Gigabyte 5700 XT Gaming OC im Test: WQHD-Benchmarks, Lautstärke, sonstige Messungen und Fazit
2/2Benchmarks in 2.560 × 1.440
Die Gigabyte Radeon RX 5700 XT Gaming OC landet genau dort, wo man es anhand der Taktraten vermuten konnte. Im Durchschnitt ist die Grafikkarte 1 Prozent schneller als das Referenzdesign und platziert sich so im Bereich der Messungenauigkeit vor der Sapphire Radeon RX 5700 XT Pulse. Damit liegt die Radeon RX 5700 XT Gaming OC 4 Prozent hinter dem schnellsten Custom-Design und ist 2 Prozent schneller als das langsamste Pendant. Der Vorsprung gegenüber einer Partnerkarte der GeForce RTX 2060 Super liegt bei 4 Prozent, der Rückstand zu einem Derivat der GeForce RTX 2070 Super bei 10 Prozent.
Lautstärke & Kühlung
Die Gigabyte Radeon RX 5700 XT Gaming OC ist weder laut noch leise, sondern hängt irgendwo dazwischen. Mit einem Messwert von 39,5 Dezibel ist die Grafikkarte ohne Weiteres aus einem geschlossenen Gehäuse zu hören – leise ist das nicht mehr. Aber der Geräuschpegel stört auch nicht, zumal die Lüfter keine unangenehmen Eigengeräusche erzeugen. Damit schafft es die Grafikkarte ins obere Mittelfeld der Testprobanden, liegt vor den klassischen Budgetmodellen, aber klar hinter den Premiumkarten zurück.
Die Radeon RX 5700 XT Gaming OC ist deutlich leiser als AMDs Referenzdesign. Und auch die vergleichbare Sapphire Radeon RX 5700 XT Pulse arbeitet mit 40,5 Dezibel etwas lauter. Dasselbe gilt für die zwei XFX-Modelle Radeon RX 5700 XT THICC2 und Radeon RX 5700 XT RAW2, die auf eine Lautstärke von 41 Dezibel kommen. Allerdings zeigen dann die Sapphire Radeon RX 5700 XT Nitro+ und die PowerColor Radeon RX 5700 XT Red Devil, dass es noch deutlich leiser geht.
Messungen zur Temperatur
Die Gigabyte Radeon RX 5700 XT Gaming OC gehört zu den wärmeren Ablegern ihrer Zunft. Das macht sich schon auf dem Windows-Desktop bemerkbar, wo die Grafikkarte mit 44 °C wärmer als alle anderen Testkandidaten wird. Die GPU-Temperatur beim Spielen ist mit 77 °C dann zwar nicht spektakulär, aber durchaus ordentlich.
Bei der Junction-Temperatur sieht es dann wieder anders aus, hier ist der Messwert mit 102 °C zwar nicht kritisch, aber hoch. Die konkurrierende Sapphire Radeon RX 5700 XT Pulse bekommt das mit 91 °C besser hin.
Modell | GPU-Junction |
---|---|
AMD Radeon RX 5700 XT Referenzkarte | 103 °C |
Asus Radeon RX 5700 XT Strix OC (Performance-BIOS) | 100 °C |
Asus Radeon RX 5700 XT Strix OC (Quiet-BIOS) | 105 °C |
Gigabyte Radeon RX 5700 XT Gaming OC | 102 °C |
MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | 99 °C |
PowerColor Radeon RX 5700 XT Red Devil (OC-BIOS) | 96 °C |
PowerColor Radeon RX 5700 XT Red Devil (Silent-BIOS) | 94 °C |
Sapphire Radeon RX 5700 XT Pulse (Standard-BIOS) | 91 °C |
Sapphire Radeon RX 5700 XT Pulse (Alternativ-BIOS) | 89 °C |
Sapphire Radeon RX 5700 XT Nitro+ (Standard-BIOS) | 90 °C |
Sapphire Radeon RX 5700 XT Nitro+ (Alternativ-BIOS) | 87 °C |
XFX Radeon RX 5700 XT THICC2 | 88 °C |
XFX Radeon RX 5700 XT RAW2 | 89 °C |
Messung der Leistungsaufnahme
Beim Spielen benötigt die Gigabyte Radeon RX 5700 XT Gaming OC mit 233 Watt gleich viel Energie wie die Sapphire Radeon RX 5700 XT Pulse, was aufgrund der identischen Performance auch nicht weiter verwundert. Zusätzliche 23 Watt gegenüber dem Referenzdesign hat das zur Folge, wodurch sich die Grafikkarte das minimale Leistungsplus von 1 Prozent erkämpfen kann.
Auf dem Windows-Desktop sieht es dann mit 15 Watt nicht allzu gut für die Grafikkarte aus, was allerdings alle Navi-Custom-Designs mit einer RGB-Beleuchtung gemein haben. Der dafür notwendige Controller scheint relativ viel Energie zu benötigen. Die Sapphire Radeon RX 5700 XT Pulse ohne RGB gibt sich dagegen wie das Referenzdesign bereits mit 9 Watt zufrieden, die zwei XFX-Ableger gar mit nur 7 Watt.
