Xtrfy M4 RGB im Test: Ergonomisches Leichtgewicht mit unnötigen Schwächen

Fabian Vecellio del Monego
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Xtrfy M4 RGB im Test: Ergonomisches Leichtgewicht mit unnötigen Schwächen

tl;dr: Xtrfys M4 RGB bietet als Besonderheit eine komfortable Rechtshänder-Ergonomie, während andere leichtgewichtige Gaming-Mäuse meist mit symmetrischen Gehäusen aufwarten. Hinsichtlich der inneren Werte bleibt das wahlweise farbige Eingabegerät jedoch hinter seinen Möglichkeiten und der Konkurrenz zurück.

Auch Xtrfy folgt dem Trend möglichst leichter und infolgedessen oftmals löchriger Mäuse. Dabei geht der schwedische Hersteller einen ähnlichen Weg wie zuvor GPCGR, deren Model O (Test) ebenfalls nicht auf eine umfassende RGB-Beleuchtung verzichtet. Ebenso wie die Model O wiegt die M4 RGB rund 70 Gramm und ist in verschiedenen Farbvarianten erhältlich, die abseits des nüchternen Schwarz oder Weiß auch Blau, Pink und einen grau-roten Retro-Look umfassen. Die größte Besonderheit der M4 ist jedoch ihre Form: Anders als die meisten Leichtgewichte besitzt Xtrfys Maus eine für Rechtshänder und den Palm-Grip angepasste Ergonomie.

Eine einzige unverbindliche Preisempfehlung gibt es derweil nicht: Die schwarze M4 RGB schlägt mit knapp 60 Euro zu Buche, während die drei anderen einfarbigen Varianten rund 65 Euro kosten. Und die Retrovariante ist mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 70 Euro abermals teurer. Sofort lieferbar ist jedoch derzeit noch keines der Modelle, erst in den nächsten Tagen ist allmählich mit der Verfügbarkeit zu rechnen. Neben der Maus erhalten Käufer dabei stets zwei ABS-Tastenkappen mit Cherry-MX-Aufnahme – einmal in der Farbe der Maus und mit Xtrfy-Schriftzug sowie einmal hellgrau gefärbt und mit dem Aufdruck „GG“.

Xtrfy M4 RGB
Glorious PC Gaming Race Model O
Ergonomie: Rechtshändig Symmetrisch (Rechtshändig)
Sensor:
PixArt PMW-3389
Optisch
Variante
PixArt PMW-3370
Optisch
PixArt PMW-3360
Optisch
Lift-Off-Distance: 1,5–3,0 mm
Auflösung:
400–16.000 CPI
8 Stufen
Variante
400–19.000 CPI
8 Stufen
400–12.000 CPI
6 Stufen
Geschwindigkeit: 10,2 m/s 6,3 m/s
Beschleunigung: 490 m/s²
USB-Abfragerate: 1.000 Hz
Primärtaster:
Omron D2FC-F-7N, 20 mio. Klicks
Variante
Kailh GM 8.0, 80 mio. Klicks
Omron D2FC, 20 mio. Klicks
Anzahl Tasten: 8
Oberseite: 4 Unterseite: 2
Linksseitig: 2
6
Oberseite: 4
Linksseitig: 2
Sondertasten:
Mausrad
cpi-Umschalter
Variante
Mausrad
cpi-Umschalter, Profil-Umschalter
Mausrad
cpi-Umschalter
Software: 10 Profile
vollständig programmierbar
Makroaufnahme
Interner Speicher: 1 Profil
Beleuchtung: Farbe: RGB, 1 adressierbare Zone
Modi: Atmend, Wellen, Farbschleife
cpi-Indikator
Gehäuse:
120 × 68 × 39 mm
Hartplastik, Beschichtung
Variante
120 × 68 × 39 mm
Hartplastik, Beschichtung
Größe variabel
128 × 66 × 38 mm
Hartplastik
Gleitfüße: PTFE (rein)
Variante
128 × 66 × 38 mm
Hartplastik
Glanzelemente
Gleitfüße: PTFE (rein)
Gewicht:
70 Gramm (o. Kabel)
Variante
71 Gramm (o. Kabel)
67 Gramm (o. Kabel)
Variante
68 Gramm (o. Kabel)
Anschluss:
USB-A-Kabel, 1,80 m, umwickelt
Variante
USB-A auf USB-C-Kabel, 1,80 m, umwickelt
Funk: 2,4 GHz
proprietärer Akku, 75 Stdn. Laufzeit
Laden: Kabel
USB-A-Kabel, 2,00 m, umwickelt
Preis: 60 € / 99 $ / 65 € / 70 € ab 40 € / ab 39 € / ab 60 € / ab 53 €

Ergonomisches Gehäuse mit guten Gleiteigenschaften

Die M4 will vieles sein. Einerseits möglichst leicht, weswegen das Gehäuse mit in diesem Fall schlicht kreisrunden Löchern übersät ist; auch die Seiten und der Boden sind vor den Poren nicht sicher. Lediglich der vordere Bereich der Maustasten bietet eine glatte Oberfläche. Andererseits soll die Maus dank ihrer klaren ergonomischen Auslegung hervorstechen: Auch abseits der Zusatztasten ist Xtrfys Eingabegerät klar für Rechtshänder ausgelegt und impliziert durch ihre asymmetrische Höhe und deutlich konkave linke Flanke die Bedienung im Palm- oder zumindest Claw-Grip. In der Theorie ist die Maus auch im Fingertip-Grip nutzbar, doch dann stört das ausladende Heck und die M4 RGB gerät außer Balance.

