Open World: Ubisoft hält an riesigen Spielwelten fest
Riesige, offene Spielwelten sind mittlerweile ein Markenzeichen von Ubisoft geworden. Neue Großproduktionen des Publishers von The Crew über The Division bis hin zu Assassin's Creed oder Ghost Recon folgen dieser Blaupause mit stetig größeren Spielwelten. Diesen Kurs will Ubisoft auch in Zukunft beibehalten.
Das erste Assassin's Creed: Unity habe mit einer Stadt rein auf Hauptmissionen bezogen eine Spielzeit von rund 15 Stunden erreicht, bilanziert Games Industry, der aktuelle Teil Odyssey benötige hingegen nur fünf Jahre später im Schnitt schon 60 Stunden. Ähnlich umfangreich versprechen in diesem Jahr das kommende Ghost Recon: Breakpoint sowie im kommenden Jahr Gods & Monsters und Watch Dogs Legion zu werden.
Riesenwelten bleiben
Zu stärker fokussierten Spielen wird Ubisoft nicht mehr zurückkehren, bestätigte das Unternehmen auf Nachfrage von Games Industry. „Unser Ziel ist es sicherzustellen, dass man ein Unity in einem Odyssey haben kann“, sagte CEO Yves Guillemot. Wer eine 15 Stunden lange Geschichte haben wolle, könne sie haben, man könne aber auch andere Geschichten erleben. Dies lasse die Welt offen. Spieler können darin „viele Unity-artige Erlebnisse“ haben.
Die Kosten für die Erstellung größerer Welten liegen für Guillemot trotz gleichbleibender Preise für ein neues Spiel noch im Rahmen. Das Modell sei „tragfähig“, weil auch Zielgruppe und Verkaufszahlen wachsen würden. Gleichzeitig steige die Lebensdauer eines Spiels, das nun länger relevant bleibe. Nach Veröffentlichung profitiert Ubisoft dadurch in Form von DLCs, aber auch Ingame-Shops, die unter anderem in Odyssey oder Far Cry 5 Einzug gehalten haben. Dass Ubisoft weniger Kritik bezüglich des Einsatzes von Beuteboxen ausgesetzt ist, führt Guillemot auf den Gegenwert für Spieler durch längere Spielzeiten zurück. Tragfähig erscheint das nur bedingt, denn auch Multiplayer-Titel bieten derart gemessen potentiell riesige Gegenwerte.
Riesig droht eintönig zu werden
Die Fragen von Games Industry sind keinesfalls aus der Luft gegriffen. Trotz immer größerer Spielwiesen bleibt ein Bedürfnis nach kompakteren, linearen und auch kürzeren Spielen, die eine geschlossene Erzählung in überschaubarem Zeitraum präsentieren – um ein von Publishern produziertes Format handelt es sich aber nicht mehr. Ubisofts Grundmodell, das mittlerweile in allen Serien des Publishers zum Einsatz kommt, ist zudem umstritten. Jedes Spiel des Anbieters spiele sich im Kern gleich, bemerken Spieler. Vermisst werden außerdem die Zeiten, in denen insbesondere Assassin's Creed eine stärker zielgerichtete Struktur hatte, die nicht von Grind oder sich stumpf wiederholenden Aufgaben durchbrochen wurde, die einige Fans als reine Füllmasse bewerten.