Google Duplex: Künstliche Intelligenz für Anrufe startet international
Die Künstliche Intelligenz für Anrufe, Duplex von Google, startet nun international, nachdem sie bereits im Sommer in den USA ausgerollt wurde. Den Anfang macht Neuseeland. Mit dem Sprachroboter, der menschliche Anrufe täuschend echt imitieren kann, hatte Google zur I/O 2018 für Aufsehen – und Bedenken – gesorgt.
Duplex ist als Technologie hinter einem erweiterten Google Assistant anzusehen und in der Lage, selbständig Anrufe mit Menschen durchzuführen, etwa um Termine bei einem Friseur oder in einem Restaurant zu vereinbaren, wobei selbst menschliche Charakteristika bei der Aussprache und Aussetzer beispielsweise zum Nachdenken nachgeahmt werden, um den Anruf natürlicher zu gestalten. Auch Nachfragen der am Gespräch beteiligten Person werden beantwortet. Nach einigen Bedenken und Kritik hat Google zugesichert, dass sich die Künstliche Intelligenz immer als solche zu erkennen geben werde und der Angerufene stets Bescheid wisse, dass er nicht mit einem Menschen telefoniere – zur I/O 2018 hatte Google Duplex noch ohne diese Preisgabe demonstriert und so gezeigt, dass die Angerufenen nichts von einer Maschine am anderen Ende ahnen.
Duplex als Teil des Assistant
Duplex ist dabei kein eigenständiger Dienst, sondern kann über den Google Assistant genutzt werden, indem dieser gebeten wird, eine Reservierung vorzunehmen. Sofern eine Onlinebuchung möglich ist, wählt Duplex zunächst diesen Weg, bevor der Anbieter angerufen wird. Noch werden rund ein Viertel der Anrufe von Duplex aber nicht von der Künstlichen Intelligenz, sondern von Call-Center-Mitarbeitern durchgeführt und bei rund 15 Prozent der Anrufe der KI müssen sich Mitarbeiter in das Gespräch einschalten, um es erfolgreich zu beenden, etwa wenn die KI Nachfragen nicht versteht.
Duplex ruft Unternehmen in Neuseeland an
Der internationale Start in Neuseeland ist zunächst als Test anzusehen. Duplex wird dabei einige lokale Geschäfte anrufen, um die Öffnungszeiten am Labour Day, dem 28. Oktober, zu erfragen. Die so gewonnenen Informationen sollen dann in Google Maps und der Suche bereitgestellt werden. Unternehmen, die nicht von Duplex angerufen werden möchten, können sich in Google My Business davon abmelden.