AMD Ryzen 9 3950X im Test: Fazit und Empfehlung Nr. 4
5/5Noch nie war der Mainstream-Desktop auf Wunsch so stark: Ein 16-Kern-Prozessor, lauffähig auf einem 60-Euro-Mainboard, ist Neuland. Doch der AMD Ryzen 9 3950X mit zwei vollständig aktivierten Zen-2-Chiplets macht das auf und mit dem Sockel AM4 möglich. Die Leistungsspanne, die der schon betagte Sockel damit Ende 2019 bereitstellen kann, ist nicht weniger als beeindruckend und zeigt sich vor allem beim neuen Flaggschiff: Was gestern noch High-End-Performance war, ist nun für jedermann verfügbar. Und das mit hervorragender Effizienz.
Vor allem die Anwendungsleistung sucht in dem Bereich ihresgleichen: Selbst der noch ein paar Tage aktuelle 24-Kern-Prozessor Ryzen Threadripper 2970WX und Intels 18-Kern-Modell werden geschlagen – und preislich rangieren die beiden durch die Einstufung im High-End-Desktop (HEDT) noch deutlich darüber. Gegenüber dem gut vier Monate „alten“ 12-Kerner AMD Ryzen 9 3900X, der für sich genommen schon eine kleine Sensation war, steigt die Leistung noch einmal um ein Viertel. Die 820 Euro UVP oder 55 Prozent Aufpreis sind damit zwar sehr viel Geld, doch für jemanden, der die Mehrleistung im produktiven Alltag heben kann, durchaus jeden Cent wert. Threadripper 2950X mit 16 Kernen war vor einem Jahr 60 Euro teurer.
Und sollte am Feierabend der Sinn nach einem Spiel stehen, leistet der mit Abstand schnellste Desktop-PC-Prozessor in Anwendungen quasi so viel wie die anderen schnellen Ryzen-CPUs von AMD.
Am Ende des Tests springt für den AMD Ryzen 9 3950X nach dem Ryzen 3600, Ryzen 3700X und Ryzen 3900X auch für das 16-Kern-Modell eine ComputerBase-Empfehlung heraus. Noch nie in der Geschichte der CPUs war eine Produktfamilie so gut mit so wenigen Modellen abgestimmt, vier von sechs Matisse-Prozessoren sind am Ende empfehlenswert. Die Frage ist allerdings, wie gut er verfügbar ab Verkaufsstart am 25. November sein wird. Beim Ryzen 9 3900X sieht es auch ein Quartal nach dessen Marktstart noch deutlich schlechter als bei den kleineren Modellen aus.
Der neue 16-Kerner dürfte dabei einige Verkäufe des 12-Kerners kannibalisieren. Wie AMD aus eigener Erfahrung weiß, greifen Kunden entweder zu kleinen bis mittleren CPUs, oder direkt zum Topmodell – in dem Fall also sechs, acht oder gleich 16 Kerne. Das gilt auch für Threadripper – ein Thema, das kurzfristig ebenfalls mehr Beachtung auf ComputerBase finden wird.
- 16 Kerne, 32 Threads
- Extrem hohe Office-Leistung
- Sehr hohe Spiele-Leistung
- DDR4-3200-Unterstützung
- Overclocking möglich
- (keine)
ComputerBase hat den Ryzen 9 3950X von AMD zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, einzige Vorgabe war der Veröffentlichungszeitpunkt, der von AMD festgelegt wurde.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.