Google Assistant: Mithören der Aufnahmen nur noch nach Zustimmung
Google reagiert auf die Bedenken und Reaktionen auf die Speicherung und Auswertung von Sprachaufzeichnungen des Google Assistant durch Menschen, die vielen Nutzern nicht bewusst war, und möchte diese zukünftig nur noch nach expliziter Zustimmung durch den Nutzer vornehmen.
Alle Einstellungen, die dazu führen, dass Sprachaufzeichnungen zur Verbesserung der Spracherkennung mitgehört werden können, sollen künftig opt-in statt opt-out werden. Google war vorgeworfen worden, die Auswertung und Transkription durch Menschen bewusst verschleiert zu haben, Google selbst spricht davon, dass das Unternehmen es nicht geschafft habe „euch einfach verständlich zu machen, wie eure Daten verwendet werden“ und ergänzt, „dafür entschuldigen wir uns“.
Seit Anfang August 2019 war die Transkription der Sprachaufzeichnungen in Europa bereits pausiert worden. Google habe daraufhin die eigenen Systeme und Kontrollmechanismen überprüft und sich für Änderungen entschieden.
Hinweis auf menschliche Auswertung und Opt-In
Standardmäßig werden Sprachaufnahmen nicht gespeichert. Wer seine Spracheingaben speichern möchte, kann beim Einrichten von Assistant die Funktion „Sprach- und Audioaktivitäten“ aktivieren. Durch diese Aktivierung wird dann ein kleiner Teil der Sprachaufzeichnungen – rund 0,2 Prozent sämtlicher Audioaufnahmen – manuell ausgewertet, wodurch die Spracherkennung verbessert wird. Sprachaufzeichnungen lassen sich wie bisher anhören und jederzeit löschen.
Bei der Aktivierung der Sprach- und Audioaktivitäten wird Google nun aber explizit darauf hinweisen, dass ein kleiner Prozentsatz der Aufzeichnungen von Menschen angehört werden. Ohne eine erneute Bestätigung der Sprach- und Audioaktivitäten bleibt die Funktion deaktiviert, auch wenn Google das Verfahren zur Transkription fortsetzt. Dies betrifft alle Sprachaufzeichnungen des Google Assistant auf allen Plattformen, also nicht nur bei smarten Lautsprechern wie dem Google Home Mini, sondern auch bei Smartphones.
Strengere Datenschutzregeln für Transkriptionsprozess
Zudem möchte Google den Schutz der eigenen Daten bei der Transkription verbessern, nennt aber keine Details, wie die Sicherheitsmaßnahmen und Filter zum Schutz der Privatsphäre verbessert werden. Schon jetzt lassen sich die Aufnahmen keinem Benutzerkonto zuordnen.
Empfindlichkeit für „Ok Google“ einstellen
Google möchte zudem versehentliche Aktivierungen reduzieren und löscht weiterhin automatisch alle Aufnahmen, bei denen erkannt wurde, dass der Google Assistant nur versehentlich aktiviert wurde. Die Erkennung dieser Aufnahmen und ihr Ausschluss von der menschlichen Auswertung soll künftig verbessert werden. Hierzu können Nutzer künftig auch einstellen, wie empfindlich Geräte auf den Befehl „Ok Google“ reagieren, wodurch sich Fehlaktivierungen verhindern lassen.