Deepcool Assassin III im Test: Attentäter auf Augenhöhe mit dem Noctua NH-D15

Thomas Böhm
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Deepcool Assassin III im Test: Attentäter auf Augenhöhe mit dem Noctua NH-D15

tl;dr: Deepcool will mit dem Doppelturm-Luftkühler Assassin III die Konkurrenz aufmischen. Das große und schwere Modell überzeugt im Test durch seine beeindruckende Leistung und sehr gute Verarbeitung, schafft am Ende aber „nur“ den Gleichstand an der Spitze der Luftkühler.

Der größte Kühler von Deepcool

Doppelturm-Luftkühler sind die größten und meist auch stärksten Kühler ihrer Zunft. Bei Deepcool wird dieser Typ Luftkühler „Assassin“ genannt – und nun in dritter Generation aufgelegt. Der Assassin III beerbt den Assassin II, wobei sowohl die Optik als auch der Grundaufbau des Kühlers überarbeitet werden. Aus roten Lüftern und gut sichtbaren Heatpipes werden jeweils schwarze Ventilatoren und Zierblenden, die die Heatpipes verstecken.

Deepcool Assassin III
Deepcool Assassin III

Neben diesen Design-Anpassungen verliert der Kühler außerdem eine Heatpipe, sodass „nur“ noch sieben anstelle von acht Exemplaren mit je 6 mm Durchmesser zum Abtransport von Wärme zur Verfügung stehen. Die asymmetrische Anordnung der Kühltürme weicht einem klassisch-symmetrischen Aufbau. Die Mischbestückung aus einem kleineren Lüfter vor dem ersten Kühlturm und einem größeren Ventilator vor dem zweiten wird mit zwei baugleichen 140-mm-Lüftern ersetzt.

Zwar steht kein Muster des Assassin II zur Verfügung, doch Deepcool verspricht selbstbewusst, dass sich der Assassin III nicht nur mit den stärksten erhältlichen Luftkühlern messen, sondern diese auch besiegen könne. Von allen auf der aktuellen ComputerBase-Testplattform eingesetzten Kühlern ist das im Moment der Noctua NH-D15 (Test). Im direkten Vergleich muss der Assassin III zeigen, ob er seinem Namen gerecht werden und den NH-D15 vom Thron meucheln kann.

Deepcool Assassin III
Bauform: Tower
Größe (L × B × H): 135 × 138 × 165 mm (ohne Lüfter)
161 × 140 × 165 mm (mit Lüfter)
Gewicht: 1.464 g (mit Lüfter)
Heatpipes: Kupfer (vernickelt), 7 × 6 mm (Ø)
Kupferbasis (vernickelt)
Lamellen: Aluminium
Kühler-Montage: Zweistufige Halterung mit Rückplatte
Lüfter (Modell 1): 2 × 140 × 140 × 25,0 mm
Öldruck Lager
400 – 1.400 U/min
153,5 m³/h
1,8 mm H₂O
29,5 dBA
4-Pin-PWM
Lochabstand 105 mm (analog 120mm-Lüfter)
Lüfter (Modell 2):
Lüfter-Montage: Befestigung: Drahtbügel
Entkopplung: Lüfterrahmen
Kompatibilität: AMD: Sockel FM2(+)/FM1/AM3(+)/AM2(+)/AM4/AM5?
Intel: LGA 2066/2011/1366/LGA 1200?/115x
Preis:

Deepcool Assassin III im Detail

Deepcool vertraut beim Assassin III auf ein klassisches Layout für Doppelturm-Kühler: Eine kupferne Bodenplatte wird von Heatpipes durchzogen, die in zwei Radiatoren münden. Aus optischen Gründen sind Bodenplatte und Heatpipes vernickelt und als Abschluss werden die Enden der Heatpipes von schwarzen Kunststoffblenden verdeckt. Deepcool tarnt den Assassin III sogar: Ab Werk ist kein Herstellerlogo aufgebracht. Darüber kann vom Kunden selbst entschieden werden – das GamerStorm-Logo von Deepcool befindet sich zweimal als Sticker im Lieferumfang; exemplarisch wurde eines davon auf dem Testmuster angebracht.

