Quartalszahlen: Samsungs Gewinn weiter im Abwärtsstrudel
Das Speichergeschäft, eines von Samsung Electronics' größten Sparten, zerrt durch die geringen Preise sowie Unsicherheiten am Markt weiter am Profit. Noch einmal ging dieser im Jahresvergleich massiv zurück, mit 6,29 Billionen südkoreanische Won (KRW) beträgt der Nettogewinn weniger als die Hälfte des Vorjahres (13,15 Bn.).
Der Umsatz ging im gleichen Zeitraum von 65,46 auf 62,0 Billionen KRW zurück, umgerechnet etwa 47 Milliarden Euro. Die größte Sparte ist wieder das Smartphone-Geschäft mit fast 50 Prozent Anteil am Umsatz, denn Semiconductor inklusive Foundry hat weiter mit den Marktgegebenheiten zu kämpfen.
Nur noch 3 statt 13 Bn. KRW Gewinn mit Speicherchips
Einmal mehr ist der größte Verursacher des Rückgangs das Speichergeschäft. Im operativen Geschäft verbuchte dieses im dritten Quartal des Vorjahres noch mehr als 13,6 Billionen KRW Gewinn, jetzt sind es nur noch 3,05 Billionen KRW, umgerechnet rund 2,3 Milliarden Euro. Sogar im Quartalsvergleich zum eigentlich schwachen zweiten Quartal schrumpfte er, obwohl der Umsatz im gleichen Zeitraum um neun Prozent stieg. Gegenüber dem Vorjahr schrumpfte der Umsatz der Semiconductor-Sparte um 29 Prozent auf 17,59 Billionen KRW (13,5 Mrd. Euro).
Im aktuellen vierten Quartal soll vor allem das NAND-Geschäft helfen, für mehr Stabilität zu sorgen und am Ende auch wieder mehr Gewinn zu erwirtschaften. V-NAND der sechsten Generation und Speicherlösungen mit hoher Kapazität für alle Bereiche werden in den Fokus gerückt. Bei DRAM hofft Samsung auf ein leichtes Aufbäumen durch eine saisonale Nachfrage, gleichzeitig wird die Umstellung der Produktion auf 1y-nm weiter vorangetrieben, die Nachfrage nach erstem LPDDR5 soll zudem direkt bedient werden. Der Foundry-Bereich wird sich noch mehr auf 7 nm und das anstehende 5 nm konzentrieren, 5G-Ein-Chip-SoCs sowie Lösungen vom Netzwerk bis zum HPC stehen auf dem Fahrplan der kommenden Monate und auch das folgende Jahr 2020.
Mit Smartphones läuft es wieder besser
Deutlich mehr Verkäufe des Samsung Galaxy Note 10 (Test) gegenüber dem Vorgänger sowie Kostensenkungen in der A-Serie haben Samsung nicht nur mehr Umsatz, sondern auch mehr Gewinn in der Smartphone-Sparte beschert. Unterm Strich steht bei einem Umsatz von 29,25 Billionen KRW, ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr, ein operativer Gewinn von 2,92 Billionen KRW nach 2,22 Billionen KRW vor einem Jahr.
Der Ausblick ist jedoch verhalten. Die A-Serie soll zwar weiterhin für gute Verkäufe sorgen, allerdings wird bei den Flaggschiffen der Note-Familie der Neu-Effekt verschwinden, weshalb diese Absatzzahlen einbrechen sollen. Samsung erwartet deshalb im vierten Quartal weniger Gewinn.
Auf lange Sicht steht das Thema 5G weiterhin hoch im Kurs, auch das Foldable-Geschäft will der Hersteller weiter verfolgen. In diesen Bereichen sollen 2020 neue Smartphones präsentiert werden.
Consumer-Geschäft solide wie immer
Die geringste Fluktuation hat Samsung traditionell in der Sparte Consumer Electronics mit Fernsehern, Kühlschränken und auch Waschmaschinen zu verzeichnen. Ein Umsatzwachstum von sieben Prozent begleitet von einem Gewinnrückgang von gut zwei Prozent stehen hier zu Buche. Mit lediglich 0,55 Billionen KRW Gewinn zeigt diese Sparte bei knapp 11 Billionen KRW Umsatz das schlechtes Verhältnis von Umsatz zu Gewinn, was an dem starken Wettbewerb mit TV-Geräten und weißer Ware liegt.