AMD Ryzen 9 3950X im Test: Leistungsaufnahme, Effizienz, Temperatur und OC
4/5Die Leistungsaufnahme passt zur TDP und den weiteren CPUs
Im Leerlauf zeigt sich der Neuling beim Verbrauch auf gleicher Höhe wie die bisherigen Ryzen 3000. Bedingt durch die extrem gut ausgestatteten Mainboards ist die Leistungsaufnahme im Schnitt immer etwas höher.
Der höchste Takt bei AMD für einen Kern zieht im Single-Core-Test auch die höchste Leistungsaufnahme in der Familie nach sich. Die Unterschiede bleiben allerdings gering, aber das ist der Taktgewinn von 100 MHz ja auch.
Bei Mehrkernlast liegen AMDs Prozessoren deutlich stärkere Fesseln an als Intel, die TDP-Vorgabe wird in der Regel eingehalten. Doch auch AMDs CPUs haben einen gewissen eingebauten Puffer, der bei 105-Watt-Prozessoren bei maximal 142 Watt liegt. Ziemlich genau dort landen die Modelle am Ende auch, als maximale CPU-Package Power wurden von Tools ca. 145 Watt ermittelt.
Ryzen 9 3950X ist bei 105 Watt TDP extrem effizient
Betrachtet man daraus resultierend die Effizienz, macht der 16-Kerner vor allem gegenüber dem 12er und 8er in gleicher TDP-Klasse einen Sprung nach vorn. Doch auch an anderer Stelle überrascht er noch, denn mit „nur“ 60 Prozent höherer Leistungsaufnahme als ein Ryzen 7 3700X mit 65 Watt TDP bietet er in Multi-Core-Anwendungen im Durchschnitt 77 Prozent mehr Leistung, in extrem gut skalierenden Apps wie Blender sogar fast die doppelte Performance.
Keine Überraschung bei der Temperatur
Durch den im Vergleich zum Ryzen 9 3900X quasi identischen Verbrauch wird der neue Ryzen 9 3950X auch vergleichbar warm. Problematisch ist die Temperatur am Ende nie. Die ermittelte Kerntemperatur stellt bereits das Maximum im Test dar, in nahezu jedem Anwendungsfall agiert die CPU unter Luftkühlung mit Noctua NH-14S darunter.
Overclocking: Geht auch mit 16 Kernen
Einen Prozessor mit sehr vielen Kernen zu übertakten gestaltet sich immer etwas schwieriger als bei Modellen mit beispielsweise nur vier oder sechs Kernen. Das Prozedere ist dank freiem Multiplikator der CPUs stets identisch.
Der Fokus liegt bei CPU mit sehr vielen Kernen an der Steigerung des Taktes für alle Kerne, der beim Ryzen 9 3950X in gewissen Lastszenarien unter die 4-GHz-Marke rutscht. Der erste Schritt ist deshalb die Festlegung des Taktes für jeden Einsatzfall auf 4,2 oder auch 4,3 GHz. Im Test waren 4,3 GHz in Cinebench R20 möglich, was das Ergebnis um knapp 1.000 Punkte auf einen Wert jenseits der 10.000er Marke anhebt, womit der Threadripper mit 24 Kernen geschlagen wird.
Parallel dazu steigt die Leistungsaufnahme (Package Power) allerdings von 145 auf 205 Watt an und macht deutlich: Ein extrem potenter Kühler ist für dieses Vorhaben unerlässlich und Luftkühlung dauerhaft quasi ausgeschlossen.