Mate 30: Huawei plant vier Versionen des Smartphones ohne Google
Huawei wird diesen Donnerstag in München voraussichtlich vier Ableger des Mate 30 vorstellen. Neuesten Vorabveröffentlichungen zufolge plant Huawei die Ankündigung des Mate 30, Mate 30 Pro, Mate 30 Lite und einer Mate 30 RS Porsche Edition. Der gemeinsame Nenner aller vier Smartphones wird der Verzicht auf Google-Dienste sein.
Dass Huawei am 19. September das Mate 30 vorstellen wird, hatte zuletzt Richard Yu, Chef der Huawei Consumer Business Group (CBG), im Rahmen der IFA-Keynote zur Vorstellung des Kirin 990 bestätigt. Außerdem fährt das Unternehmen in den sozialen Netzwerken bereits eine Werbekampagne zu den neuen Smartphones, darunter seit Sonntag auf Twitter auch ein erster Teaser zum Mate 30 RS Porsche Edition.
Das Mate 30 RS wird auf dem Mate 30 Pro basieren und sich von diesem Smartphone weniger in technischer, sondern in optischer Natur unterscheiden. Bildern von Evan Blass zufolge ist mit Rückseiten aus Leder in Rot und Schwarz zu rechnen, die vertikal verlaufend ein Element aus Glas, das vier Kameras und den Porsche-Design-Schriftzug aufnimmt, dekoriert. Dieses Design stimmt mit den letzten Sekunden des von Huawei veröffentlichten Teasers überein, in dem das Glaselement silhouettenhaft zu sehen ist.
Mate 30 Pro mit 3D-Gesichtsentsperrung
Während für die Mate 30 RS Porsche Edition wieder von einem astronomischen Preis ausgegangen werden muss, nachdem im letzten Jahr für das Mate 20 RS 1.695 Euro aufgerufen wurden, wird sich das Mate 30 Pro (Bild oben) als reguläres Flaggschiff der Serie eher an die breite Masse richten. Hier sind die vier Kameras in einem runden Element auf der Rückseite eingefasst, während auf der Vorderseite eine breite Notch wieder den Einsatz einer aufwendigen 3D-Gesichtsentsperrung im Stile von Face ID suggeriert. Huawei zieht das Display wie bei der letzten Generation leicht in den Rahmen des Smartphones.
Eine Stufe unter dem Mate 30 Pro rangiert das Mate 30 mit etwas runderem Design und kleinerer Notch. Doch auch hier sind auf einem ersten Bild zwei Kameras in der Notch zu erkennen, wenngleich damit neben einer neuen Gesichtsentsperrung auch einfach nur zwei unterschiedliche Blickwinkel für Selfies abgedeckt werden könnten.
Nach unten hin wird die Serie vom Mate 30 Lite abgerundet, das dennoch vier Kameras auf der Rückseite trägt und ein annähernd rahmenloses Design für das Display bietet. Die einzelne Frontkamera ist im Stile vieler Honor-Smartphones oder zuletzt des Samsung Galaxy S10 und S10e kreisrund in einer Ecke des Displays integriert.
5G-Version für Mate-30-Serie geplant
Zumindest das Mate 30 RS, Mate 30 Pro und Mate 30 dürften vom neuen Kirin 990 angetrieben werden. Von den zwei teureren Geräten sind zudem 5G-Varianten zu erwarten, denn den Kirin 990 bietet Huawei in einer Variante mit bis zu LTE und einer Variante mit bis zu 5G an, die darüber hinaus leicht höhere Taktraten für die CPU bietet.
Mit Android, aber ohne Google
Abseits der Hardware schwebt über der Software der Smartphones ein großes Fragezeichen. Zur IFA hatte Richard Yu im Spiegel bestätigt, dass die Smartphones auf Dienste von Google verzichten werden müssen. Android wird dennoch installiert sein, jedoch auf Basis des Android Open Source Project (AOSP) und um das eigene EMUI 10 ergänzt – ganz so, wie es Huawei in China schon immer vollzieht. Das eigens entwickelte HarmonyOS ist vorerst nicht für den Einsatz auf Smartphones ausgelegt.
Käufer können Google-Dienste nachträglich installieren
Bezüglich der Google-Dienste wird es für Käufer der Smartphones voraussichtlich die Option geben, diese nachträglich zu installieren. Wie genau dieser Vorgang ablaufen und ob Huawei zum Beispiel eine Anleitung dazu den Smartphones beilegen wird, ist noch nicht bekannt. Für Otto Normalverbraucher dürfte dieser Schritt jedoch eine große Hemmschwelle beim Kauf darstellen. Ohnehin ist noch völlig offen, in welchen Stückzahlen Huawei die neuen Smartphones außerhalb Chinas anbieten wird.