The Last of Us Part 2: Ersteindruck tröstet über Multiplayer-Verzicht hinweg
Der zweite Teil von The Last of Us wird ausschließlich alleine gespielt werden können, einen Online-Part wird es nicht geben. Erste Eindrücke aus einer Anspiel-Veranstaltung geben darüber hinaus Hinweise auf die Qualität des Gebotenen. Die scheint den hohen Erwartungen gerecht zu werden.
Dass The Last of Us Part 2 im Gegensatz zu seinem Vorgänger auf einen Mehrspieler-Part verzichtet, verrieten die Entwickler über Twitter. Gearbeitet wurde an einem solchen als Evolution des Fraktions-Spielmodus zwar, die Vorstellungen seien über einen zusätzlichen Modus aber hinausgewachsen, der neben den Arbeiten am Rest des Spiels hätte umgesetzt werden müssen. Aus diesem Grund wurde er aus dem Lastenheft gestrichen.
Multiplayer wird eigenständiges Spiel
Aufgegeben wird die Idee damit nicht. Sie soll Spielern „irgendwann“ zugänglich gemacht werden, „aber nicht als Teil von The Last of Us Part 2“. Wann und wo das der Fall sein wird, stehe jedoch noch nicht fest. Die Formulierung schließt ein Nachreichen eines Mehrspieler-Bestandteils in Form eines Updates oder DLCs aber aus.
Übrig bleibt eine eigenständige Veröffentlichung entweder als kostenpflichtiges Spiel oder über das Free-to-Play-Bezahlmodell. Da der Fraktionsmodus eine dynamische Komponente besitzt, liegt nahe anzunehmen, dass Naughty Dog ein sich dauerhaft etablierendes Dienstleistungs-Onlinespiel plant. Für diese Theorie spricht der Umstand, den Modus auszukoppeln und als eigenständiges Angebot zu etablieren, was unter anderem die Sichtbarkeit am Markt erhöht.
Eindrücke Einzelspieler
Erste ausgewählte Publikationen durften in der vergangenen Woche Zeit im Spiel verbringen. Das Fazit aus dem Antesten fällt durchweg positiv aus. Besonders hervorgehoben wird die dichte Atmosphäre. Jeder Gegner trägt einen Namen, jeder Tote wird von seinem Kameraden betrauert. Selbst die neu auftauchenden Hunde, die die Protagonistin Ellie aus Verstecken scheuchen, trauern um ihre Herren und umgekehrt. „Bedauernswerte Gewalt“ nannte Co-Game-Director Anthony Newman diese Reaktionen auf Todesfälle gegenüber Polygon, die Spielern die Konsequenzen ihrer Vorgehensweise aufzeigen sollen. Ähnlich urteilt Kotaku.
Laut Engadget erweckt das Spiel zugleich das Gefühl, in einer düsteren, ausweglosen Situation zu stecken und verwundbar zu sein. Die Brutalität des Geschehens passe zum Thema von Rache und Hass. Festgehalten wird, dass nicht unbedingt neu wirkende, nun aber deutlich weitläufigere Umgebungen ein Gefühl der Offenheit erzeugen und Verbesserungen, unter anderem an der KI, Kritikpunkte am Vorgänger ausbügeln. Zu Gute komme dem Spiel, dass Ellie zwar schwächer, aber auch agiler als Joel, dem mittelalten Bartträger aus dem ersten Teil, sei. Kämpfe würden sich wie im Vorgänger und doch ganz anders anfühlen, merkt der Telegraph an, etwa weil Ellie springen und Vertikalität nutzen kann.
Naughty Dog packt Spieler
Immer wieder kehrt zwischen all diesen Beobachtungen und der Würdigung spielerischer Verbesserungen aber das Lob für die Atmosphäre und die Inszenierung. Kalt gelassen hat das Spiel bislang keinen Tester, im Gegenteil: Viele Artikel zeugen davon, dass die Entwickler auch eine Auseinandersetzung anstoßen konnten. Insofern stehen die Chancen gut, dass Naughty Dog nicht nur eine Fortsetzung, sondern einen würdigen Nachfolger von The Last of Us kreieren kann.