Die Verarbeitung des Assassin III ist erstklassig: Die Lamellen sind sauber entgratet und der Kühler wurde sorgsam verpackt, sodass keine verbogenen Lamellen zu entdecken sind. Die Bodenplatte zeigt ebenfalls keine Makel. Beim Hochglanz-Kunststoff der Zierblenden auf den Kühltürmen können sich allerdings die Geister scheiden. Was dem einen durch den Glanz gefällt, stört den anderen durch die Anfälligkeit für Fingerabdrücke. Wer rein auf die Funktion Wert legt, den kümmert das erst gar nicht.

Serienlüfter und Lieferumfang

Deepcool spendiert dem Kühler zwei 140-mm-Axiallüfter, die für den Einsatzzweck typisch mit abgerundetem Rahmen und somit den Bohrlöchern von 120-mm-Ventilatoren ausgeführt sind. Laut Datenblatt sollen die PWM-Lüfter 1.400 U/min erreichen, im Testsystem sind maximal 1.300 U/min möglich. Die Lüfter arbeiten im niedrigen Drehzahlbereich erfreulich leise. Ein minimales Laufgeräusch ist zwar vorhanden, wird jedoch spätestens bei geschlossenem Gehäuse unhörbar. Durch ihr breites Drehzahlintervall, das bei 400 U/min startet, machen die Lüfter den Assassin III für Silent-PCs tauglich und bieten gleichzeitig nach oben mehr als genug Leistungsreserven zum Übertakten.

Beim Lieferumfang des Assassin III ist der Hersteller großzügig: Neben dem obligatorischen Montagematerial für alle aktuellen Sockel (abgesehen von AMDs TR4) sind ein extra langer Schraubendreher, ein Y-Kabel für die Lüfter, zwei Low-Noise-Adapter zur Drehzahlbegrenzung der Lüfter, ein Reinigungstuch sowie eine Karte zum Verstreichen der Wärmeleitpaste vorhanden. Letztere wird in großzügiger Menge in einer verschließbaren Spritze mitgeliefert. Einen Satz zusätzlicher Lüfterklammern gibt es nicht. Den wird bei einem Kühler, der ohnehin schon über zwei 140-mm-Lüfter verfügt, allerdings kaum jemand vermissen.

Montage im Testsystem

Deepcool nutzt ein gängiges Montagesystem, das dem aktuellen Standard entspricht: Über eine beim Kühler mitgelieferte Backplate werden Metallbügel neben dem CPU-Sockel fixiert, mit denen der Kühler verschraubt wird. Das lässt sich weitgehend werkzeugfrei (nur fürs Befestigen des Kühlers selbst wird der Schraubendreher benötigt) und ohne Probleme anwenden, denn die Schrauben sind schon am Assassin III vorinstalliert. Im Anschluss werden die zwei Lüfter über Drahtklammern befestigt. Letztere halten von allein auf den Lüftern, sodass auch dieser Part keine Nerven kostet. Noch einfacher geht die Montage eines Doppelturm-Luftkühlers aktuell nur beim Scythe Fuma 2 (Test), bei dem die Lüfter bereits vor dem Befestigen des Kühlers angebracht werden können.

Der Assassin III ist ein sehr großer Kühler, was beim Kauf berücksichtigt werden muss. Der Hersteller gibt eine Bauhöhe von 16,5 cm an. Da der Kühler mit dem vorderen Lüfter sämtliche Speicherbänke überragt, muss zu diesem Wert je nach Höhe der RAM-Module noch mehr addiert werden: Die 4 cm hohen Speicherriegel im Testsystem sorgen bereits dafür, dass der Kühler um einen weiteren Zentimeter wächst. Der Kühlkörper selbst verfügt über eine großzügige Abstufung für RAM und erlaubt deshalb bis zu 5,4 cm hohen Arbeitsspeicher.

Zu den Erweiterungskarten hin schließt der Assassin III bündig mit den Speicherbänken ab, sodass es hier zu keinen Einschränkungen kommen sollte. Zusammengefasst ist die Kompatibilität des Assassin III klassenüblich: Wer einen sehr großen Luftkühler möchte, muss sich über dessen Dimensionen klar sein. Ein großzügiges Gehäuse vorausgesetzt, kommt es mit dem Assassin III zu keinen Kompatibilitätsproblemen.

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