Samsung Galaxy Tab S6 im Test: Leistung, Konnektivität und Laufzeit
3/7Benchmarks in Apps und Games
Gegenüber dem indirekten Vorgänger hat Samsung an der technischen Basis noch einmal zugelegt. Kam beim Galaxy Tab S5e ein Snapdragon 670 von Qualcomm mit acht Kernen zum Einsatz, setzt Samsung beim S6 nun auf das wesentlich leistungsstärkere Topmodell Snapdragon 855, der über acht Kryo-485-Kerne verfügt und die Arbeit wesentlich genauer auf die verschiedenen Einheiten aufteilt. So teilen sich die Kerne in drei Cluster auf: Der erste beinhaltet lediglich einen Kern, taktet dafür aber mit bis zu 2,84 GHz. Ein weiterer Cluster beinhaltet drei Kerne, die mit 2,42 GHz etwas geringer takten, während der letzte Cluster, bestehend aus vier Kryo-Kernen, bei einer Taktrate von 1,8 GHz für die weniger rechenintensiven Aufgaben zuständig ist. Die Fertigung in 7 nm trägt zudem ihren Teil dazu bei, den Energieverbrauch niedrig zu halten.
Großer Speicher
Die Speicherausstattung fällt je nach Modellvariante unterschiedlich aus. So verfügt die WLAN-Version über 6 GByte Arbeitsspeicher und einen internen Speicher von 128 GByte, die LTE-Variante sogar über 8 beziehungsweise 256 GByte. Der Arbeitsspeicher scheint zunächst recht hoch dimensioniert zu sein, spielt aber bei parallel aufgerufenen Anwendungen oder im Desktop-Modus seine Stärken aus. Darüber hinaus können beide Tablets per Speicherkarte erweitert werden.
Hohe Rechenleistung
Die Rechenleistung des SoC findet sich auch in den Benchmarks wieder. Während sich das S5e aufgrund des schwächeren Prozessors selbst zum Zeitpunkt seines Testes nur im Mittelfeld platzierte und das S4 in dieser Hinsicht keine Rolle mehr spielt, übernimmt das Galaxy Tab S6 im Android-Lager die Spitze und darf zu Recht als eines, wenn nicht sogar als das leistungsstärkste aktuell erhältliche Tablet mit Googles OS bezeichnet werden. In vielen Bereichen kann es dem direkten Konkurrenten iPad Air 2019 Paroli bieten – aber auch nicht immer. Gerade wenn es um Grafikmesswerte sowie die reine Single-Core-Leistung geht, muss sich das S6 geschlagen geben.
Dies bedeutet, dass Apples Tablet neben einigen rechenintensiven Aufgaben vor allem bei aufwendigen Spielen die Nase vorne hat. Wie groß dieser Vorsprung ist, zeigt sich beim Thema Videokodierung. Im Test wurde auf beiden Tablets ein knapp 30-minütiger HD-Film mittels Premiere Rush von Adobe geschnitten und mit einer Farbkorrektur versehen. Das anschließende Rendern besorgte ein iPad Air 2019 mit aktuellem iPadOS und lediglich vier Kernen in 4:04 Minuten, das Galaxy Tab S6 benötigte für die gleiche gestellte Aufgabe mit 15:46 Minuten fast viermal so lange.
Dieses Szenario dürfte nur auf wenige Anwender zutreffen, dennoch zeigt es deutlich, dass Android in manchen produktiven Arbeiten immer noch das Nachsehen besitzt. Die meisten Nutzer dürften dagegen nur wenige Unterschiede spüren, denn vor allem bei Spielen sind Hardware-fressende Titel doch noch recht dünn gesät. So sollte die dennoch recht hohe Leistung der Adreno-640-Grafikeinheit ausreichend ausfallen und von nur wenigen 3D-Spielen ausgereizt werden. Generell können dem aktuellem Galaxy Tab bei gängigen 3D-Spielen ein hoher Detailgrad und eine flüssige Wiedergabe attestiert werden, selbst bei anspruchsvollen Spielen.
Im Alltag präsentiert sich das Galaxy Tab S6 als äußerst agil. Apps starten schnell, ebenso flüssig ist das Browsen durch mehrere Chrome-Tabs. Die Android immer wieder unterstellten Ruckler sind hier jedenfalls nicht zu finden.
WLAN, LTE und Bluetooth
Das Samsung Galaxy Tab S6 unterstützt für die mobile Datenübertragung LTE Advanced Pro, das Download-Raten von bis zu 2.000 Mbit/s erlaubt. Im Upload stehen dagegen bis zu 316 Mbit/s zur Verfügung. Dies stellt im Vergleich zum Galaxy Tab S4 eine Verdopplung und zum Galaxy Tab S5e beim Download sogar eine Verdreifachung dar. Der in der nächsten Zeit immer wichtiger werdende Mobilfunkstandard 5G wird dagegen nicht unterstützt.
Darüber hinaus bietet das S6 WLAN im Standard a/b/g/n/ac und Bluetooth 5.0 LE.
Akkulaufzeit
Verfolgt man die Entwicklung der Tablets über die letzten Jahre hinweg, wird die Zunahme der Rechenleistung deutlich, während der Energieverbrauch sich gleichzeitig signifikant verringert hat. Konnten Nutzer sich seinerzeit bei der Videowiedergabe über eine Laufzeit von vier bis fünf Stunden freuen, hat die Zeitspanne schon lange die Grenze von zehn Stunden überschritten. Doch dabei bleibt es beim Galaxy Tab S6 nicht, denn im ComputerBase-Testparcour strich das Tablet mit seinem über 7.040 mAh verfügenden Akku erst nach über 15 Stunden die Segel. Das bedeutet, dass mit einer einzigen Akkuladung rund 2,5 Staffeln einer typischen US-Sitcom geschaut werden könnten. Dies dürfte vor allem auf langen Reisen von Vorteil sein.