Free- und klassische Pay-to-Play-Titel. Während Bezahlspiele immer mehr und immer deutlicher beworbene Zusatzkäufe aus dem Free-to-Play-Arsenal anbieten und sich gleichsam immer mehr als Unterhaltungsdienstleistung verstehen, wollen Publisher für Free-to-Play-Titel offenkundig nicht ganz auf die Ladenverkäufe verzichten. Damit scheint auch die weitere Entwicklung der Geschäftsmodelle hinsichtlich künftiger Konvergenz vorgezeichnet – zumindest im Extrem.