Zaunkoenig M1K im Test: Fazit

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Fabian Vecellio del Monego
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Die M1K ist eine sehr spezielle Maus für eine spezielle Nische. Dass das Eingabegerät folglich ohnehin niemals generell zu empfehlen sein würde, sollte bereits seit Beginn des Tests klar sein. In ihrer Nische erweist sich die Maus allerdings als hervorragend: Kaum ein anderes Modell eignet sich so gut für den Fingertip-Grip. Am ähnlichsten ist bezüglich Form und Gewicht mutmaßlich Mad Catz' futuristisch anmutende R.A.T. 1, die jedoch hinsichtlich der Taster und der Sensorik weit hinter der M1K zurückbleibt. Die Präzision der M1K ist dank PMW-3360 erstklassig und bei den Schaltern setzt sich Zaunkoenigs Einstand gar an die Spitze aller derzeit verfügbaren Mäuse.

Profitieren können Nutzer davon allerdings in erster Linie nur in Ego-Shootern und Echtzeitstrategie­spielen, die auf ein Mausrad und Zusatztasten verzichten können. Doch selbst in diesem Genre finden sich Titel, bei denen dieser Verzicht Kompromisse fordert. In anderen Spielen verschaffen sich Anwender hingegen mitunter gar einen Nachteil und auch unter Windows stellt zumindest das fehlende Mausrad oft ein Hindernis dar, sofern Nutzer nicht ohnehin nur per Tastatur navigieren. Die M1K sollte folglich nicht als Ersatz einer herkömmlichen Maus gesehen werden, sondern als spezialisiertes Eingabegerät für die genannten Genres – eben so, wie es ein Lenkrad für Rennspiele oder ein Gamepad für das Spielen auf der Couch ist.

Zum hohen Preis von mindestens 150 und nach der Kickstarter-Kampagne gar bis rund 250 Euro kommt die M1K potentielle Interessenten jedoch teuer zu stehen. Schon bei Logitechs G Pro Wireless (Test) urteilte ComputerBase vor rund einem Jahr, dass die womöglich beste Maus für Shooter mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 150 Euro schlichtweg zu teuer ist, als dass eine allgemeine Empfehlung angebracht sei. Wer jedoch in beschriebener Nische ohne finanzielle Einschränkung die beste Maus sucht, findet sie mit hoher Wahrscheinlichkeit in der M1K.

Zaunkoenig M1K
18.10.2019
  • Erstklassiger Sensor
  • Sehr direkte Taster
  • Außerordentlich geringes Gewicht
  • Flexibles und leichtes Kabel
  • Kompromisslose Fingertip-Grip-Form
  • Kleiner Anwendungsbereich
  • Außerordentlich hoher Preis

Die vernünftige Alternative stellt jedoch Endgame Gears rund 70 Euro teure XM1 (Test) dar: Die nicht minder präzise Maus ist zwar rund dreimal so schwer, verfügt aber ebenfalls über exzellente Primär- und sogar zwei Zusatztasten, wenngleich letztere nicht programmierbar sind. Und GPCGRs Model O- (Test) schlägt bei nur doppeltem Gewicht mit lediglich 50 Euro zu Buche, bietet aber keine herausragend guten Schalter. Als Ausgleich gibt es programmierbare Tasten und Beleuchtung.

Abseits der konkreten Kaufberatung stellt die M1K einen interessanten Ausblick in die zu erwartende Entwicklung von Gaming-Mäusen dar: Sowohl ein geringes Gewicht als auch direkte Tasten liegen im Trend und die kleine Karbonmaus geht in beiden Disziplinen in Führung. Zaunkoenig plant bereits eine weitere Minderung des Gewichts, die durch einen gelochten Unterboden erreicht werden soll: Rund 20 Gramm seien so möglich. Eine Maus mit Seitentasten werde es jedoch von dem Hersteller „niemals geben“; einem Mausrad wird indes keine klare Absage erteilt.

ComputerBase wurde die M1K leihweise von Zaunkoenig zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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