RAM-Preise: Arbeitsspeicher geht stabil in den Jahresendspurt
Der Streit zwischen Japan und Südkorea war nur von kurzer Dauer, zumindest für die DRAM-Preise. Nach einem kurzen Zwischenhoch sind diese nun im Handel fast wieder auf dem Niveau angekommen, auf dem sie Anfang Juli schon einmal waren. Und die Aussichten für den Jahresendspurt bleiben gut.
Japan hatte kürzlich die Ausfuhr wichtiger Chemikalien für die Produktion in den Halbleiterwerken Südkoreas genehmigt. Die Sorge um die Unterversorgung war der Preistreiber seinerzeit, Samsung hatte daraufhin sogar angemerkt, statt einen neuen Fabrik für Speicherchips lieber in ein Chemiewerk für die eigene Bereitstellung von Fluorwasserstoff (hydrogen fluoride) zu investieren.
Ruhiges viertes Quartal in Aussicht
Die Marktforscher des insbesondere auf Speichertypen jeder Art spezialisierten Portals Trendforce inklusive Speicherbörse DRAMeXchange gehen für den September von ähnlichen Preisen wie im August aus, sodass auch im Markt wenig passieren wird. Aus Angst um mögliche Folgen hatten sich im Juli auch OEM-Hersteller schnell mit größeren Mengen an Speicher eingedeckt, dies war vornehmlich für den Preisanstieg verantwortlich. Seitdem ist wieder Ruhe eingekehrt, die Preise sinken ganz leicht respektive sind stabil aufgestellt.
Das von ComputerBase stets herangeführte 8-GByte-Modul DDR4-3000 CL16 von G.Skill liegt bei knapp 30 Euro – dort war es Anfang Juli schon einmal. Das 16-GByte-Kit hat es noch nicht ganz auf den alten Preis geschafft, lag er damals bereits bei 55 Euro, sind es heute noch 63 Euro.
2020 geringstes Wachstum in dieser Dekade
Bei den Vorhersagen sind alle Parteien vorsichtig geworden. Für den Rest des Jahres erwartet keiner mehr große Änderungen, was 2020 passiert, hängt von den großen Herstellern ab, allen voran Samsung, Micron und SK Hynix. Die Marktforscher erwarten jedoch das geringste Wachstum in den letzten zehn Jahren.
SK Hynix hatte zuletzt härtere Einschnitte geplant und rüstet erste DRAM-Produktionslinien in den Fabriken auf CMOS-Bildsensoren um – das Unternehmen könnte 2020 weniger Speicherchips liefern als 2019. Micron und Samsung nutzen die Zeit, um die Fabriken auf fortschrittliche Fertigungstechnologien umzurüsten. Samsung wird die 1z-Umstellung ab dem kommenden Jahr vorantreiben, größere Kapazitätssprünge werden nicht erwartet. Auch Micron setzt nun kurzfristig ebenfalls stärker auf die Umstellung für den neuen Fertigungsprozess, eine Erweiterung der Fabriken in Taiwan ist dafür ebenfalls erst einmal gedacht.