Mutmaßlich um die Zielgruppe nicht weiter zu spezifizieren, bewegt sich das Modell hinsichtlich der gesamten Ausmaße im Mittelfeld: Es gibt zahlreiche kleinere, aber auch größere Mäuse. Bei besonders kleinen Händen kann folglich das linksseitig vertikal ausladende Heck unangenehm werden, während Nutzer mit sehr großen Händen die Maus zumindest im Palm-Grip nicht bequem umschließen können. Insgesamt betrachtet liegt die M4 RGB jedoch gut in der Hand, lediglich die Löcher im Bereich der Kontaktfläche des Daumens hätte sich Xtrfy sparen können: Störend sind sie nicht, spürbar aber schon.

Zwar sorgen sie auch für mehr Haftung auf den sonst glatten Oberfläche der Seiten, doch da die Maus einerseits sehr leicht ist und zudem zum Palm-Grip anregt, ist das nicht nötig. Der Mausrücken und die beiden Primärtasten­abdeckungen sind derweil zu Gunsten einer besseren Haftung beschichtet.

Gewicht, Kabel, Gleiteigenschaften

Beim Vergleich mit herkömmlichen, zumeist schwereren Mäusen fallen die guten Gleiteigenschaften der M4 RGB als Erstes auf. Die besagten 70 Gramm sind ein sehr niedriger Wert, wenngleich die MM710 (Test) oder die Model O- (Test) noch leichter – aber auch kleiner – ist. Da Xtrfys Eingabegerät ohnehin einen Palm-Grip impliziert, ist das Gewicht zudem weniger wichtig als bei einer Handhabung im Fingertip-Grip. Relevanter ist hingegen das in Farbe der Maus dick umwickelte Kabel. Es bietet wenig Widerstand, obwohl es in der Verpackung der M4 RGB eng gefaltet wurde. Das Kabel einer MM710 oder von Razers Viper (Test) ist jedoch beispielsweise nochmals geringfügig flexibler, während eine Model O(-) auf dem gleichen Niveau rangiert.

Insgesamt lassen sich die Gleiteigenschaften der M4 RGB dennoch im oberen Bereich aller derzeit verfügbarer Mäuse einordnen. Dem tragen auch die vier an den Ecken des Eingabegerätes platzierten und erstklassigen vier PTFE-Gleitfüße zu, die etwaigem Verschleiß zudem mit angemessener Dicke vorbeugen.

Beleuchtung

In Konkurrenz mit einem möglichst geringen Gewicht steht die RGB-Beleuchtung. Xtrfy verbaut einen über die Front und rund zwei Drittel beider Flanken der M4 RGB reichenden Streifen an Leuchtdioden. Das Mausrad leuchtet ebenso bunt und auch im Inneren der Maus breitet sich ein Lichtschein aus, der besonders im Dunkeln durch die löcher zu erkennen ist. Durch jene ist darüber hinaus ein beleuchtetes Xtrfy-Logo im hinteren Bereich des Eingabegerätes zu erspähen. Eine weitere LED auf der Unterseite der M4 RGB signalisiert dem Nutzer die derzeitig gewählte Sensorauflösung durch acht verschiedene Farben.

Eingeschränkt wird die im Betrieb sichtbare Illumination durch die nicht vorhandene Aufteilung in Zonen: Einzeln ansteuern lassen sich Bereiche oder gar LEDs nicht.

Unprogrammierbare Primär- und Sekundärtasten

Bei den Tasten der M4 RGB gibt es absolute Standardkost, und zwar gleich im doppelten Sinne: Einerseits bietet die Maus insgesamt sechs im Betrieb nutzbare Tasten, andererseits setzt Xtrfy bei den beiden primären Schaltern auf Omron-Taster des Typs D2FC-F-7N mit einer spezifizierten Lebenszeit von bis zu 20 Millionen Klicks. Letztgenannte Angabe ist dabei obligatorisch mit Skepsis zu genießen und dient primär zu Marketing-Zwecken. Nichtsdestoweniger bewegt sich die M4 RGB folglich auf dem Niveau der Konkurrenz, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Da es keine Software gibt, lassen sich die Tasten nicht einfach programmieren.

In Spielen ist das kein Problem, da diese eine eigene Zuweisung erlauben, unter Windows wird somit jedoch Drittanbieter-Software nötig. Und entgegen dem Anschein dient die einzelne Zusatztaste auf dem Mausrücken nicht dem Durchschalten der Sensorauflösung, sondern – teils unter Zuhilfenahme weiterer Tasten – der Konfiguration der Beleuchtung. Zwischen den voreingestellten acht Sensorauflösungen lässt sich derweil sequentiell durch einen Knopf auf der Unterseite der Maus wechseln. Daneben befindet sich ein Regler zur Einstellung der USB-Abfragerate.

Doch zurück zu den Primärtasten: Deren Abdeckungen verfügen über einen leichten horizontalen und spürbaren vertikalen Spielraum. Ersterer ist dabei zu verschmerzen und fällt geringer als bei beispielsweise einer MM710 aus; letzterer führt allerdings dazu, dass die Betätigung stets wenige Millisekunden länger dauert und sich geringfügig indirekter anfühlt. Sollte ein direkter Vergleich gegeben sein, fällt das negativ auf, ansonsten ist es ebenfalls zu verkraften. Hinsichtlich der Lautstärke und des Druckpunktes zeigen sich keine Auffälligkeiten. Gleiches gilt für das leicht taktil gerasterte und oberflächlich gummierte Mausrad.

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