Hydrogen Two: RED stellt Entwicklung von zweitem Smartphone ein
Der Kamera-Hersteller RED hat die Entwicklung des zweiten Smartphones eingestellt, wie Unternehmensgründer Jim Jannard im Forum des auf Kinokameras spezialisierten Konzerns bekannt gegeben hat. Jannard zufolge hänge die Entscheidung mit seiner gesundheitlichen Entwicklung zusammen. Das Hydrogen One soll weiter leben.
Mit dem Hydrogen Two wollte RED eigentlich das wenig erfolgreiche Hydrogen One beerben. Das erste Smartphone des Unternehmens sollte im Sommer 2018 das Vorzeige-Gerät schlechthin in Sachen Kameraqualität werden. Während die integrierte Kamera noch wenig spektakulär war und gängiger Ausstattung am Smartphone-Markt entsprach, sollte später ein Kamera-Modul die Fähigkeiten in Richtung der professionellen Kameras von RED anheben. Dazu gekommen ist es allerdings nicht. Andere in Aussicht gestellte Module sind bisher nicht auf den Markt gekommen.
Darüber hinaus bot das Smartphone ein holographisches Display für 3D-Effekte ohne Brille, ähnlich wie es Nintendo beim 3DS umgesetzt hat. Die damit erzielte Bildqualität war jedoch wenig überzeugend, außerdem mangelte es an passenden Inhalten.
ODM soll für Misserfolg verantwortlich sein
Ende Juli hatte sich Jannard im offiziellen RED-Forum zur Entwicklung des Hydrogen Two geäußert und Aussagen dazu getroffen, warum das Hydrogen One kaum Erfolg verbuchen konnte. Für das Schlamassel sei der ausgewählte ODM (Original Design Manufacturer) aus China verantwortlich gewesen. RED habe das Smartphone, anders als die Kameras oder Brillen von Oakley, dessen Gründer Jannard ebenfalls ist, nicht in den USA herstellen können, sondern musste auf einen ODM in China und die Fertigung bei Foxconn vertrauen. Während Foxconn gute Arbeit geleistet habe, sei beim ODM nicht die gewünschte Leistung erbracht worden. Bekannte Fehler zu beseitigen, sei für den ersten ODM nicht nur herausfordernd, sondern unmöglich gewesen.
Neues Kamera-Modul kommt für das Hydrogen One
Das zur selben Zeit in Aussicht gestellte Hydrogen Two wird es nun allerdings nicht mehr zur Marktreife schaffen. Jannard setzt sich im Alter von 70 Jahren zur Ruhe und lässt damit Oakley, RED und das Hydrogen-Projekt hinter sich, wobei letzteres im selben Zug eingestellt wird. Den Support für das Hydrogen One werde RED allerdings nicht aufgeben, so der Gründer. Stattdessen soll die „Komodo“ genannte zweite und angeblich deutlich aufgewertete Generation des Kamera-Moduls, das ursprünglich für das zweite Smartphone angekündigt worden war, noch auf den Markt kommen und zum Hydrogen One kompatibel sein. Besitzer eines Hydrogen One sollen beim Kauf des neuen Kamera-Moduls bei Preis und Auslieferung bevorzugt werden, hieß es im Juli.