Silicon Power: Neue PCIe-SSD P34A60 setzt auf HMB statt DRAM

Update Michael Günsch
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Silicon Power: Neue PCIe-SSD P34A60 setzt auf HMB statt DRAM
Bild: Silicon Power

Der Hersteller Silicon Power bringt eine neue PCIe-SSD im M.2-Formfaktor auf den Markt. Die P34A60 soll gehobene Leistung zum erschwinglichen Preis bieten. Via PCIe 3.0 x4 sollen in der Spitze 2.200 MB/s beim Lesen und 1.600 MB/s beim Schreiben (im SLC-Cache) möglich sein.

Die Produktankündigung erfolgt gut ein Jahr nach einer regelrechten PCIe-Offensive bei der Silicon Power gleich vier M.2-SSDs mit NVMe vorgestellt hatte. Die P34A60 ist als kleineres Schwestermodell der P34A80 zu verstehen, die mit bis zu 2.700 MB/s beim Lesen noch ein gutes Stück schneller arbeitet. Beiden gemein ist der Verzicht auf ein Kühlblech, das es wiederum bei den Varianten P34M85 und P32M85 gibt.

Der Hersteller geizt erneut mit Details

Abermals liegen nur wenige technische Details zur neuen SSD vor. Die vom Hersteller genannten Spezifikationen der P34A60 nennen das typische M.2-2280-Format mit 80 mm Platinenlänge. Varianten mit 256 GB, 512 GB, 1 TB und 2 TB Speicherplatz sind geplant. Die bereits genannten Leistungswerte gelten für die sequenzielle Transferleistung des schnellsten Modells. Der Garantiezeitraum beträgt fünf Jahre.

HMB statt eigenem DRAM

Mangels näherer Details lässt sich über den eingesetzten Controller oder den genauen Speichertyp nur spekulieren. Klar ist, dass es sich um einen SSD-Controller ohne DRAM-Puffer handelt, denn dies verrät die Unterstützung der Technik Host Memory Buffer (HMB). Dahinter verbirgt sich ein optionales Feature des NVMe-Protokolls, das eine Mitnutzung des Arbeitsspeichers (RAM) des Host-Systems als SSD-Cache ermöglicht, sofern dies auch vom Betriebssystem unterstützt wird. HMB soll den potenziellen Leistungsnachteil durch das Fehlen eines dedizierten DRAM-Cache zumindest teilweise kompensieren.

Die genannte Unterstützung von HMB und NVMe 1.3 sowie einer LDPC-Fehlerkorrektur würde zum Beispiel der SM2263XT von Silicon Motion als möglicher Kandidat für den Controller der P34A60 bieten. Marvells 88NV1160 bietet dies zwar auch, scheidet aber durch PCIe 3.0 x2 aus und ist auch eher für winzige BGA-SSDs bestimmt.

Mehr Infos und Preise angefragt

Die Redaktion hat den Hersteller um weitere Informationen gebeten und wird diese gegebenenfalls nachreichen. Das gilt auch für das bisher nicht genannte Preisniveau, das aber unter jenem der schnelleren P34A80 liegen sollte, die momentan ab 125 Euro pro Terabyte zu haben ist.

Update

Inzwischen liegt eine Antwort von Silicon Power vor. Bestätigt wurde der Einsatz des bereits vermuteten SSD-Controllers SM2263XT von Silicon Motion sowie von 3D-TLC-NAND von Micron. Allerdings wurde darauf hingewiesen, dass später auch ein anderer Controller eingesetzt werden kann, der aber ebenso die versprochene Leistung liefern soll. Gerade bei günstigeren SSDs von Drittanbietern ist diese Flexibilität bei der Komponentenwahl häufiger anzutreffen.

Die Verfügbarkeit in Europa soll im vierten Quartal 2019 gegeben sein. Die unverbindlichen Preisempfehlungen (MSRP vor Steuern) lauten wie folgt:

  • SP256GBP34A60M28: 37,99 USD
  • SP512GBP34A60M28: 56,99 USD
  • SP001TBP34A60M28: 109,99 USD