Quantencomputer: IBM bringt erstes 53-Qubit-System ans Netz
In New York State wurde die Eröffnung des IBM Quantum Computation Center gefeiert. Zehn Quantencomputer sind über das Portal derzeit verfügbar, binnen eines Monats sollen es 14 Systeme werden. Darunter auch das bisher schnellste System von IBM, ein 53-Qubit-Quantencomputer.
53 Qubit zum Mieten
IBM strebte zuletzt nicht das größte und schnellste System an, sondern ging eher in die breite Masse, die Forschern und Entwicklern aber auch Firmen bereits zur Verfügung gestellt werden kann. Damit will Big Blue ein Ökosystem um die Hardware herum schaffen, um die Möglichkeiten der Quantencomputer immer sinnvoll einsetzen zu können. Laut IBM nehmen an der Community rund um das Thema Quantencomputer bereits über 150.000 registrierte Nutzer und 80 kommerzielle Kunden, akademische- und Forschungseinrichtungen, teil.
In diese Richtung zielen auch die kommenden Erweiterungen bei IBM. Das angekündigte 53-Qubit-System wird deshalb ebenfalls extern zur Verfügung stehen und ist damit das weltweit größte System dieser Art. Google hatte zwar bereits im vergangenen Jahr eine 72-Qubit-Lösung angekündigt, allerdings nur im Labor und nur für eigene Zwecke. IBMs Quantum Computation Center umfasst aktuell zehn Systeme, vier mit 20 Qubits, ein 14-Qubit-System sowie fünf 5-Qubit-Computer.
Nach wie vor sind die Systemen aber noch Jahre vom echten Serieneinsatz entfernt. Mindestens fünf Jahre wird es wohl noch dauern, erst ab rund einer Millionen Qubits Rechenleistung sollen die Systeme kommerziell relevant werden. Doch die Leistung steigt rasant, IBMs Forscher vergleichen die aktuelle Entwicklung mit den ersten Jahren von Moore's Law.
IBM bringt ersten Quantencomputer nach Deutschland
Vor wenigen Tagen haben IBM und die Fraunhofer-Gesellschaft verkündet, den ersten Quantencomputer in Europa in einer IBM-Einrichtung in Deutschland zu platzieren. Dafür wird IBM ein „Q System One“ bereitstellen, welches unter ihrer Obhut für Forscher in Deutschland zur Verfügung steht. Die Bundesregierung hat dafür finanzielle Mittel bereitgestellt, die einen Rahmen von bis zu 650 Millionen Euro in den kommenden beiden Jahren umfassen.