Turtle Beach Recon Spark im Test: Klang und Mikrofon
2/3Klang
Gerade bei den günstigen Headsets wird es interessant, wenn es an den Klang geht. Während bei höherpreisigen Vertretern Hersteller die klangliche wie auch gestalterische Qualität gleichermaßen bedienen können, müssen sie sich bei den unteren Preisklassen meist für eine Seite entscheiden: Soll das Headset gut klingen oder gut aussehen? Beim Recon Spark trifft innerhalb gewisser Grenzen seltsamerweise beides zu.
Natürlich müssen der Preisklasse geschuldet einige Abstriche gemacht werden, aber die 40 mm großen Neodym-Treiber sorgen mit dem vom Hersteller angegebenen und gewohnten Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz für einen runden und ausgeglichenen Klang, der zumindest bei Spielen auch für eine gute Bassgrundlage sorgt. Gleichzeitig sind die Höhen genügend ausgeprägt, um bei Shootern selbst kleine Bewegungen und leise Geräusche wahrzunehmen und somit eine gute Ortung zu sorgen – was bei nicht wenigen Spielen alleine über Erfolg oder Niederlage entscheidet. Dennoch könnte manchem Nutzer das Headset zu höhenlastig erscheinen.
Über Spielereien wie virtuellen Raumklang verfügt das Recon Spark nicht, diese Funktion müsste bei Bedarf über die Soundkarte realisiert werden.
Film ja, Musik eher nein
Naturgemäß verändert sich das Klangbild, wenn ein Headset für das Schauen von Filmen oder dem Hören von Musik genutzt wird. Das ist beim Recon Spark nicht anders, während jedoch bei Filmen abhängig von der Abmischung das Recon Spark bei geringfügiger Nachjustierung immer noch gute Ergebnisse liefert, wird bei Musik deutlich, dass diese Szenarien einfach nicht im Hauptaufgabenbereich der meisten Headsets liegen. Das ist auch beim neuen Sprössling von Turtle Beach nicht anders, hier muss schon deutlich der Bass nachreguliert werden. Wer also das Headset mehr zum Musikhören verwenden will sollte sich somit die Frage stellen, ob ein Gaming-Vertreter wirklich das Richtige für ihn ist.
Mikrofon
Das Mikrofon des Recon Spark liefert eine solide Vorstellung ab, auch wenn es – der Bauart sowie der geringen Länge geschuldet – mit ein paar kleinen Schwächen zu kämpfen hat, in der Konsequenz reicht dieses gerade einmal nur bis zum Wangenknochen. Im Gegensatz zu Mikrofonen anderer Hersteller, die sich direkt vor dem Mund positionieren lassen, fällt damit auch die Lautstärke beim Recon Spark ab, zudem kommt bei der gewählten Lösung der Raumcharakter deutlich mehr zum Tragen. Dies hat zur Folge, dass der Eingangspegel deutlich erhöht werden muss, was wiederum das Grundrauschen verstärkt.
Das ist schade, denn ansonsten macht das Mikrofon mit einem angegebenen Frequenzgang von 100 Hz bis 10 kHz einen ordentlichen Job. Für die Preisklasse liefert der Klangaufnehmer eine gute Stimmabbildung, die nicht zu grell ausfällt, jedoch die tiefen Stimmbereiche etwas vermissen lässt. Dennoch bekommen Käufer selbst bei teureren Modellen nicht selten eine schlechtere Qualität vorgesetzt. Bei Shooter-Runden im Team sorgt es somit für eine solide und gut erkennbare Stimmübertragung und wäre auch für reine Voicechats nutzbar. Für Sprachaufnahmen bei Podcasts oder zur Vertonung von Videos ist das Recon Spark dagegen schon aufgrund seines Klangcharakters eine schlechtere Wahl. Mit diesem Anspruch ist es aber ohnehin nicht angetreten. Wer jedoch mehr Wert auf die Mikrofonqualität legt, sollte lieber zum LX 30 (Test) oder zum LX 55 (Test) von Lioncast greifen, das einen etwas ausgewogeneren Klang bietet und vor allem die tieferen Stimmanteile besser abbildet.
Turtle Beach Recon Spark
HyperX Cloud Stinger Core
Lioncast LX 30
Lioncast LX55 (USB)
SteelSeries Arctis 1
Corsair HS35
Logitech G332
Turtle Beach Recon 70
Die Position des Mikrofons besitzt jedoch auch einen Vorteil, können dadurch Popp- und Zischgeräusche erst gar nicht auftreten, gleichzeitig kann die Wange, je nach Richtung, vor weiteren Störgeräuschen schützen. Über eine aktive Unterdrückung von Störungen verfügt das Recon Spark nicht.