Klimaschutz: Amazon und Google mit neuen Zugeständnissen
Im Vorfeld der globalen Klimastreiktage haben mit Amazon und Google zwei der größten Unternehmen der Technik-Branche neue Ziele zum Klimaschutz formuliert. Amazon will bis zum Jahr 2040 vollständig klimaneutral sein und hat 100.000 elektrische Lieferfahrzeuge geordert. Google investiert Milliarden in Solar- und Windkraftanlagen.
Amazon will bis 2040 klimaneutral sein
Am Donnerstag hat Amazon-CEO Jeff Bezos über den Blog des Unternehmens Zugeständnisse für den Klimaschutz formuliert. Demnach wolle Amazon bis zum Jahr 2040 das Ziel erreichen, in allen Geschäftsbereichen CO2-neutral zu wirtschaften. Dem im Pariser Klimaschutzübereinkommen formulierten Ziel käme Amazon somit zehn Jahre zuvor. Im Rahmen der Initiative The Climate Pledge sollen andere Unternehmen dem Beispiel folgen.
Als eine der Maßnahmen auf diesem Weg hat Amazon die Anschaffung von 100.000 elektrischen Fahrzeugen des Herstellers Rivian verkündet, die ab 2021 Pakete ausliefern sollen. Im Jahr 2022 sollen es zunächst 10.000 Fahrzeuge und bis 2030 die zehnfache Anzahl sein, was dann für eine Einsparung von rund 4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr sorge, so Amazon. Zuvor hatte Amazon bereits angekündigt, dass bis zum Jahr 2030 die Hälfte der Lieferungen klimaneutral erfolgen soll.
Bis zum Jahr 2024 will Amazon außerdem zu 80 Prozent und ab 2030 vollständig auf erneuerbare Energie setzen. Bis Ende 2019 werde zunächst ein Anteil von etwa 40 Prozent angepeilt. In Kooperation mit The Nature Conservancy hat Amazon den Right Now Climate Fund ins Leben gerufen, über den 100 Millionen US-Dollar zur Wiederherstellung von Wäldern, Mooren und Feuchtgebieten bereitgestellt werden sollen.
Auf einer Website informiert Amazon fortan über die Ziele des Unternehmens zum Thema Klimaschutz.
Google investiert viel in erneuerbare Energie
Auch Google unterstreicht sein Engagement für den Klimaschutz mit einem Blog-Beitrag des CEO: Sundar Pichai betont, dass Google bereits seit dem Jahr 2007 ein CO2-neutrales Unternehmen sei und seit 2017 den eigenen Energiebedarf vollständig mit erneuerbarer Energie abdecke. Damit sei Google auch der „weltweit größte unternehmerische Käufer von erneuerbaren Energien“, so Pichai.
In diesem Jahr soll die eingekaufte Energie um weitere 40 Prozent auf rund 5.500 Megawatt ansteigen. Dafür habe Google 18 neue Energieabkommen in den USA, Chile und Europa unterzeichnet. Die Verträge sollen zur Errichtung neuer Solar- und Windkraftanlagen mit einem Investitionsvolumen von mehr als zwei Milliarden US-Dollar führen.
Parallel hat der Google-CEO für die nächsten zwei Jahre Investitionen von drei Milliarden Euro für den Ausbau der eigenen Rechenzentren in Europa angekündigt. Im Jahr 2020 sollen allein 600 Millionen Euro für den Ausbau im finnischen Hamina ausgegeben werden.
Fast die Hälfte der angekündigten Menge an erneuerbarer Energie werde in Europa erzeugt, erklärt Pichai. Ein neues Projekt zur Offshore-Winderzeugung in Belgien, fünf Solarprojekte in Dänemark sowie je zwei Windkraftprojekte in Finnland und Schweden sollen ihren Beitrag dazu leisten.