Apple iPhone 11 (Pro Max) im Test: Das beste iPhone-Upgrade seit langem
tl;dr: iPhone 11 und iPhone 11 Pro (Max) sorgen im Bereich Kamera für die größte Veränderung seit langem bei Apples Smartphones. Bis zu drei Objektive liefern eine deutlich aufgewertete Qualität. Das Pro-Modell punktet mit OLED-Display und großem Akku, während das iPhone 11 die vernünftige Wahl ist. Beide vereint das A13-SoC.
Apple fährt bei den aktuellen iPhones erneut zweigleisig und teilt das Portfolio in iPhone 11 und iPhone 11 Pro auf, wobei letzteres zusätzlich als iPhone 11 Pro Max mit größerem Display angeboten wird. Das iPhone 11 startet mit seinem 6,1 Zoll großen Display und 64 GB Speicher bei 799 Euro. Das iPhone 11 Pro mit kleineren 5,8 Zoll kostet mindestens 1.149 Euro, für das iPhone 11 Pro Max mit 6,5 Zoll ruft Apple 1.249 Euro auf. Je nach Speicherbedarf steigen die Preise auf bis zu 1.649 Euro. Die Pro-Modelle zählen damit zu den teuersten Smartphones am Markt. Die freiwillige Herstellergarantie liegt bei nur einem Jahr statt der andernorts üblichen zwei Jahre.
64 GB | 128 GB | 256 GB | 512 GB | |
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iPhone 11 Pro | 1.149,00 € | – | 1.319,00 € | 1.549,00 € |
iPhone 11 Pro Max | 1.249,00 € | – | 1.419,00 € | 1.649,00 € |
iPhone 11 | 799,00 € | 849,00 € | 969,00 € | – |
iPhone XR | 699,00 € | 749,00 € | – | |
iPhone 8 | 529,00 € | 579,00 € | – | |
iPhone 8 Plus | 649,00 € | 699,00 € | – |
Technische Daten von iPhone 11 und iPhone 11 Pro
Apple iPhone 11 |
Apple iPhone 11 Pro |
Apple iPhone 11 Pro Max |
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Software: (bei Erscheinen) |
iOS 13 | ||
Display: | 6,10 Zoll, 828 × 1.792 324 ppi, 60 Hz IPS |
5,80 Zoll, 1.125 × 2.436 463 ppi, 60 Hz OLED, HDR |
6,50 Zoll, 1.242 × 2.688 456 ppi, 60 Hz OLED, HDR |
Bedienung: | Touch, Gesichtsscanner | ||
SoC: | Apple A13 Bionic 2 × Lightning, 2,66 GHz 4 × Thunder 7 nm, 64-Bit |
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GPU: | Apple Quad-Core | ||
RAM: | 4.096 MB LPDDR4X |
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Speicher: | 64 / 128 / 256 GB | 64 / 256 / 512 GB | |
1. Kamera: | 12,0 MP, 2160p Quad-LED, f/1,80, AF, OIS |
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2. Kamera: | 12,0 MP, f/2,40 | ||
3. Kamera: | Nein | 12,0 MP, f/2,00, AF, OIS | |
4. Kamera: | Nein | ||
5. Kamera: | Nein | ||
1. Frontkamera: | 12,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,20 |
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2. Frontkamera: | Nein | ||
GSM: | GPRS + EDGE | ||
UMTS: | DC-HSPA ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
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LTE: | Advanced Pro ↓1.600 ↑150 Mbit/s |
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5G: | Nein | ||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax | ||
Bluetooth: | 5.0 | ||
Ortung: | A-GPS, GLONASS, Galileo, QZSS | ||
Weitere Standards: | Lightning, UWB, NFC | ||
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM | ||
Akku: | 3.110 mAh (11,79 Wh), 18,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
3.046 mAh (11,54 Wh), 18,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
3.969 mAh (15,04 Wh), 18,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
Größe (B×H×T): | 75,7 × 150,9 × 8,30 mm | 71,4 × 144,0 × 8,10 mm | 77,8 × 158,0 × 8,10 mm |
Schutzart: | IP68 | ||
Gewicht: | 194 g | 188 g | 226 g |
Preis: | ab 340 € / ab 389 € / 969 € | ab 425 € / 1.319 € / 1.549 € | 1.249 € / 1.419 € / 1.649 € |
OLED- gegen LC-Display
iPhone 11 und iPhone 11 Pro unterscheiden sich vor allem über die verwendete Display-Technologie und deren Größen. Den Pro-Modellen ist das neue „Super Retina XDR Display“ auf Basis eines OLED-Panels von Samsung vorbehalten. Das bietet Apple in Größen von 5,8 Zoll und 6,5 Zoll an, wobei für den Test ein iPhone 11 Pro Max zum Einsatz kam. Das iPhone 11 kommt erneut mit „Liquid Retina HD Display“ und 6,1 Zoll.
