Dynabook: Angriff im Notebook-Markt mit Sharp und Foxconn im Rücken
Die ehemalige PC- und Notebook-Sparte von Toshiba heißt Dynabook und kommt nun von Sharp. Mit dem Mutterkonzern Foxconn im Rücken haben diese Unternehmen nun großes vor. Dabei sollen die Wurzeln aber nicht zugunsten von Masse aufgegeben werden, vielmehr soll das Beste aus allen Bereichen in Dynabook vereint werden.
Große Visionen bringt Dynabook mit zur IFA 2019. Die ehemalige PC- und Notebook-Sparte von Toshiba, – in Japan hießen Notebooks von Toshiba fast 30 Jahre schon Dynabook – die vollständig an Sharp ging, das wiederum zu Foxconn gehört, will sich aus dem riesigen Potential an neuen Möglichkeiten breiter aufstellen, ohne dabei jedoch die eigenen Wurzeln aufzugeben. Offensiv kündigt der Hersteller schon Geräte für 2021 an, die 8K-Displays von Sharp mit moderner PC-Hardware vereinen sollen. Doch bis dahin gibt es noch einige Zwischenschritte.
IGZO-Displays von Sharp für Dynabook-Notebooks
Sharps IGZO-Displays sind ein Eckpfeiler der zukünftigen Strategie, vor allem im Notebook. Im Gespräch mit ComputerBase auf der IFA 2019 erklärte Dynabook, dass der direkte Zugriff auf die modernen Display sich deutlich auswirke. Business-Notebooks mit 17 Stunden Akkulaufzeit seien vor allem durch die stromsparenden Displays einfacher zu realisieren, denn nach wie vor ist dies der größte Verbraucher im mobilen Arbeitsgerät. Dynabook nennt sogar offizielle Zahlen, die selten zu hören sind: Ein modernes 13,3-Zoll-IGZO-Display verbrauche in Full-HD-Auflösung nur 0,43 bis 0,62 Watt bei einer Helligkeit von 150 cd/m². Beworben werden viele der neuen Notebooks mit bis zu 500 cd/m², die Leistungsaufnahme dort liege leicht höher, dennoch zeigt dies, dass stromsparende Panels unter einem Watt Verbrauch bereits verfügbar, wenngleich noch nicht groß verbreitet sind.
Klasse statt Masse trotz Mutterkonzern Foxconn
Foxconn als Mutterkonzern von Sharp und damit auch Dynabook bedeutet nicht, dass die Marke komplett auf große Volumina und günstige Produkte umgestellt wird. Zwar hat Foxconn als Auftragsfertiger für nahezu jeden Elektronikhersteller der Welt alle Optionen dafür, doch Dynabook will das mit Toshiba aufgebaute bewahren. Dazu zählen insbesondere auch Kleinserien und mehr Konfigurationsmöglichkeiten für Kunden, als sie viele anderen große Notebook-Anbieter im Markt bieten, denn Sharp hat alle Fabrikationsanlagen für Dynabook mit übernommen. Auch die im Business-Bereich bereits seit vielen Jahren bekannte einjährige „Reliability Guarantee“, bei der Dynabook das Notebook im Garantiefall nicht nur kostenlos repariert, sondern zusätzlich den Kaufpreis erstattet, soll in Zukunft fortgesetzt werden, da die Ausfallraten so niedrig seien, dass sich dies nach wie vor für das Unternehmen rechne.
Doch nur Premium wird auch in Zukunft bei Dynabook nicht funktionieren. Aktuell sind im Portfolio primär die Notebooks Portégé und Tecra in verschiedenen Größen zu finden, ein neues 15,6-Zoll-Modell der Tecra-Serie ergänzt das Portfolio und wird ab Oktober ab 1.199 Euro verfügbar sein. Ein mattes IGZO-Display mit bis zu 470 cd/m², 17 Stunden Akkulaufzeit, ein Magnesium-Gehäuse und Zertifizierungen nach MIL-STD-810G sind für das 1,35 Kilogramm schwere Gerät die Aushängeschilder.
Aufgrund der starken Mitbewerber im Endkundenmarkt rund um ThinkPad & Co. sowie die großen OEM-Hersteller HP und Dell will Dynabook in der Nische aktiv sein und diese weiter ausbauen. Lenovo überschwemmt beispielsweise mit immer neuen ThinkPads und nun auch vielen neuen Yogas den Markt, die von günstigen Consumer-Varianten über sogenannte Prosumer bis hin zum klassischen Business-Bereich alles abdecken – und für Laien kaum mehr überschaubar sind. Auch Dynabook wird zumindest in Richtung Prosumer mehr machen, erklärte das Unternehmen zur IFA, jedoch nicht mit dieser Masse gleichziehen. Bereits in den kommenden Monaten will der Hersteller regelmäßig neue Produkte vorstellen.
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