Steam: Vorgeschlagene Spiele sind nicht mehr nur Blockbuster
Valve hat daran gearbeitet, die auf Steam zum Kauf vorgeschlagenen Spiele durch Änderungen am Algorithmus und dessen Gewichtung einzelner Kriterien relevanter zu machen. Betroffen sind der Empfehlungsfeed sowie die Abschnitte „Ähnliche Produkte“ und „Für Sie empfohlen“.
Bislang seien Kunden bei der Auswahl ähnlicher Produkte nur „weniger unterschiedliche Spiele angezeigt“ worden. Der Abschnitt „Für Sie empfohlen“ habe hingegen individuelle Erwartungen nicht genug berücksichtigt, er sei „zugunsten der beliebtesten Spiele verzerrt“ gewesen.
Beides ist für Entwickler tatsächlich ein Problem, weil durch die Dominanz der immer gleichen (großen) Titel kleinere Indie-Anbieter trotz guter Spiele leicht im Shop untergehen können. Zu Grunde lagen diesem unerwünschten Verhalten laut Valve unter anderem Fehler im Algorithmus. Im Empfehlungsfeed sei die Option „Ähnlich nach Tags“ übermäßig stark von der Kategorie der am besten bewerteten Spiele beeinflusst worden.
Änderungen erfolgreich getestet
Getestet wurden die Änderungen bereits. Fünf Prozent der Steam-Kunden sahen in den vergangenen Wochen eine Auswahl von Spielen, die von der neuen Version des Empfehlungs-Algorithmus bestimmt wurde. Valve wollte damit herausfinden, ob die größere Bandbreite der Titel auch relevanter für Spieler geworden ist. Maßeinheit war ihr Verhalten: Erhoben wurde, ob die Empfehlungen angeklickt, gespeichert oder gekauft wurden.
Laut dem Plattformbetreiber wurden durch die Änderungen im Abschnitt „Für Sie empfohlen“ „bis zu fast 15 % bereitwilliger“ auf die Vorschläge geklickt. Gestiegen ist neben der Anzahl der Klicks auch die Breite der ausgewählten Titel. Die „Anzahl einzigartiger Spielaufrufe stieg um 75 % und die der durchschnittlichen Seitenaufrufe pro Spiel um 48 %“, hält Valve fest. Darüber hinaus wurde in Bereichen des Shops, die von den Tags bestimmt werden, mehr Käufe und Einträge in die Wunschliste notiert. Auch hier erstreckte sich dieses Verhalten über ein breiteres Spektrum von Titeln. Auf diese Weise „fanden mehr Kunden Dinge, von denen sie nicht einmal gewusst haben, dass sie sie wollten“, bilanziert Valve – die Werbung ist also effektiver geworden.