Die OLED-Bildschirme werden mit 2.436 × 1.125 Pixeln und 2.688 × 1.242 Pixeln angeboten, was beim iPhone 11 Pro Max trotz Pen-Tile-Pixelanordnung für eine gestochen scharfe Abbildung von Text und Bildern sorgt. Sattes Schwarz sowie kräftige und zugleich natürliche Farben sorgen in Verbindung mit der hohen Maximalhelligkeit für eine ausgezeichnete Darstellung. Der Hersteller verspricht bis zu 800 cd/m² als typische maximale Helligkeit, was in den Messungen bestätigt wird. Erfreulich: Bei Apple lässt sich die maximale Helligkeit stets manuell und nicht nur über den Automatikmodus abrufen. Im HDR-Betrieb sollen punktuell Spitzenwerte von 1.200 cd/m² möglich sein, wobei im Test mit minimal 20 Prozent Weißanteil 881 cd/m² gemessen wurden. Für kleinere Flächen ist das Messgerät nicht ausgelegt.
Das iPhone 11 muss ohne HDR-Unterstützung für Dolby Vision und HDR10 auskommen und erreicht mit angegebenen 625 cd/m² eine niedrigere Helligkeit. Gemessen werden konnten jedoch bis zu 661 cd/m² bei 100 Prozent Weißanteil. Aufgrund der bei LCD benötigten Hintergrundbeleuchtung wird nicht das perfekte Schwarz eines OLED-Bildschirms erreicht, sodass der Kontrast mit knapp 1.600:1 auf gewöhnlichem, aber für ein LCD sehr gutem Niveau liegt. Die mit 1.792 × 828 Pixeln weniger feine Auflösung und die vergleichsweise breiten Display-Ränder fallen da schon eher ins Auge.
Große Notch für schnelleres Face ID
Das gilt auch für die weiterhin vergleichsweise große Notch, die angesichts des exzellent funktionierenden und als sicher geltenden Face ID aber schnell in den Hintergrund rückt. Wer sein Smartphone häufig entsperren muss, Apple Pay verwendet oder Passwörter bestätigen muss, wird Face ID schnell zu schätzen wissen. Das System ist im Alltag mindestens genauso schnell wie die besten Display-Fingerabdrucksensoren und sicherer als herkömmliche 2D-Verfahren nur über die Frontkamera. Und bei iPhone 11 und iPhone 11 Pro geht der Vorgang einen Hauch schneller vonstatten.
Kein 3D Touch mehr
3D Touch ist hingegen aus den Geräten geflogen und zugunsten größerer Akkus und einer einheitlichen Bedienung geopfert worden. Ohnehin waren die drucksensitiven Displays nach dem iPhone 8 nur im iPhone X und iPhone XS, nicht aber im iPhone XR verbaut. Jetzt bringt Apple die Smartphones wieder auf eine Linie und gleicht sie an das iPad an, das mit iPadOS ein verwandtes Betriebssystem nutzt. „Haptic Touch“ heißt der 3D-Touch-Ersatz, der über langes Halten von Schaltflächen statt festes Drücken sekundäre Aktionen wie Kontextmenüs von Anwendungen oder die Vorschau eines neuen Browser-Tabs auslöst. Im Test fehlte 3D Touch am meisten bei der Positionierung des Cursors über die Tastatur, was nur noch eingeschränkt über langes Halten der Leertaste statt festes Drücken an beliebiger Position auf der Tastatur möglich ist.
Platz für größere Akkus gewonnen
Ohne die für 3D Touch hinter dem Display benötigte Sensorik ist mehr Platz für größere Akkus. Apple wirbt mit bis zu 4 Stunden längerer Laufzeit von iPhone XS zu iPhone 11 Pro, 5 Stunden mehr von iPhone XS Max zu iPhone 11 Pro Max und immerhin 1 Stunde mehr von iPhone XR zu iPhone 11. Dafür verantwortlich sind neben einem sparsameren Prozessor größere Akkus, die beim iPhone 11 Pro Max auf bis zu 3.969 mAh (15,04 Wh) kommen. Im iPhone 11 Pro sind es 3.046 mAh (11,54 Wh) statt 2.658 mAh (10,13 Wh), beim iPhone 11 3.110 mAh (11,79 Wh) statt 2.942 mAh (11,16 Wh). Das iPhone 11 macht den kleinsten Sprung, da auch das iPhone XR schon auf 3D Touch verzichten musste.
Smartphone | Sprechdauer | Internetnutzung | Videowiedergabe | Audiowiedergabe |
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iPhone 11 Pro Max | ? | ? | 20 | 80 |
iPhone 11 Pro | ? | ? | 18 | 65 |
iPhone 11 | ? | ? | 17 | 65 |
iPhone XS Max | 25 | 13 | 15 | 65 |
iPhone XS | 20 | 12 | 14 | 60 |
iPhone XR | 25 | 15 | 16 | 65 |
iPhone X | 21 | 12 | 13 | 60 |
iPhone 8 Plus | 21 | 13 | 14 | 60 |
iPhone 8 | 14 | 12 | 13 | 40 |
Alle Angaben in Bis-zu-Stunden |
Im Streaming-Test schneidet das iPhone 11 mit knapp über 12 Stunden nur eine halbe Stunde besser als der Vorgänger ab. Deutlich größer ist der Unterschied beim iPhone 11 Pro Max, das mit über 16 Stunden 4 Stunden länger als das iPhone XS Max läuft.