- Leistungsaufnahme der Grafikkarte – Spiele-Durchschnitt
- Leistungsaufnahme der Grafikkarte – Battlefield V
- Leistungsaufnahme der Grafikkarte – Metro Exodus
- Leistungsaufnahme der Grafikkarte – Shadow of the Tomb Raider
- Leistungsaufnahme der Grafikkarte – Windows-Desktop
- Performance pro Watt – 2.560 × 1.440
Das Übertaktungspotenzial ist gering
Die Gigabyte Radeon RX 5700 XT Gaming OC lässt sich nicht übertakten, zumindest nicht im klassischen Sinne. Die GPU schafft noch nicht mal eine um 20 MHz höhere Frequenz, ohne abzustürzen. Kein Problem ist es dagegen, das Powerlimit der GPU zu erhöhen, was automatisch zu etwas höheren Taktraten führt.
Der 8 GB große GDDR6-Speicher hat dann wie bei den meisten Custom-Designs keine Probleme damit, die maximal einstellbaren 7.600 MHz ohne Fehler darzustellen, was ein Plus von 600 MHz bedeutet. In Spielen steigt die Performance so aber kaum an. Je nach Titel gibt es 1 bis 2 Prozent mehr Bilder in der Sekunde.
Fazit
Gigabyte hat mit der Radeon RX 5700 XT Gaming OC zwar kein spektakuläres, aber ein ordentliches Custom Design von AMDs bis dato schnellster Navi-Grafikkarte entwickelt. Die Grafikkarte ist genauso schnell und benötigt gleich viel Energie wie die konkurrierende Sapphire Radeon RX 5700 XT Pulse (Test), bei der Lautstärke hat Gigabyte leicht die Nase vorn. Die Grafikkarte ist zwar nicht leise und rauscht hörbar beim Spielen, aber eben leicht weniger als das Pendant von Sapphire. Bei der Temperaturentwicklung muss man sich jedoch geschlagen geben. Die Gigabyte-Karte wird generell warm, gerät dabei aber nicht in einen kritischen Bereich. Diesbezüglich arbeitet die Konkurrenz allerdings besser.
Damit schenken sich die zwei Grafikkarten so gut wie nichts. Gigabyte wirft in dem Duell noch eine RGB-Beleuchtung ins Rennen, ein echter Pluspunkt ist der fad beleuchtete Gigabyte-Schriftzug aber nicht. Sapphire punktet dagegen mit einem zweiten BIOS, das den Geräuschpegel auf Kosten von 2 Prozent FPS exakt auf das Niveau der Radeon RX 5700 XT Gaming OC reduziert. Damit ist die Karte etwas flexibler. Die zwei Produkte liegen aber so eng beieinander, dass der Preis zum entscheidenden Faktor wird.
Gigabyte entscheidet mit dem Preis das knappe Duell gegen Sapphire
Und hier hat zumindest derzeit die Gigabyte Radeon RX 5700 Gaming OC die Nase vorn. Mit 426 Euro werden 12 Euro weniger als für das Sapphire-Modell verlangt. Damit gehört der Gigabyte-Ableger automatisch zu einem der günstigsten XT-Custom-Designs. Die zwei 3D-Beschleuniger von XFX (THICC2 und RAW2) können in dem Duell nicht ganz mithalten und bieten auch preislich keine Vorteile. Wer ein spürbar besseres Custom-Design als die Gigabyte Radeon RX 5700 XT Gaming OC haben möchte, muss mehr Geld investieren. Die PowerColor Radeon RX 5700 XT Red Devil gibt es ab 480 Euro, die Sapphire Radeon RX 5700 XT Nitro+ ab 490 Euro. Auch bei der Garantie liegt Gigabyte im Vergleich zu Sapphire in Front.
Das war der Navi-Custom-Endspurt
Nach etlichen Tests ist das Thema Custom-Modelle der Radeon RX 5700 (XT) auf ComputerBase abgeschlossen. Ein Abschlussartikel wird aber noch folgen, der alle Benchmarks sowie Messwerte beinhaltet und die Testsieger inklusive ComputerBase-Empfehlung kürt.
- Asus Radeon RX 5700 XT Strix OC im Test
- Asus Radeon RX 5700 TUF im Test
- MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X im Test
- PowerColor Radeon RX 5700 XT Red Devil im Test
- PowerColor Radeon RX 5700 Red Devil
- PowerColor Radeon RX 5700 Dragon im Test
- Sapphire Radeon RX 5700 XT Nitro+
- Sapphire Radeon RX 5700 (XT) Pulse im Test
- XFX Radeon RX 5700 XT THICC2 im Test
- XFX Radeon RX 5700 XT RAW2 im Test
ComputerBase hat die Radeon RX 5700 XT Gaming OC von Gigabyte zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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