Call of Duty: Modern Warfare: Teil eines Spielmodus bleibt ein Jahr exklusiv auf der PS4
Auf einer PlayStation-Konsole kann Call of Duty seit geraumer Zeit als Teil eines Deals zwischen Sony und Activision etwas früher gespielt werden. Der Exklusivzeitraum wird dieses Jahr erheblich ausgedehnt: Der Survival-Teil des Spec-Ops-Spielmodus Modern Warfare kann ein Jahr lang nur auf der PlayStation 4 gespielt werden.
Der Spec-Ops-Modus, eine Anzahl kooperativ spielbarer Missionen, steht allen Spielern zur Veröffentlichung des Spiels auf allen Plattformen zur Verfügung. Der Survival-Untermodus, im Wesentlich ein Horde-Modus, bei dem Wellen von Gegnern besiegt werden müssen, steht im Spiel aber nur auf Sonys Konsole zur Verfügung. Dies kündigte Sony gestern in einem Story-Trailer an. Auf allen anderen Plattformen kann dieser Modus erst ab dem 1. Oktober 2020 gespielt werden.
De facto kommt dieser Zeitraum für einen guten Teil der Spielerbasis permanenter Exklusivität gleich, weil der Untermodus erst bei oder kurz vor Erscheinen des nächsten Serienteils, der wahrscheinlich Black Ops 5 wird, gespielt werden kann – zu dem ein guter Anteil der noch aktiven Spieler wechselt.
Empörung allenfalls aus Prinzip
Auf Reddit hat diese Enthüllung bereits zu einem Entrüstungssturm geführt. Bei genauerer Betrachtung fehlt dem ein wenig die Substanz: Es geht in Teilen um das Prinzip an sich, nach aktuellem Stand werden Spieler aber nicht allzu viel verpassen; ein Horde-Modus ist schwerlich ein Kernbestandteil des Shooters. Laut Narrative Director Taylor Kurosaki, der sich auf Twitter äußerte, handelt es sich zudem um den einzigen Teil des Spiels, der auf der PlayStation zeitbegrenzt exklusiv angeboten wird. Alles andere werde zum gleichen Termin auf allen Plattformen veröffentlicht. In einem wieder gelöschten Tweet versicherte Kurosaki, der exklusive Part mache nur ein Prozent des gesamten Spiels aus.
Diese Lösung sei besser als andere, die er gesehen habe, schrieb Kurosaki. Was die Alternative gewesen wäre, verriet er nicht. Nicht klar sagen lässt sich, ob ein solcher Deal sich auf die Zusatzkäufe auswirkt. Über Art und Anzahl der wahrscheinlich erst nach Verkaufsstart zu erwartenden Mikrotransaktionen ist noch nichts bekannt.
Unterschiedliche Ansichten bei Activision und Studio
Der Entwickler betonte, dass das Studio versuche, das bestmögliche Spielerlebnis zu schaffen, wies aber offen auf unterschiedliche Ansichten von Infinity Ward und Activision hin: „Es gibt Entscheidungen, die deutlich über unserer Gehaltsklasse liegen und die wir berücksichtigen müssen“, die dem Entwickler also von höherer Stelle vorgegeben werden.
Äußerungen in dieser Richtung hatte schon ein Mitarbeiter von Treyarch getätigt, als Black Ops 4 wegen seiner Monetarisierung in der Kritik stand. Chief Design Officer David Vonderhaar sagte damals, er habe wenig Einblicke in die geschäftliche Seite der Entwicklung und noch weniger Einfluss darauf. Auch dies deutet an, dass Entwickler nicht mit allen Entscheidungen hinsichtlich der Monetarisierung der immer noch enorm gewinnträchtigen Serie einverstanden sind.