Umgemünzt auf den Alltag bedeutet das, dass ein sparsamer Anwender mit dem iPhone 11 Pro Max erstmals zwei Tage auskommen kann. Wird das Smartphone allerdings allumfassend genutzt, liegt die realistische Nutzungsdauer eher bei anderthalb Tagen. Und Anwender wie in der Redaktion, die häufig unterwegs oder auf Messen sind, freuen sich darüber, dass nun auch bei intensiver Nutzung mit Kamera, Hotspot, viel E-Mail und WhatsApp am späten Abend keinerlei Akkusorgen aufkommen. Das iPhone 11 schneidet vergleichbar gut wie das iPhone XR ab und ist ebenfalls ein sicherer Begleiter für den gesamten Tag, ohne dabei aber die Reserven eines iPhone 11 Pro Max zu haben.
Pro-Modelle mit 18-Watt-Netzteil
Alle drei Modelle unterstützen neben dem kabelgebundenen auch kabelloses Laden auf Ladeschalen nach Qi-Standard. Ausschließlich den Pro-Modellen legt Apple ein vom iPad bekanntes 18-Watt-Netzteil mit USB-Typ-C-Anschluss bei, nachdem für über eine Dekade selbst bei den teuersten Geräten nur ein mickriges 5-Watt-Netzteil im Karton zu finden war. Das liegt dem normalen iPhone 11 weiterhin bei, denn nicht nachvollziehbar hat Apple das Netzteil neben den Displays und der Kamera zu einem der Pro-Features erkoren.
Ein halbes Pfund iPhone bitte
Der Verzicht auf 3D Touch und die größeren Akkus wiegen sich bei den Pro-Modellen nicht gegenseitig auf. Das iPhone 11 Pro ist 11 Gramm, das iPhone 11 Pro Max sogar 18 Gramm schwerer als der jeweils direkte Vorgänger. In Verbindung mit der im Test verwendeten Clear-Case-Schutzhülle schleppt man beim größten iPhone ein halbes Pfund in der Hosentasche mit sich herum. Das ist ein Kompromiss, der angesichts der verbesserten Laufzeiten gerne eingegangen wird. Nach jahrelangem Gemecker über immer dünnere iPhones zugunsten eleganterer Designs und zum Nachteil der Laufzeiten hat Apple reagiert, sodass sich kaum beschwert werden kann.
Das gilt vor allem dann, wenn man die aktuellen Smartphones ohne Schutzhülle verwendet, um die ausgezeichnete Verarbeitung unter die Lupe zu nehmen. Denn hier liefert Apple den Preisen entsprechende Qualität ab, wenngleich die höherwertigen Materialien den Pro-Modellen vorbehalten sind. Dort trifft ein polierter Rahmen aus Edelstahl auf eine matte Glasrückseite, während beim iPhone 11 gebürstetes mattes Aluminium auf eine glänzende Glasrückseite trifft. Hochwertig ist aber auch das.
IP68 für bis zu 4 Meter Wassertiefe
Die Verarbeitung fällt bei beiden Baureihen exzellent aus, was sich durch praktisch nicht vorhandene Spaltmaße, präzise eingefasste Tasten und satte Druckpunkte selbiger bemerkbar macht. Wer eines der iPhone 11 Pro unter Wasser nutzen möchte, kann dies nach IEC-Norm 60529 tun. IP68 klassifiziert nun bis zu 30 Minuten in einer Tiefe von bis zu 4 Metern (Süßwasser) – vorher waren es maximal 2 Meter. Beim iPhone 11 sind es bis zu 30 Minuten bei einer Tiefe von bis zu 2 Metern – hier war es vorher 1 Meter.
Während iPhone 11 und iPhone 11 Pro ihren direkten Vorgängern von vorne betrachtet zum Verwechseln ähnlich sehen, ist es hinten neben dem neuen Glas die Kamera, die die aktuelle Generation erkennen lässt. Diese fasst Apple in einem zweistufigen Hubbel aus zunächst Glas und dann den Linsen ein. Auf Fotos wirkt das Dual- respektive Triple-Kamera-Konstrukt deutlich monströser als in der Realität, für ein gewisses Kippeln auf dem Tisch sorgt es dennoch. Interessantes Detail: Beim iPhone 11 mit glänzender Glasrückseite sind die zwei Kameras von mattem Glas umgeben, beim iPhone 11 Pro mit matter Glasrückseite liegt glänzendes Glas rund um die drei Kameras.